Kaiserslautern Corona-Protest: Rund 1500 Teilnehmer bei „Spaziergang“

An der Mall bogen die Teilnehmer des „Spaziergangs“ in Richtung Fackelstraße ab.
An der Mall bogen die Teilnehmer des »Spaziergangs« in Richtung Fackelstraße ab.

Rund 1500 Teilnehmer, so schätzen Polizei und Ordnungsbehörde, haben am Montagabend in Kaiserslautern mit einem sogenannten „Spaziergang“ gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Die Veranstaltung blieb nach ersten Erkenntnissen friedlich. Nachdem sich am vergangenen Montag etwa 1200 Menschen über den Messengerdienst Telegram auf dem Stiftsplatz verabredet hatten, hatte die Stadtverwaltung die Veranstaltung als Versammlung eingestuft und weitere Spaziergänge per Allgemeinverfügung verboten.

Teilnehmer treffen sich an verschiedenen Orten

Diesmal trafen sich die Teilnehmer, die mehrheitlich dem bürgerlichen Lager zuzuordnen waren, an verschiedenen Orten und in Seitenstraßen, sie schlossen sich dann zu größeren Gruppen zusammen und zogen durch die Stadt. Daher war es nicht möglich, die Veranstaltung aufzulösen, sagte Rainer Wirth, der Leiter des Referats Recht und Ordnung. Etliche Teilnehmer des gestrigen Spaziergangs waren auch vor einer Woche vor Ort gewesen, hat Wirth beobachtet. Darunter waren auch Mitglieder rechtsextremer Gruppierungen, wie der Partei „Der dritte Weg“.

„Keine eklatanten Verstöße festgestellt“

Die Polizei, die in der gesamten Innenstadt im Einsatz war, wies die Teilnehmer mit Lautsprecherwagen darauf hin, dass sie an einer verbotenen Veranstaltung teilnehmen und überwachte den Protestzug. „Es sind keine eklatanten Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen sichtbar geworden“, sagte Polizeisprecher Michael Hummel. Viele Teilnehmer trugen aber keine Maske. Dort, wo sich der Zug staute, weil eine Straße überquert werden musste, wurden die Abstände teils nicht eingehalten. Waren Verstöße erkennbar, stellte die Polizei Personalien der Teilnehmer fest. Laut Wirth werden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

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