Kaiserslautern An Heiligabend geht es eher ruhig zu

91-75794693.jpg

Weihnachtliches Dekor an den Wänden und geschmückte Tannenbäume zieren die Räumlichkeiten: Das Caritas-Förderzentrum St. Christophorus ist in Weihnachtsstimmung.

Erst vor wenigen Tagen fand mit vielen Gästen aus dem öffentlich-sozialen Bereich ein vorweihnachtliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen statt. „Ein Nachmittag, der Bewohnern des Hauses und den Gästen gefallen und gutgetan hat“, weiß Peter Lehmann, der Leiter des Förderzentrums. Rund 100 Personen, unter ihnen mehr Männer als Frauen, haben derzeit eine vorübergehende Bleibe in St. Christophorus in der Logenstraße gefunden. Ebenso ein paar Jugendliche im Alter zwischen 16 und 21 Jahren, die dort stationär ein Dach über dem Kopf gefunden haben. Menschen, die nur für wenige Nächte anklopfen, sind die Ausnahmen. „Tippelbrüder gibt es nicht mehr so oft“, spricht Lehmann aus Erfahrung. Meist sind es Menschen in schwierigen Lebenslagen, die auf der Suche nach einer Wohnung sind. Die bleiben so lange im Haus, bis sie eine Wohnung gefunden haben. Neben einer Wohnung fehlt den Betroffenen oftmals Arbeit, so dass ihnen Mitarbeiter des Förderzentrums bei einer Maßnahme, wieder in Arbeit zu kommen, behilflich sind. 40 Beschäftigte sorgen sich um die Menschen, die in der Einrichtung auf Zeit eine Unterkunft finden. An Heiligabend wird es in dem Haus in der Logenstraße eher ruhig zugehen. „Für viele Bewohner aufgrund ihrer persönlichen Situation eine sehr emotionale Angelegenheit.“ Friede, Freude, Eierkuchen sei da nicht angebracht. Oftmals seien die Leute an diesem Abend lieber alleine. Auch seien nicht nur Christen unter den Personen, auch Moslems und Nichtgläubige, für die Weihnachten ein Feiertag wie jeder andere sei, verweist Lehman auf Menschen aus 30 Nationen. Gleichwohl legt das Förderzentrum als katholisches Haus Wert auf die Bedeutung des Weihnachtsfestes und seine Tradition. Alle erhalten ein kleines Paket mit brauchbarem Inhalt. Das konnten die Bewohner bereits gestern Abend bei einem Weihnachtsessen in Empfang nehmen. Fast alle Bewohner zog es an die festlich gedeckten Tische in den Speiseraum, an denen sie von Mitarbeitern der Einrichtung bedient wurden. Bereits zum dritten Mal hatte die Altenhilfe „alt − arm − allein“ der RHEINPFALZ, der Apostelkirche und der Marienkirche zu der Feier geladen, um den Menschen in St. Christophorus einen schönen und unbeschwerten Abend in der Vorweihnachtszeit zu bescheren. Sehen lassen konnte sich das Menü. Die Küche kredenzte ein Selleriecremesüppchen, Schweinefilet in Rahmsoße, eine Hähnchenfiletrolle Florenz, Spätzle, Kartoffelgratin, Speckbohnen und ein Dessert. (jsw)

91-75794692.jpg
x