Kaiserslautern 1000 Kilometer mit dem Rad für Schokolade

Der Schoko-Express aus Amsterdam rollt.
Der Schoko-Express aus Amsterdam rollt.

Das Vorhaben war kein einfaches Unterfangen. Rund 1000 Kilometer hat der Grünen-Politiker Tobias Wiesemann binnen weniger Tage zurückgelegt. Mit dem Fahrrad wohlgemerkt. Und all das für eine zart schmelzende Süßigkeit.

Über Hunsrück, Eifel und die Ardennen machte sich Wiesemann gemeinsam mit Extremsportler Christian Englert am vergangenen Donnerstagmorgen auf den Weg in die Region Amsterdam. Das Ziel: eine Schokoladenmanufaktur. Als Teilnehmer der diesjährigen „Schokofahrt“ sollten 25 Kilogramm der Süßware ihren Weg in die Barbarossastadt finden. Völlig klimaneutral. Die Wahl des Zieles war dabei bedacht. Wie die Anreise selbst, so ging auch die Produktion der in den Niederlanden hergestellten Schokolade der Umwelt zuliebe mit einem niedrigen CO2-Fußabdruck einher. So

fanden die für die Herstellung benötigten Rohstoffe per Segelschiff „Tres Hombres“ von der Dominikanischen Republik in die Niederlande. Um die Wertschöpfungskette zu erhöhen, wurden zudem Fermentation und Trocknung bereits im Herkunftsland durchgeführt.

„Wir sind einmal richtig nass geworden“

Auch wenn das Schiff ein durchaus komfortableres Verkehrsmittel gewesen wäre, so ließ sich die Zweiercombo von der Entfernung zwischen Kaiserslautern und der niederländischen Hauptstadt nicht abschrecken. Rund 230 Kilometer galt es täglich mit der Kraft der Beine zu überwinden. „Wir sind einmal richtig nass geworden“, erzählt Wiesemann. Zwischen acht und neun Stunden war das Gespann pro Tag auf der Strecke. Angeführt von Christian Englert, näherten sich die beiden schließlich dem Ziel. Mit einem Schnitt von 27 Kilometern pro Stunde sogar pünktlich.

Das planmäßige Erreichen der Manufaktur war auch notwendig. Die Übergabe der Schokolade erfolgte nach zuvor erteilten Zeitfenstern. Denn nicht nur der in Kaiserslautern gestartete Doppelpack steuerte das Königreich an, sondern auch fünf weitere Gruppen. Um ein Gespür für das Herstellungsverfahren zu gewinnen, sorgte eine Führung durch die Anlage für einen spannenden Blick in die Welt der verführerischen Köstlichkeit. Getroffen ist man nicht nur dort, sondern auch auf der Fahrt dorthin auf freundliche Gesichter, berichtet Wiesemann. Wohlwollende Dialoge inklusive. „Die Leute waren sehr aufgeschlossen und gut gelaunt.“ So waren es Privatleute, die Wiesemann und Englert für die Nacht ein trockenes und gemütliches Plätzchen boten, um die Kräfte für die bevorstehenden Etappen wieder aufzutanken.

Mit der Ware im Gepäck oder besser gesagt auf dem Gepäckträger, ging es dann am Sonntag wieder zurück in die Heimat. Mit kurzweilig stärkerem Rückenwind im Nacken, führte der Weg das Rheintal hinauf vorbei an Köln. Am Montagabend trafen die mit 280 Tafeln Schokolade vollgepackten 24 Tüten schließlich in Kaiserslautern ein. Die Wegstrecke selbst gestaltete sich in den Niederlanden dabei laut Wiesemann deutlich angenehmer als mit der in Deutschland den Fahrradfahrern zur Verfügung stehenden Infrastruktur. „Von den Niederlanden können wir uns dahingehend noch viel abschauen“, schmunzelt er.

Die Schokolade kann am kommenden Samstag zwischen 10 und 16 Uhr an der Pfaffenbergstraße 73 käuflich erworben werden.

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