Grünstadt Großer Andrang beim Tag der offenen Tür an der Integrierten Gesamtschule

Es wird mit Schaumküssen experimentiert.
Es wird mit Schaumküssen experimentiert.

Zum Tag der offenen Tür hatte die Integrierte Gesamtschule Grünstadt für Samstagvormittag geladen. Zahlreiche Kinder und deren Eltern folgten dem Ruf und informierten sich über das Schulkonzept. Es gab auch Führungen durch das Gebäude sowie viele Mitmachaktionen, für die sich die derzeitigen Schulklassen einiges haben einfallen lassen.

Was hat es eigentlich mit dem Unterrichtsfach Physik auf sich? Die Frage beantwortet Lehrer Julian Breiner am Samstag zahlreichen Viertklässlern. Unter dem Motto „Spaß mit Physik“ warten einige Versuche auf die kleinen Entdecker. Unter anderem kann ein Stromkreis aufgebaut werden. Außerdem erfahren die Besucher, was passiert, wenn man einem Schaumkuss die Luft entzieht. Breiner möchte Interesse für das naturwissenschaftliche Fach wecken, das bei einigen Respekt hervorruft, wie er weiß.

Fasziniert beobachten Mila (acht), Nela und Paula (beide zehn) die Versuche im Physikraum und haben sichtlich Spaß bei den Mitmachaktionen. Für Mutter Michaela Roos aus Gerolsheim ist der Tag der offenen Tür wichtig, um sich über das Schulkonzept zu informieren. Sie ist mit einer weiteren Familie aus ihrem Heimatort nach Grünstadt gekommen und sagt: „Kinder aus Gerolsheim haben es bei der Aufnahme wegen der Entfernung schwer.“ Die Schule gefalle ihr jedoch gut – besonders die Möglichkeit, verschiedene Schulabschlüsse bis hin zum Abitur absolvieren zu können, sei prima. Hans Georg Weyer aus Gerolsheim sieht das genauso und hofft auf eine Zusage, falls sich die Familie für die IGS in Grünstadt entscheidet.

155 Anmeldungen im vergangenen Jahr

„Vier fünfte Klassen mit insgesamt 112 Schülern wird es nächstes Schuljahr geben“, berichtet Schulleiter Uwe Chormann. Mehr Kinder dürfe die IGS nicht aufnehmen. Allein mit Blick auf das große Interesse am Tag der offenen Tür, könne es sein, dass diesmal mehr Anmeldungen eingehen. Allerdings komme es auch immer auf die Jahrgangsgröße an. Von einer Grundschule wisse er beispielsweise, dass es nur drei vierte Klassen gebe – letztes Jahr seien es noch vier gewesen. Durchaus möglich also, dass es trotz des großen Andrangs weniger Anmeldungen werden als beim letzten Mal.

Rund 155 Interessenten gab es 2021 und die IGS musste rund 40 Kindern und deren Eltern absagen. Chormann bedauert das und versichert: „Wir nehmen jedes Kind auf, egal wie die Noten in der Grundschule sind. So bildet sich eine Vielfalt, die aus meiner Sicht sehr gut ist.“ Den Kindern in ihrer Entwicklung gerecht zu werden, sei ein wesentliches Anliegen der Schulform. „Erfolg in der Schule macht sich nicht nur an der Summe von inhaltlichen Kenntnissen fest, sondern auch an erworbenen Kompetenzen“, ist sich der Schulleiter sicher. Nach der Vorstellung des Konzepts in der Aula beantwortet Chormann viele Fragen von Eltern.

Berufsorientierung fängt schon früh an

Ein Paar erkundigt sich zum Beispiel nach der Hausaufgabenzeit, sollte ein Ganztagsplatz beantragt werden. „Die schriftlichen Hausaufgaben werden in der Lernzeit gemacht“, sagt Chormann. Anschließend erklärt er einem Vater die Differenzierung der Schüler ab der siebten Klasse: Es sind zwei Leistungsniveaus in den Hauptfächern vorgesehen, der Klassenverbund bleibt aber weiter bestehen und jeder Schüler kann das höhere Niveau erreichen, ohne die Klasse wechseln zu müssen. Chormann findet dieses „durchlässige System“ gut. 775 Schüler von der fünften Klasse bis zum Abitur werden derzeit an der IGS von rund 75 Lehrkräften unterrichtet.

Welchen Weg jeder Einzelne nach dem Schulabschluss gehen will, darüber wird in der „Talent Company“ gesprochen. In dem Raum dreht sich alles um das Thema Berufsorientierung. Tobias Baumgärtner und Daniel Waschkowski sind die Koordinatoren und erklären das Prinzip: „Eigentlich geht es bereits in den unteren Jahrgangsstufen mit der Berufsorientierung los. In Klasse acht und neun setzen wir Schwerpunkte hinsichtlich der Ausbildungsberufe.“ Auch an diesem Vormittag seien einige Eltern mit ihren Kindern vorbeigekommen, um sich zu informieren.

Frischer Lebkuchen von der 5b

Einen Überblick kann man sich auch über die digitale Lernplattform IServ verschaffen. Die Achtklässlerin Lea sowie ihre Mitschüler erklären Interessierten, wie sie funktioniert. „Aufgaben, Ausfälle und einiges mehr bekommen wir darüber angezeigt“, erzählt die 13-Jährige. Musikalisch geht es im Raum von Frederic Zeiler zu. Der Musiklehrer probt mit einigen Schülern für das Adventskonzert Mitte Dezember. Die Tanzgruppe der Klasse 7a präsentiert ein paar Räume weiter ihr Können. Auch Einblicke in die Oberstufe und zu den Wahlpflichtfächern gibt es.

Wer im unteren Trakt an der Küche vorbeiläuft, wird mit frisch gebackenen Lebkuchen von der Klasse 5b versorgt. Die neunjährige Lea macht mit ihren Eltern hier Station. „Mir gefällt die Schule, weil sie so groß ist“, sagt sie. Und ihre Mutter erzählt: „Unsere ältere Tochter war schon auf dieser Schule und ich kann nur Positives berichten.“

Termin

Die IGS Grünstadt lädt für Donnerstag, 15. Dezember, von 17 bis 20 Uhr, zu einem Weihnachtskonzert mit Weihnachtsmarkt im Schulhof ein.

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