Kaiserslautern Baukultur-Verein kritisiert, dass seine Themen im Wahlkampf zu kurz gekommen sind

Was von der Sanitätskolonne noch übrig ist.
Was von der Sanitätskolonne noch übrig ist.

Themen der Stadtgestaltung und des Denkmalschutzes hätten in keinem Wahlprogramm eines OB-Kandidaten eine Rolle gespielt, findet Karin Kolb vom Verein für Baukultur und Stadtgestaltung Kaiserslautern. Dabei seien die Aspekte bei vielen Projekten wichtig.

Die beiden Themen, Stadtgestaltung und Denkmalschutz, seien „in einer guten Kommunalpolitik unverzichtbar und müssten auf der Agenda ganz oben stehen“. Schließlich werde durch eine gute Stadtgestaltung eine adäquate Präsentation bewirkt und ist somit auch dem Tourismus und der allgemeinen Wahrnehmung der Stadt dienlich. Des Weiteren werde durch gewissenhaften Denkmalschutz die Geschichte der Stadt repräsentiert, erhalten und weitergegeben.

Derzeit stehe in Kaiserslautern an erster Stelle immer noch der weitere Umgang mit dem verbliebenen Rest der DRK-Gebäude in der Augustastraße. Kolb: „Hier wurde ja durch den Teilabriss eines der ersten Hussong-Gebäude Kaiserslauterns Fakten geschaffen. In diesem Zusammenhang ist es mehr als befremdlich, dass seinerzeit die Mitglieder des Bauausschusses einem Abriss zustimmten, ohne sich mit dem Gebäude en détail befasst zu haben; denn schließlich wurde die Bedeutung in der einschlägigen Fachliteratur und in diversen Presseartikeln hervorgehoben.“

Hoffnung auf ein besseres Augenmaß und eine Würdigung der Stadtgeschichte

Auf dem Pfaffgelände stehen nach wie vor Gebäude, die dringend zu erhalten sind und durchaus auch einen Denkmalwert besitzen, betont Kolb. „Das Ganze stellt sich aus unserer Sicht wie eine gewollte Verzögerungstaktik dar. Es sind immer noch erhaltungswürdige Gebäude gefährdet, zum Beispiel der Speisesaal des Kantinengebäudes, die Gießerei, die Reste des neuen Kesselhauses und das kleine Seebergergebäude, die alle aus sich heraus die Kriterien eines Kulturdenkmals erfüllen.“ Kolb und der Verein für Baukultur und Stadtgestaltung Kaiserslautern fürchten, „dass in einer Nacht- und Nebelaktion schnell Fakten geschaffen werden“.

Kolb mahnt: Der zukünftigen Stadtspitze dürften, zusammen mit dem Stadtrat, „solche gravierenden städtebaulichen Fehlentscheidungen, wie der Bau der Mall in dieser Dimension, nicht mehr passieren“. Der Verein erhoffe sich von der neuen Stadtführung ein besseres Augenmaß und eine Würdigung der Stadtgeschichte und Stadtgestaltung. „Die neue Verwaltungschefin muss bewirken, dass Bürger, Stadtrat und Verwaltungsmitarbeiter einen neuen Elan und Wertschätzung erfahren“, fordert Kolb. „Schließlich geht es um nicht weniger als die Zukunft unserer Stadt“.

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