Kaiserslautern Alle Ortsvorsteher im ersten Wahlgang gewählt

In Dansenberg wurde die Ortsvorsteherwahl eine klare Sache für Franz Rheinheimer von der FWG. Der amtierende Ortsvorsteher setzte sich mit 55,4 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrenten Theo Augstein (16,0) und Erik Emich (28,6) durch und siegte im ersten Wahlgang. Vor fünf Jahren hatte Rheinheimer als alleiniger Kandidat 81,3 Prozent der Stimmen erhalten. Der alte und neue Ortsvorsteher zeigte sich überrascht von dem klaren Sieg und der absoluten Mehrheit. Rheinheimer hatte eine Stichwahl erwartet, da er es mit Konkurrenten zu tun hatte, „ die nicht ohne sind“. Umso erfreuter war er gestern Abend, dass es auf Anhieb geklappt hat: „Ich bin stolz auf das Ergebnis.“ Er wertete die Wahl als Indiz, dass seine Arbeit im Ort anerkannt und gewürdigt werde. Nun freue er sich auf den neuen Ortsbeirat und die konstruktive Zusammenarbeit. Auch in der neuen Legislaturperiode laute die oberste Devise „miteinander und nicht gegeneinander“. Einige Dinge müssten angegangen werden. Ein großes Thema seien Bauplätze. Hier gebe es mehr Nachfrage als Angebot. Man müsse sehen, wo im Ort gebaut werden könne ohne ein Neubaugebiet auszuweisen. Fast 88 Prozent Zustimmung erfuhr der einzige Kandidat für das Amt des Ortsvorstehers im Ortsteil Einsiedlerhof, der FWG-Bewerber Hermann Veit. Veit ist damit gewählt und folgt SPD-Mann Gerhard Keiper im Amt, der nicht mehr angetreten war. Damit erhält Einsiedlerhof einen FWG-Ortsvorsteher. Beachtlich vor dem Hintergrund, dass die FWG im Ortsbeirat zuvor nicht vertreten war. Dort saßen nur CDU- und SPD-Räte. Mit einem Anteil an Ja-Stimmen nahe der 90-Prozentmarke habe er nicht gerechnet, sagte Veit gestern Abend der RHEINPFALZ. „Mit 80 Prozent hätte ich schon gerechnet, aber nicht so weit drüber.“ Veit goss aber sogleich Wasser in den Wein und kommentierte die geringe Wahlbeteiligung von rund 37 Prozent. „Das ist sehr überraschend und enttäuschend.“ Veit leitet aus der geringen Wahlbeteiligung sogleich eines der Hauptziele für seine anstehende Arbeit in den kommenden fünf Jahren ab: die Gleichstellung des Ortsteils mit den anderen Ortsteilen Kaiserslauterns. „Wir fühlen uns hier auf dem Einsiedlerhof manchmal schon wie das fünfte Rad am Wagen“, sagte Veit. Das beste Ergebnis bei der Ortsvorsteherwahl erzielte der Erfenbacher Ortsvorsteher Reiner Kiefhaber (SPD) mit 89,7 Prozent der abgegebenen Stimmen, einem Plus von 7,2 Prozentpunkten gegenüber 2009. Er freue sich „wahnsinnig“ über dieses Ergebnis, sei „fast schon ein bisschen beschämt“, meinte er gestern Abend gegenüber der RHEINPFALZ. Auch künftig wolle er für jeden im Ortsbezirk ein offenes Ohr haben, versprach Kiefhaber. Er schrieb sich den Erfolg nicht allein zu. „Ich wurde von den Ortsbeiratsmitgliedern zum Erfolg getragen“, betonte der 52-Jährige. In der kommenden Legislaturperiode will sich der Erfenbacher Ortsvorsteher wieder dafür einsetzen, dass dem Ortsbezirk ein „Gemeindehelfer“ zur Verfügung gestellt wird. Ein Plus von sieben Prozentpunkten schaffte Fritz Henrich (SPD) in Erlenbach. Er trat als Ortsvorsteher ohne Gegenkandidat an und erhielt knapp 71 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag in Erlenbach bei 54,2 Prozent, fast drei Prozentpunkte höher als vor fünf Jahren. Der 63-Jährige nahm gestern Abend sein gutes Ergebnis mit Genugtuung zur Kenntnis. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte er der RHEINPFALZ. Er wertete seinen Wahlerfolg auch als Anerkennung seines Wirkens im Ortsbezirk. Den Vereinen und Bürgern zu helfen, „wo immer das möglich ist“, sei ihm wichtig, betonte Henrich. In der kommenden Legislaturperiode will er sich gemeinsam mit dem Ortsbeirat insbesondere für ein Neubaugebiet und einen Fußweg zum Gersweilerhof stark machen. Ein Plus von fast 15 Prozentpunkten hat der Sozialdemokrat und Ortsvorsteher von Erzhütten/Wiesenthalerhof, Thorsten Peermann, erreicht. Hatte der SPD-Politiker bei der Ortsvorsteherwahl vor fünf Jahren noch eine Gegenkandidatin, so trat er diesmal allein an. Auch darauf führt