Grünstadt Kämpferische Topleistung

Der Grünstadter Ali Aslan ist von den Südwestlern Nikolaos Matios (links) und Jan Weingarte nicht aufzuhalten, rechts Mohammad M
Der Grünstadter Ali Aslan ist von den Südwestlern Nikolaos Matios (links) und Jan Weingarte nicht aufzuhalten, rechts Mohammad Mghames.

«LUDWIGSHAFEN/GRÜNSTADT.» Die erste Hauptrunde des Verbandspokals Südwest hat Fußball-Landesligist VfR Grünstadt überstanden: Am Samstag siegte das ersatzgeschwächte Team von Trainer Alexander Schott beim Bezirksligisten SV Südwest Ludwigshafen mit 1:0 (1:0).

Ohne die beruflich verhinderten Nico Müller und Michael Bechtel sowie die verletzten Alexander Simon, Florian Frank, Andreas Happersberger, Noah Gehrmann und Fabio Nagy hatte es der Landesligist erwartungsgemäß nicht leicht. Auf der Bank saßen zudem der angeschlagene Ali Aslan (Schienbeinentzündung) und Jochen Gillmann (Trainingsrückstand). Die Gastgeber traten in neuer Formation an, darunter die Ex-VfR-Akteure Said Rhannam und Dominic Brust. Sofort übernahmen die Platzherren das Kommando, zeigten, dass sie eine sehr starke Bezirksligaelf besitzen. Doch der erste VfR-Konter saß. Neuzugang Alexander Dorn ging rechts auf und davon, seine Hereingabe erreichte Mohammad Mghames. Der 19-jährige Offensivspieler, von Altleiningen gekommen, fackelte nicht lange, zog ab – und das Leder zappelte zur VfR-Führung im Netz (3.). Nun drängten die Platzherren erst recht, und der Ausgleich hätte bei zwei „Hundertprozentigen“ mindestens einmal fallen müssen: So scheiterte Brust völlig freistehend am VfR-Schlussmann Enes Aslan, der per Reflex einmalig klärte (17.). Zwei Minuten später dessen größte Tat: Matteo Feuerstein kam überraschend an den Ball, schoss aus weniger als fünf Metern Entfernung ins linke Eck, hatte den Torschrei auf den Lippen. Doch da flog „Teufelskerl“ Aslan ins Eck, faustete das Leder ins Aus, eine Wahnsinnsaktion. Unglaublich, wie der 24-Jährige das Ding entschärfte. Nach der Pause brachte Schott für Christopher Lampert Ali Aslan, und ab sofort brannte es hie und da auch bei den Gastgebern. So wurde ein Treffer von Aslan (78.) wegen Abseits nicht anerkannt. In der 80. Minute kratzte Jan Weingarte einen Kopfball von Aslan nach einem Eckball von Fabrizio Moncada von der Linie. Das wäre die Entscheidung gewesen. Jetzt musste der VfR alles geben, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Das gelang ihm prächtig. Beeindruckend, wie gut ein stark ersatzgeschwächtes Team mit jungen Neuzugängen bei einem wiedererstarkten Bezirksligisten mit routinierten Akteuren agierte. So der 19-jährige Timo Steck, der in der Innenverteidigung ein total abgeklärtes Spiel präsentierte, oder Tobias Hess, der technisch sehr versiert ist. Sehr beweglich und unberechenbar ist der 22-jährige Alexander Dorn. Es machte Spaß, dem „Wirbelwind“ zuzusehen. Nicht zu vergessen Mohammad Mghames, von seinen Kameraden „Mo“ genannt, der in der Offensive stark anfing, dann aber Probleme in den Rückwärtsbewegungen zeigte. Der Junge ist erst 19. Körperbetont, außergewöhnlich kopfballstark und brandgefährlich ist der 25-jährige Ali Aslan, der in den 45 Minuten seines Einsatzes einige Male seine Gefährlichkeit aufblitzen ließ und an dem der VfR samt Anhang noch viel Spaß haben dürfte. Letztlich aber avancierte zweifelsfrei Schlussmann Enez Aslan, übrigens ein Bruder von Ali, wegen seiner beiden Rettungstaten zum besten VfR-Akteur an diesem Tag. Allerdings: Er stoppt auch gerne die Bälle kurz vor der Torlinie mit dem Fuß. Solange das gut geht: kein Problem. Trainer Schott: „Mit dieser ersatzgeschwächten Equipe haben wir kämpferisch eine Topleistung vollbracht, spielerisch gibt es natürlich noch Luft nach oben. Die Fehlpassquote, besonders im Offensivbereich, muss sich enorm verringern. Aber ich muss meinen jungen Akteuren ein großes Kompliment machen. Auf solchen Leistungen lässt sich aufbauen.“ Am Rande dieser Begegnung wurde bekannt, dass der Offensivspieler Nico Tschirschke zum A-Klasse-Club TSG Eisenberg wechselte. Somit haben neben Tschirschke, Torwart Martin Gaspar (FG 08 Mutterstadt) und Tobias Haffke (FV Freinsheim) gerade drei Akteure den Landesligisten verlassen. So spielten sie Enez Aslan – Christopher Lampert (46. Ali Aslan), Timo Steck, Uwe Rebholz, Marcel Czekalla – Leon Lampert (81. Deniz Ali) – Dennis Lang (67. Jochen Gillmann), Tobias Hess, Alexander Dorn, Fabrizio Moncada – Mohammad Mghames.

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