Kaiserslautern Acht-Tore-Vorsprung verspielt
Der TuS Dansenberg hat am Sonntag im Aufsteigerduell der Dritten Handball-Bundesliga Süd eine vermeidbare Niederlage quittiert. Beim 25:30 (16:11) gegen den gastgebenden TSV Neuhausen/Filder gab die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa einen Acht-Tore-Vorsprung aus der Hand. Zehn vogelwilde Minuten brachten die Schwarz-Weißen um ihren Lohn.
Die Westpfälzer waren vor dem Seitenwechsel die spielbestimmende Mannschaft und zogen von 3:0 über 11:6 auf 15:7 (23. Minute) davon. Dansenberg spielte sehr diszipliniert, machte wenig Fehler und traf hochprozentig. Das Zusammenspiel zwischen dem sehr gut aufgelegten Torwart Markus Seitz und seinen Vorderleuten funktionierte prima, auch weil Christopher Seitz und Theo Megalooikonomou ihre Sache im Mittelblock hervorragend machten. So dauerte es geschlagene sechs Minuten, ehe die Schwaben ihren ersten Torerfolg bejubeln durften. Im Spiel nach vorne waren es vor allem Spielmacher Tim Beutler und Torjäger Jan Claussen, die die Akzente setzten. Rechtsaußen Steffen Kiefer, der diesmal von Beginn an ran durfte, tat sich gegen die offensive 3-2-1-Deckung der Heimmannschaft hingegen schwer. Dass der 29-Jährige in der 46. Minute mit glatt Rot vom Platz flog, passte irgendwie ins Bild einer aus seiner Sicht bislang gebrauchten Saison. Unter dem Strich standen zwei Tore für den 1,87-Meter-Mann zu Buche, der von seiner Bestform noch ein gutes Stück entfernt ist. Dass er dem TuS in guter Verfassung weiterhelfen kann, steht außer Frage. Neuhausens Trainer nahm beim Stand von 4:8 (12.) die erste Auszeit. Sein Versuch, die Mannschaft wach zu rütteln, schlug jedoch fehl. Die Gäste spielten wie aus einem Guss und zogen auf 15:7 (23.) davon. „Wir haben in den ersten 30 Minuten überragend gespielt. Das war die beste erste Halbzeit seit dem Aufstieg. Leider haben wir kurz vor dem Seitenwechsel noch einen Konter und einen Siebenmeter liegen lassen. Wer weiß, ob Neuhausen dann noch mal zurückgekommen wäre“, orakelte TuS-Coach Sliwa. Warum nach der Pause dann der Faden riss, hatte viele Gründe. Einer davon war mit Sicherheit, dass die grippegeschwächt ins Spiel gegangenen Leistungsträger Claussen und Beutler jetzt auf dem Zahnfleisch gingen. Auch Abwehrrecke Christopher Klee war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. „Das war nicht zu kompensieren“, stellte Sliwa klar. Dass seiner Mannschaft die nötige Frische fehlte, schlug sich zwischen der 40. und 50. Minute in laschem Abwehrverhalten, schlechter Chancenverwertung und technischen Fehlern nieder. „Was ich der Mannschaft vorwerfen muss, sind Undiszipliniertheiten wie unnötige Zeitstrafen und Rote Karten. Schlussendlich hat uns auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt, das man auswärts haben muss“, haderte Sliwa. Die Gastgeber spielten sich nach der Pause in einen regelrechten Rausch und stellen innerhalb von zehn Minuten den kompletten Spielverlauf auf den Kopf. Durch einen 9:0-Lauf zum 24:20 (50.) drehten sie das Spiel und gaben die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Sliwa setzte in den Schlussminuten alles auf eine Karte und nahm den Torhüter zugunsten eines siebten Feldspielers heraus. Als Max Labroue zum 24:25 traf (55.), war ein Punktgewinn in greifbarer Nähe. „Am Ende waren es dann Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden haben. Es tut mir leid für die Jungs, dass sie sich nicht belohnt haben. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt“, so Sliwa. Bester Schütze war Claussen mit sechs Toren. So spielten sie TuS Dansenberg: M. Seitz/Hottgenroth (Tor), Claussen (6), C. Seitz, Megalooikonomou (4), Labroue (3), T. Beutler, Kiefer, Jung (je 2), Schulze, Munzinger (je 1), N. Beutler, Klee.