er seine Stimmenzugewinne zurück. „Ich bin stolz und fühle mich in meiner Arbeit bestätigt“, kommentierte er das Wahlergebnis und fügte hinzu, dass sein Erfolg der guten Zusammenarbeit des gesamten Ortsbeirats zu danken sei. „Wir haben einiges geleistet“, verwies er beispielsweise auf die Wiederbelebung der Kerwe. Auch in der neuen Legislaturperiode wolle er auf die Menschen zugehen und versuchen, etwas zu bewirken. Seinen Stimmenzuwachs und die Wahlbeteiligung von 54 Prozent wertete Peermann auch als Bestätigung dafür, dass „die Hütterer“ einen Ortsbeirat in ihrem Stadtteil für wichtig erachten. In Hohenecken wurde Alexander Rothmann von der SPD klar gewählt. Der amtierende Ortsvorsteher erhielt 77,4 Prozent der Stimmen und gewann gegen Eva Lenz (FDP), die es auf 22,6 Prozent der Stimmen brachte. Besonderheit bei der Ortsvorsteherwahl in Hohenecken war, dass die SPD keinen Kandidaten ins Rennen schicken durfte, weil sie die Anmeldefrist versäumt hatte. 2009 hatte die SPD die Wahl noch für sich entschieden, Ernst Jürgen Degen hatte 58,1 Prozent der Stimmen erhalten und sich gegen seine Widersacherin Petra Rippberger (41,9 Prozent) durchgesetzt. Rothmann zeigte sich gestern abend sehr zufrieden mit dem Wahlergebnis. Es sei noch besser als im Juli vergangenen Jahres, als er einziger Kandidat gewesen sei, sagte der CDU-Mann. Er habe nicht mit einem so klaren Sieg gerechnet, der Wahlausgang sei schwer einzuschätzen gewesen. Im Ort gebe es viele Dinge, die angegangen werden müssten. Nicht nur die großen Themen wie Bahnhaltepunkt oder Verkehrsentlastung der B270 und L502 stünden an, auch viele kleine Probleme seien zu meistern: „Über einen Mangel an Arbeit werde ich mich nicht beklagen können.“ In Mölschbach siegte Jörg Walter von der SPD klar gegen seinen Widersacher Klaus Müller von der CDU. Der amtierende Ortsvorsteher brachte es auf 60,2 Prozent der Stimmen, Müller erreichte 39,8 Prozent. Auch vor fünf Jahren hatte es dieses Duell gegeben, damals hatte Walter nur knapp die Nase vorn (53,3:46,7 Prozent). Walter hatte damit gerechnet, dass er wiedergewählt wird, das klare Ergebnis hatte er jedoch nicht auf der Rechnung, so der Ortsvorsteher, der seinen Erfolg auch auf seine erfolgreichen Bemühungen um schnelles Internet im Ort zurückführt. Gestern Abend kam schon ein Gratulationsanruf aus der französischen Partnergemeinde Douzy, der Walter sehr freute. Er fühlt sich in seiner Arbeit bestätigt und will nun das große Thema Radwegeanbindung an die Stadt angehen. Auf den Ortsbeirat warte eine weitere große Aufgabe: Am alten Forsthaus solle der Bachlauf freigelegt werden, um künftig Überschwemmungen zu vermeiden. Aller guten Dinge sind drei, könnte Oswald Raffel, der parteilose Kandidat fürs Ortsvorsteheramt in Morlautern sagen. 71,7 Prozent der Wähler wollten Raffel für weitere fünf Jahre – seine dritte Amtszeit – im Ortsvorsteheramt sehen, rund sechs Prozentpunkte weniger als noch vor fünf Jahren (77,6 Prozent). „Ich kann damit gut leben“, kommentierte Raffel gestern Abend die Zahlen. Er ist kein CDU-Mitglied, wurde von den Christdemokraten als Kandidat nominiert. In seiner dritten Amtszeit (Raffel: „Ich bin aus Überzeugung angetreten und auch weil mir das Amt Spaß macht“) will er sich zunächst um das Neubaugebiet „Neue Straße“ inklusive Lebensmittelmarkt kümmern. Ebenso will er sich um das „Dauerthema“ Dorfplatz sowie Straßenausbau kümmern. Gerd Hach heißt der neue Ortsvorsteher von Siegelbach. Der 55-jährige SPD-Kandidat, der keinen Mitbewerber hatte, konnte knapp 71 Prozent der Stimmen erlangen. Hach übte das höchste Amt im Stadtteil schon ein gutes halbes Jahr aus. Er war Ende des vergangenen Jahres ins Amt gekommen, nachdem Ortsvorsteher Hans-Peter Schuster im September nach langer Krankheit verstorben war. „Ich habe das erste Mal kandidiert, da sind die rund 70 Prozent kein schlechtes Ergebnis“, sagte Hach gestern Abend. Als erstes Projekt möchte der 55-Jährige die Reaktivierung der seit etwa drei Jahren geschlossenen Bücherei angehen. (bld/dür/hwm)

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