Grünstadt „Bruch durch Interesse am Bürgermeisteramt“

Die Arbeit im Gemeinderat Kirchheim habe sich nach der Ernennung Kay Kronemayers zum Ersten Beigeordneten nicht negativ verändert. Dessen Interesse am Bürgermeisteramt jedoch habe zu einem Bruch geführt. Das sagt Ratsmitglied Frank Kohnle in einer Stellungnahme zu unserem Artikel über die Generalversammlung der CDU Kirchheim-Bissersheim am 15. Februar und zum Leserbrief von Wolfgang Theuerkauf zum selben Thema.

Mit dem Ersten Beigeordneten Kronemayer „wurde konstruktiv und sachorientiert gearbeitet“, betont Kohnle, der dem CDU-Ortsverband – wie auch Kronemayer – Anfang des Jahres den Rücken kehrte und jetzt FWG-Mitglied ist. „Bürgermeister Robert Brunner und sein erster Stellvertreter haben sich meines Erachtens gut verstanden. Kay Kronemayer ist teamorientiert, kommunikativ, offen und geht auf Leute zu.“ Allein deswegen habe es in den vergangenen drei Jahren einen Zuwachs von jungen Menschen im CDU-Ortsverband gegeben, „die sofort aktiv mitgearbeitet haben und denen es um eine Weiterentwicklung des Ortes geht“. Bei der Generalversammlung der Kirchheimer Christdemokraten Mitte Februar hatte der neu gewählte Vorsitzende des Ortsverbands, Falk Günther, Zweifel daran geäußert, dass die Neumitglieder im Interesse der CDU geworben wurden. Bürgermeister Brunner vertrat die Ansicht, die nach außen signalisierte Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit des Gemeinderats habe sich mit dem Eintritt von Kronemayer geändert. Kohnle führt diese Aussagen auf Querelen rund um die Wahl des Bürgermeisterkandidaten im November zurück. Nachdem Kronemayer eine Kampfabstimmung gegen Brunner verloren und den Ortsverbandsvorsitz abgegeben hatte, gab Günther folgenden Kommentar ab: „Wer sich nicht scheut, die Spaltung der Partei zu provozieren, muss sich schon fragen lassen, wessen Belange er vertritt.“ Laut Kohnle ist Kronemayer der ausgewiesene Kandidat Brunners für das Beigeordnetenamt gewesen und von ihm auch gegen interne Widerstände durchgesetzt worden. Das Interesse Kronemayers, als Bürgermeisterkandidat anzutreten, habe jedoch zu einem „Bruch jeglicher Zusammenarbeit“ geführt und lasse auch vonseiten des bisherigen Amtsinhabers „die Sachorientierung in der Kommunikation mit dem Beigeordneten in den Hintergrund treten“. Dies habe etwa dazu geführt, dass er Kronemayer keine Einladung zu offiziellen Sitzungen zukommen ließ und nach einer Rüge der Verwaltung einfach inoffizielle Informationsgespräche führte. Sichtbar sei das am Impressum des „Aktuellen aus dem Rathaus“, aus dem Kronemayer gestrichen wurde. Kohnle erklärt, dass Brunner im Gespräch über eine mögliche Bürgermeisterkandidatur im August mit dem damaligen CDU-Vorstand den Fraktionsvorsitzenden Walter Wörner als seinen Sprecher auftreten ließ. Er selbst habe sich Gesprächen verweigert. „Kurz zuvor hatte er – ohne Absprache oder Nominierung – im Gemeinderat seine erneute Kandidatur bekanntgegeben“, so Kohnle. „Um einer möglichen Niederlage bei der Nominierung im November zu entgehen, traten unter anderem Brunners Ehefrau und die Gattin des Fraktionsvorsitzenden Wörner zwei Wochen vor der Versammlung in den Ortsverband ein, sodass sie mit abstimmen konnten.“ Das erkläre, warum einige Personen den CDU-Ortsverband verlassen haben: Sie hätten sich mit diesem Vorgehen nicht identifizieren können.

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