Kaiserslautern/Otterbach Abschied von Hans Stranz

Abschied von Hans Stranz (1937− 2023).
Abschied von Hans Stranz (1937− 2023).

In Otterbach wird an diesem Mittwoch Hans Stranz zu Grabe getragen. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Kaiserslautern war am 27. Dezember im Alter von 86 Jahren gestorben. Er gehörte drei Jahrzehnte zur Führungsriege des Kreditinstituts und stand seit 1990 für zehn Jahre an dessen Spitze.

Der in Pommern geborene Bankkaufmann, der als Flüchtlingskind in die Pfalz gekommen war, brachte es damit vom Lehrling bis zum Chef der 1874 gegründeten Kreissparkasse (KSK). Unter seiner Leitung, die er sich anfangs mit Adolf Schaumlöffel teilte, wuchs die Belegschaft von 250 auf über 500 Bedienstete an. Die Bilanzsumme des Instituts stieg während seiner Vorstandstätigkeit von 300 Millionen auf mehr als fünf Milliarden Mark, das Eigenkapital wurde ums Fünffache gesteigert.

Im Sommer 1990 übernahm der Christdemokrat den Chefsessel, sein Stellvertreter war der SPD-Mann Günter Hartmann. Mit dem „pfälzischen Preußen“ bildete der ebenso zu- wie umgängliche Genussmensch Stranz ein sehr unterschiedliches, aber erfolgreiches Gespann. Ein drittes Vorstandsmitglied – der aus Alzey stammende Ansgar Rohde – wurde erst neun Jahre später installiert, „um den stetig wachsenden Aufgaben in einem immer größer werdenden Haus Rechnung zu tragen“, wie es hieß.

Fusion der Stadt- mit Kreissparkasse schon damals im Gespräch

Damit einher gingen der 25 Millionen Euro teure Umbau der KSK-Zentrale in der Lauterer Innenstadt sowie die Eröffnung vieler Filialen in den umliegenden Gemeinden. Außerdem gründete die KSK drei öffentlich-rechtliche Stiftungen: zugunsten der Universität, der Handwerkskammer und der Fachhochschule.

Eine Fusion der Kreis- mit der Stadtsparkasse wurde schon in der Amtszeit von Hans Stranz diskutiert, ohne dass es zu einer Einigung kam. 2006 ging die noch ältere Landstuhler Stadtsparkasse mit der KSK zusammen. Die Zusammenlegung mit dem städtischen Kreditinstitut erfolgte erst mit Jahresbeginn 2021. Nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands sind heute 772 Mitarbeiter in 51 Geschäftsstellen tätig.

Neben seiner eigentlichen Tätigkeit engagierte sich der Vater eines erwachsenen Sohns als Dozent an der Sparkassen-Akademie in Mainz.

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