Kaiserslautern 110.000 Pflanzen warten auf den Frühling

Die Beete wollen bepflanzt werden: Im Neumühlepark pflanzen Markus Ernst, Dominik Maaß und Patrick Brenner (von links) Stiefmütt

In der Gartenschau erwacht der Frühling mit Macht. Mitarbeiter von drei Gartenbauunternehmen aus Stadt und Landkreis pflanzen seit Donnerstag im Neumühlepark voll erblühte Frühlingsblumen. Aus den im Herbst angelegten Beeten drängen inzwischen auch Tulpen und Narzissen ans Licht.

Parkleiterin Christine Schweigert hat die Beete für die kommende Saison zum ersten Mal nicht rund, sondern mit „Ecken und Kanten“ konzipiert, und es sind drei Hochbeete angelegt. Nicht weniger als 50.000 Zwiebelpflanzen haben die Gärtner nach dem Ende der Gartenschausaison im vergangenen Herbst darin vergraben. 60.000 blühende Stiefmütterchen, Goldlack, Bellis und Hornveilchen kommen in diesen Tagen dazu. Am 1. April ist Eröffnung. Bis dahin haben Mensch und Natur noch genügend Zeit, das Gelände auf Vordermann zu bringen. Die Besucher warten schon. Mögen die Bäume jetzt noch kahl sein, bieten sich dadurch doch ungewohnte Perspektiven. Zum Beispiel ist der Flugsaurier, zwischen den Ästen im Anflug auf das Golfplätzchen, so gut sichtbar wie selten. Das wird nicht mehr lange so bleiben. Beim Rundgang mit der Parkleiterin lassen sich außer den unverwüstlichen Gänseblümchen im Rasen noch andere Frühblüher entdecken. Knallgelb leuchtet am Bach ein Bündel Butterblümchen und die wilden Narzissen sind auch schon da. Aus dem nur scheinbar trockenen Gewirr von Zweigen der Cornushecke, die die frisch betonierte Skateranlage zum Spazierweg hin abgrenzt, tauchen allererste winzige Blütchen auf und nicht nur die Schmetterlinge sind unterwegs. Zwischen dem Grün auf dem Neumühleweiher kuschelt ein Entenpärchen. Zwei Erpel seien den Winter über im Park gewesen, berichtet Christine Schweigert. Neulich habe sich das erste Entenweibchen eingefunden. Im Neumühlepark war auch schon der Dino-Doktor unterwegs. Bei trockenem Wetter hat er einzelne Figuren, die es nach den Wintermonaten dringend nötig hatten, gereinigt und manchen auch einen neuen Anstrich verpasst. Die meisten Skulpturen sind in Reih und Glied entlang des Wegs unterhalb der Felswand aufgereiht. Auf der gegenüberliegenden Seite geben sich die Gärtner alle Mühe, die sparsamen Rasenflächen unterhalb der im Sommer dicht belaubten großen Bäume durch Rollrasen aufzupäppeln. Die Parkleiterin hofft, dass der Schattenrasen, den sie in diesem Jahr extra geordert hat, den Sommer besser übersteht als die vorherigen Sorten. Mit Rollrasen werden in diesen Tagen auch die Stellen ausgefüllt, die unter den großen, schweren Skulpturen gelitten haben, die während der Kürbisschau im letzten Herbst im Park zu bewundern waren. Die Bänke entlang des Wegs waren über Winter eingelagert. Jetzt stehen sie – dank akribischer Reinigung durch einen Gartenschaumitarbeiter – frisch geputzt wieder an den Stellen, wo der Gartenschaubesucher schon aus Gewohnheit sein Plätzchen zum Ausruhen sucht. Bahnreisenden, die an der Gartenschau aussteigen, geben die 14 rechteckigen langen Beete schon eine erste Ahnung von Frühling und blühenden Blumen. Hier haben die Gärtner mit Hornveilchen und Narzissen bereits ganze Arbeit geleistet. Die Blumenhalle ist noch nicht ganz so weit. Schweigert erläutert, dass 2017 fünf Hallenschauen geplant seien. Schwerpunkt neben Blumen und anderen Pflanzen sei in diesem Jahr das Thema Nachhaltigkeit. „Wir wollen Ideen vermitteln, die man mit nach Hause nehmen und für sich umsetzen kann“, sagt Christine Schweigert. Die Skateranlage die, wie mehrfach berichtet, erneuert werden musste, ist komplett betoniert. Bevor sie jedoch wieder möbliert werden kann, muss der Beton komplett durchhärten. Schweigert hofft, dass die nächtlichen Besucher, die im Vorjahr ihre Zerstörungswut an Figuren im Park ausgelassen haben, die Skateranlage in Ruhe lassen.

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