Kaiserslautern Stadtleben: Hegt und pflegt ihre Pflanzen

Sie mag Blumen, und sie hat ein Händchen dafür. Wer samstags an ihrem Stand auf dem Wochenmarkt vorbeikommt, erfreut sich an der Blütenpracht: Kräuter und Gräser, Lilien und Dahlien, Wicken, Wilde Möhre und blühender Fenchel. Pflanzen, wie sie Nicole Schenkel-Zureikat aus dem Gärten ihrer Omas kennt. Gartenblumen, die sie heute auf einem Gelände hinter ihrem Anwesen in Wolfstein selbst anbaut. „Nein, Floristin bin ich nicht“, schmückt sie sich nicht mit fremden Federn. Seit zwei Jahren ist sie dabei, sich mit ihren Blumensträußen auf dem Lauterer Wochenmarkt ein Zubrot zu verdienen. Schnittblumen aus eigenem Anbau sind es, „Slow Flowers“ von einem Stück Land, das demnächst seiner Bio-Zertifizierung entgegensieht. Einfach und schlicht wie ihre Blumen ist auch ihr Stand. Ein paar Holzkisten, kleine Wannen und Eimer aus verzinktem Blech, einfaches Papier zum Einwickeln der Sträuße, kein Plastik. Die Natur hat Vorrang. Farblich abgestimmt müssen ihre Sträuße sein. Natürlich, etwas wuschelig und nostalgisch dürfen die Gebinde aussehen. Etwas außergewöhnlich. Fürs Binden lässt sich Nicole Schenkel-Zureikat Zeit. Stiel für Stiel fügt sie die Blumen vor den Augen ihrer Kunden zusammen. Achtet dabei darauf, dass Duft und Kräuter nicht zu kurz kommen. Dabei ist die Frau, die mit einem Jordanier verheiratet ist, Quereinsteigerin. In Amerika hat sie Psychologie und Pädagogik studiert, in Jordanien Tiermedizin. „Nach Wolfstein bin ich ausgewandert“, flachst sie und lacht. Sie liebt es, im Garten zu experimentieren, ungewöhnliche Sachen anzupflanzen. „Manchmal geht die Leidenschaft mit mir durch.“ Auf dem Lauterer Wochenmarkt fühlt sie sich wohl. Lobt die nette Nachbarschaft der Marktbeschicker. Einen Tag benötigt sie, um ihre Blumen zu ernten und für den Verkauf vorzubereiten. Die Woche über hegt und pflegt sie ihre Pflanzen. „Mit viel Liebe“, fügt sie hinzu. (jsw)

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