Grünstadt Sterne und Trauben belohnen Qualität

Alle drei in den Weinführern gelisteten Bockenheimer Weingüter können sich über bessere Bewertungen freuen: (von links) Hans-Jör
Alle drei in den Weinführern gelisteten Bockenheimer Weingüter können sich über bessere Bewertungen freuen: (von links) Hans-Jörg Weyer (Weingut Lauermann-Weyer), Daniel Brand und Andreas Wöhrle vor der Heiligenkirche in der gleichnamigen Weinlage.

Die Testergebnisse von drei Weinführern gelten bei Gastronomen, dem Weinhandel und unter Weinkennern als kompetent und zuverlässig: Der älteste aus dem Trio ist der Gault&Millau (GM), dessen erste Ausgabe 1993 erschien und der seit dem vergangenen Jahr nun vom ZS-Verlag herausgegeben wird. Der Verlagswechsel hat wohl nicht geschadet, laut Media Control ist er weiter der meist verkaufte deutsche Weinführer. Seit 2000 ist der Eichelmann aus dem Mondo-Verlag auf dem Markt, und neu hinzu gekommen ist 2017 der „Weinguide“ der Intervinum AG, die das Weinmagazin Vinum herausgibt. Hier testet weiter das frühere Team vom Gault&Millau, das den Verlagswechsel nicht mitgemacht hat. Alle drei bewerten die Weine nach dem 100-Punkte-System von Weinkritiker Robert Parker. Vergeben werden Sterne (Eichelmann und Vinum) oder Weintrauben (Gault&Millau). Fünf dieser Symbole stehen für Weltklasse, vier für deutsche Spitze mit internationalem Renommee, drei für sehr gut, zwei bedeuten gut und einer signalisiert überdurchschnittliche, zuverlässige Qualität. Zudem gibt es noch Empfehlungen für weitere Weingüter. Während Eichelmann und Vinum auch halbe Symbole vergeben, hebt Gault&Millau die Besten der Kategorien durch die Farbe Rot hervor. In die drei Weinführer wurden jeweils rund 1000 Betriebe der insgesamt etwa 10.000 deutschen Weingüter aufgenommen. In der Regel werden die Winzer aufgefordert, eine Kollektion anzustellen, aber auch Selbstbewerbungen sind möglich. Bei den Prämierungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ist es anders: Hier müssen sich die Betriebe selbst bewerben, und in der Regel stellen Weingüter, die in den renommierten Weinführern gelistet sind, bei der DLG keine Weine an. Das Urteil der Testerteams ist nicht immer einheitlich, differiert zumindest in den Einstufungen. Matthias Gaul (Asselheim), letztes Jahr beim Eichelmann in die Vier-Sterne-Kategorie aufgestiegen, erhält beim Vinum 3,5 Symbole und gehört bei Gault&Millau jetzt zu den Besten in der Drei-Trauben-Gruppe. Uli Metzger (Asselheim) wird dagegen bei Vinum in der Vierer-Kategorie gelistet, während er beim Gault&Millau weiter auf drei rote Trauben kommt und im Eichelmann gar nicht mehr aufgeführt wird. Auf Nachfrage informierte Metzger, dass er trotz Aufforderung keine Kollektion angestellt habe. Im vergangenen Jahr hatte er sich, wie berichtet, etwas geärgert, weil er bei Eichelmann nur mit zwei Sternen bewertet worden war. Das Weingut Neiß (Kindenheim) darf sich jetzt beim Vinum über 3,5 Sterne freuen, vergangenes Jahr waren es noch drei. Im Eichelmann sind es weiter drei Symbole, und die drei Trauben im Gault&Millau sind nun rot geworden. Wageck (Bissersheim) hat bei Eichelmann wieder 3,5 Sterne, bei Vinum und Gault&Millau rangiert der Betrieb in der Dreier-Kategorie. Deutlichere Unterschiede gibt es zum Teil im Bereich der guten beziehungsweise zuverlässigen Betriebe. Das Weingut Karl-Heinz Gaul (Sausenheim), das von den Schwestern Karoline und Dorothee Gaul geführt wird, hat erneut zweieinhalb Sterne im Eichelmann (E) und stieg im Vinum (V) jetzt auch in diese Gruppe auf. Im Gault&Millau bleibt es bei einer roten Traube. Benzinger (Kirchheim) hat 2,5 Sterne (E), die zwei Trauben im Gault&Millau sind rot geworden. Im Vinum fehlt der Betrieb. Brand (Bockenheim) hat sich auf 2,5 Sterne (E) verbessert, wird aber in Vinum und Gault&Millau nicht genannt. Ähnlich ergeht es dem Weingut Schroth (Asselheim): zwei Sterne (E), Neueinsteiger (V) und kein Eintrag im GM. Wöhrle (Bockenheim) verbessert sich auf zwei Sterne (E), ist Neueinsteiger (V) und gehört beim GM jetzt zu den Besten bei den Empfehlungen. Hahn-Pahlke (Battenberg) hat jetzt 1,5 Sterne (E), einen Stern (V) und eine rote Empfehlung (GM). Hammel (Kirchheim) wird mit 1,5 Sternen (V), einem Symbol (E) bewertet, und die Empfehlung im GM ist jetzt rot markiert. In die 1,5-Sterne-Kategorie (E) ist Lauermann&Weyer (Bockenheim) aufgestiegen und hat eine Empfehlung (V). Schenk-Siebert (Sausenheim) kommt auf einen Stern (E) und Empfehlungen (V und GM), wobei letztere jetzt in Rot gegeben wird. Nur im Eichelmann gelistet ist das Weingut Sonnenberg (Neuleiningen), das hier einen Stern erhält. Nehb (Asselheim) kann sich erneut über eine Empfehlung im Vinum freuen.

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