Kaiserslautern Dann ist alles wie verhext

KAISERSLAUTERN. Dass seine Schützlinge aus den Fehlern lernen, das war Trainer Oliver Schäfer nach der Regionalligapartie bei der SpVgg Neckarelz wichtig. Die Fußballer des 1. FC Kaiserslautern II zeigten nur phasenweise guten Fußball. Am Ende trennten sich beide Teams mit einem gerechten 2:2 (1:1)-Unentschieden.

Auch wenn sich die Lauterer die Fahrt nach Neckarelz ursprünglich ertragreicher vorgestellt hatten, war im FCK-Lager nach der Punkteteilung die Meinungen einstimmig: „Am Ende müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein“, sagten die Lauterer Spieler Johannes Reichert, Julian Pollersbeck und Trainer Oliver Schäfer unisono. Schäfer schob allerdings noch hinterher: „Mit der Art und Weise, wie der Punkt zustande gekommen ist, bin ich es nicht“ und meinte damit vor allem das Verhalten seiner Mannschaft in den letzten 25 Minuten der ersten Halbzeit. Was war passiert? Die favorisierten Lauterer ließen Ball und Gegner laufen und gingen nach einem Eckball von Mario Pokar durch den einköpfenden Abwehrspieler Michael Schultz folgerichtig in Führung (9.). Robert Glatzel hätte nach einem Abwehrfehler der Gastgeber gar den zweiten Treffer nachlegen müssen. Er verstolperte die Chance aber leichtsinnig (13.). „Wir sind perfekt ins Spiel gestartet und hatten eigentlich alles im Griff. Aber dann war es wie verhext“, zauderte der spielstarke Reichert und ergänzte: „Wir haben plötzlich viel zu hektisch und unnötigerweise auf Konter gespielt.“ Und so kam es, wie es kommen musste: Die Gäste ließen sich in der eigenen Hälfte einlullen und machten damit die bis dahin harmlosen Gastgeber unnötig stark. Pollersbeck war bei den Gelegenheiten von Ugur Beyazal (24.) und Claus Bückle (34.) zwar noch zur Stelle, beim Freistoß von Maximilian Albrecht war dann aber auch er machtlos – 1:1 (42.). „Der Ball war wohl noch leicht abgefälscht und flog ausgerechnet über den Mann in der Mauer, der nicht hochgesprungen ist“, analysierte der Torwart den Ausgleich. Besonders bitter: Dem Freistoß war ein Foulspiel des ansonsten souverän auftretenden Schultz vorausgegangen. Da es bereits das zweite, etwas härtere Einsteigen des Abwehrriesen war, wurde er vom Unparteiischen Manuel Bergmann mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt. „Michael war da vielleicht etwas übermotiviert, weil er die Mannschaft pushen wollte. Vor allem beim ersten Foul hätte er aber eher Tempo rausnehmen und sich rückwärts orientieren sollen. Das habe ich ihm hinterher erklärt. Wichtig ist, dass er aus solchen Fehlern lernt“, erklärte Schäfer. Und auch seine zehn übriggebliebenen Spieler durchlebten in den zweiten 45 Minuten einen Lernprozess: Die Lauterer spielten nun mit deutlich mehr Herz. Reichert gelang nach einem sehenswerten Konter über Tino Schmidt sogar die abermalige FCK-Führung (58.). Neun Minuten später traf der völlig alleingelassene Mario Cancar zum 2:2-Unentschieden. „Nach der Halbzeit haben wir so gespielt, wie wir es eigentlich schon nach unserer Führung machen wollten. Die Jungs haben gemerkt, dass man sich auch in Unterzahl gut verkaufen kann“, nahm nicht nur Schäfer, sondern auch seine Schützlinge das Positive aus dem Spiel mit zurück nach Kaiserslautern.

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