Kaiserslautern Am Hinterrad des U23-Europameisters

Was Niklas Schehl bei der Mountainbike-Europameisterschaft im schwedischen Jönköping erreichte, hat ihn selbst überrascht. der 18-Jährige, der in der Altersklasse der Junioren U19 startet, holte die Bronzemedaille. Schehl besucht die zwölfte Klasse des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Kaiserslautern, lebt dort im Sportinternat und ist Mitglied im RV Queidersbach. Zudem startet er für das Team Bulls.

Schehl, der eigentlich aus dem Schwabenland kommt, ist seit der elften Klasse im HHG, wird von Thomas Freienstein trainiert. Er ist seit seinem sechsten Jahr im Radsport aktiv. „Angefangen habe ich mit BMX. Als ich zehn Jahre alt war, sattelte ich aufs Mountainbike um“, so das Radsporttalent. Durch seine BMX-Erfahrungen verfügt Schehl über eine sehr gute Technik sowie eine hervorragende Schnellkraft, was eine gute Grundlage für das Mountainbikefahren bildet. Diese Stärken kamen dem jungen Athleten auch bei der diesjährigen EM zugute. „Nachdem wir am Dienstag angereist waren, um die Strecke zu besichtigen und auf ihr trainieren zu können, fand am Donnerstagnachmittag der erste Wettkampf, das Staffelrennen, statt. Ich durfte, neben zwei U23-Fahrern und Sabine Spitz, die schon zwei Mal olympisches Gold gewinnen konnte, ebenfalls starten. Es war das erste Mal für mich, dass ich bei einer Profi-Staffel mitfahren durfte. Natürlich war es eine riesige Ehre, hierbei für Deutschland starten zu dürfen. Aber da lastet auch mehr Verantwortung und viel Druck auf einem und ich war schon ziemlich aufgeregt“, erinnert sich Schehl. Die Runde, die in etwa 13 Minuten absolviert werden konnte, war mit 200 Höhenmetern ziemlich schwer. Gespickt mit drei steilen Auf- und Abstiegen sowie technisch schwierigen Passagen, verlangte sie den Fahrern viel ab. Als Schehls Einsatz beim Staffelrennen kam, lag Deutschland auf dem achten Platz. „Ich hatte einen guten Tag erwischt und fuhr die zweitschnellste Zeit der startenden Junioren. Jede Nation musste aus allen Altersklassen, also U19, U23 und Elite einen Sportler sowie eine Frau dabeihaben. Als ich an die Reihe kam, startete auch der amtierende U23-Europameister. Ich konnte mich teilweise an sein Hinterrad hängen und schließlich auf Platz vier mit Anschluss an Platz drei abklatschen.“ Sein Team sicherte sich schließlich Rang drei und gewann die Bronzemedaille. Das war ein tolles Gefühl, im Team für Deutschland eine Medaille zu gewinnen“, freute sich Schehl. Am Samstagmittag startete Schehl im Einzelrennen der Junioren. Nachdem er bei den Europameisterschaften im letzten Jahr viel Pech gehabt und Krämpfe bekommen hatte, sicherte er sich dieses Jahr den achten Platz. Der Schüler fuhr in der Startrunde von Position 25 auf Platz zwölf vor, kämpfte sich weiter vor auf Rang sieben, hielt ihn bis kurz vor Schluss und wurde dann überholt. „Ich bin zufrieden, es war ein sehr hartes Rennen. Ich musste die ganze Zeit alleine fahren, weil ich keine Gruppe hatte, da die vorderen Fahrer schon weg waren“, berichtet Schehl. Der seit Beginn seiner Karriere erfolgsverwöhnte 18-Jährige, der im Jahr 2012 Europameister in der Jugend U17 geworden war, hat seine nächsten Ziele fest im Blick. „Am 21. Mai findet der Weltcup in Albstadt statt. Hier habe ich mir als Ziel gesetzt, mindestens unter die Top Ten, an einem guten Tag sogar unter die Top Fünf zu fahren. Eine Woche später erfolgt der Vorbereitungslehrgang für die Weltmeisterschaften im tschechischen Nove Mesto am 4. Juli. Zwei Wochen nach der WM finden dann noch die Deutschen Meisterschaften statt“, erzählt Schehl. Für die WM hat sich der 18-Jährige schon qualifiziert. Im Moment trainiert Schehl eifrig mit dem Mountainbike, dem Rennrad oder im Kraftraum, um seine Erfolgssträhne aufrechtzuerhalten. (lhh/Foto: View)

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