Grünstadt Guter Start für „Kind der Dorfmoderation“

„Einkaufen auf dem Dorf macht Spaß“, sagte der Erste Beigeordnete Gunther Bechtel und strahlte angesichts des überaus gut besuchten Wochenmarktes, der am Donnerstagvormittag in einem Teilabschnitt der General-Kullmer-Straße an den Start ging.

Stellenweise bilden sich Schlangen, wie etwa vor dem großen Obst- und Gemüsestand, dem Käsewagen und dem Anbieter von Saison- und Schnittblumen, blühenden Stiefmütterchen und Kräutertöpfen. „Mal sehen, wie sich die Nachfrage entwickelt“, meint Standbetreiber Frank Dennhardt, Gärtnermeister aus Altleiningen. Demnächst will er junge Tomatenpflänzchen mitbringen. „Heute jedenfalls läuft es bestens“, so der Tenor der Marktbestücker. „Wesentlich mehr Betrieb als sonst“ wird auch in der Bäckerei und der Metzgerei festgestellt, die in den Wochenmarkt integriert sind. Maria Zahler, die vor dem Blumenstand zwischen der Entscheidung Primeln oder Osterglocken steht, findet es „prima, dass es jetzt so was im Ort gibt“. Den Markt werde sie mit ihren Einkäufen weiterhin unterstützen, versichert sie. Eine 85-jährige Bockenheimerin ist mit dem Rollator unterwegs und hat es nicht allzu weit zum Markt: „Ich muss mich erst mal umgucken“, sagt sie, „es gefällt mir alles sehr gut“. Mit ihrem zehn Monate jungen Sprössling im Buggy steht Miriam Fattler am Obst- und Gemüsestand. „Es wäre zu begrüßen, wenn das so bleiben würde“, ist sie der gleichen Meinung wie andere Besucher. Lothar Öhler findet den Markt, der sogar noch „ausbaufähig“ sei, „für den Anfang ganz gut“. Der Platz mit der Absperrung zwischen Goethe-Straße und Jakob-Böshenz-Straße sei nahezu ideal. Das meint auch Elli Neubig: „Hoffentlich bleibt es mit dem Markt-betrieb so.“ Gut findet die langjährige ehemalige Landfrauenvorsitzende, dass „die Bäckerei und Metzgerei mit dabei sind“. Karlheinz Bayer steht bei einer Gruppe Senioren, die das Markttreiben mit Interesse verfolgt. „Ich sehe das Ganze etwas skeptisch, ob das alles so bleibt. Wir haben ja in unmittelbarer Nähe wie Monsheim und Grünstadt zu viele Einkaufsmöglichkeiten.“ Die neue Einrichtung „totreden“ will er aber nicht. Der in der General-Kullmer-Straße ansässige Klaus Frech, dessen Partnerin eine Boutique bei Ludwigshafen betreibt, hat einige Kleiderständer mit Damenoberbekleidung an der Marktmeile aufgestellt. Er könnte sich einmal im Monat eine Beteiligung vorstellen, auch wenn das jetzt „kein typisches“ Wochenmarktangebot sei, wie er selbst sagt. Verbandsbürgermeister Reinhold Niederhöfer betonte in seiner Begrüßung gegen 11 Uhr, dass der Markt „aus einem Bürgerbeteiligungsprozess heraus entstanden ist“. Er wünschte sich für Nachbargemeinden Nachahmer in Sachen Nahversorgung vor Ort. „Ich drücke die Daumen, dass es so bleibt wie heute.“ Ortsbürgermeister Kurt Janson: „Wir hoffen, dass der Markt auch nach der Premiere weiterhin angenommen wird.“ Peter Dell, federführend bei der Dorfmoderation, appellierte an das Durchhaltevermögen der Standbetreiber und an das Einkaufsverhalten der Bürger vor Ort. Beigeordneter Gunther Bechtel bezeichnete den Wochenmarkt als „ein Kind der Dorfmoderation“ mit einem tollen Start, über den er sehr froh sei. Das Warenangebot könne durchaus wechseln oder gar erweitert werden. Nächste Woche sei ein Fisch-Stand mit dabei, der Händler habe zugesagt, berichtete er. (gsp)

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