Carlsberg Beim Glasfaserausbau wird nachgebessert

Die alten „Baustellen“ sind bereits bewachsen.
Die alten »Baustellen« sind bereits bewachsen.

„Es ist zu erwarten, dass rund 90 Prozent der Leitungen, die im Auftrag von Inexio bei uns verlegt worden sind, wieder herausgerissen werden müssen.“ Das hat Ortsbürgermeister Werner Majunke (CDU) in der Ratssitzung am Mittwoch gesagt. Nachdem die Deutsche Netz AG aus dem Konglomerat der beteiligten Firmen genommen wurde und es etliche Monate Baustillstand gab, wird nun wieder gebuddelt.

Majunke informierte darüber, dass Subunternehmen des Wattenheimer Tiefbauers Mawa gerade dabei sind, die von den vorherigen Bautrupps überall in Carlsberg hinterlassenen Schäden zu reparieren, beziehungsweise die Glasfaserkabel ganz neu in die Erde zu bringen. Das geschieht nacheinander in vier Abschnitten im Dorf.

Der Erste Beigeordnete Gerd Schmitt (FWG) berichtete, dass Mawa die Straßen und Gehwege auf den zuvor bearbeiteten Trassen im Abstand von 30 bis 50 Metern öffnet. „Dabei wird festgestellt, ob die Rohre bisher fachgerecht verlegt und die Hausanschlüsse vernünftig gemacht worden sind“, erklärte er und betonte: „Die Ergebnisse sind niederschmetternd.“

„Die Ergebnisse sind niederschmetternd“

Der Bürgermeister und er seien in ständigem Kontakt mit den aktuell im Ort tätigen Kolonnen. Wöchentlich fänden Jour-Fix-Termine mit allen Beteiligten statt. „Wir haben es uns vorgenommen und es auch den Firmen angeboten, zu helfen und Kontakte zu vermitteln. Es wurde uns versprochen, dass wir frühzeitig darüber in Kenntnis gesetzt werden, in welchem Bereich die Trupps als nächstes anrücken“, so Schmitt. Sollten die Zusicherungen diesmal tatsächlich gehalten werden, wolle die Gemeinde die Informationen im Amtsblatt bekanntgeben.

Die Carlsberger sollten darauf gefasst sein, dass Mitglieder der Kolonne, die gerade in einer Straße zugange ist, an den Haustüren klingeln und die Bewohner fragen, was bei ihnen in Sachen schnelles Internet schon geschehen ist. Auch auf Baumängel sollten die Bürger dabei hinweisen. In komplexen Fällen würden Ingenieure hinzugezogen. „Wenn es nötig ist, werden auch Gutachter kommen“, kündigte Schmitt an.

Drei Jahre Warten auf schnelles Internet

Während die im Kreiscluster erfolgte geförderte Glasfaserverlegung jetzt Stück für Stück zu einem „hoffentlich ordentlich ausgeführten“ Abschluss gebracht werde, liefen bereits Vorbereitungen für den eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau im Ortskern durch die Deutsche Glasfaser.

Susanne Bordasch (CDU), deren Anwesen eine B-Adresse hat, also auf der Ausbaustrecke liegt und wo praktischerweise ein Anschluss „mitgemacht“ werden könnte, obwohl die Internetverbindung nicht so schlecht ist, ärgert sich: „Ich habe im Januar 2020 mit Inexio einen Vertrag abschließen müssen, damit sie mein Haus mitmachen, aber bis heute ist nichts passiert.“ Sie fragt sich, ob sie an die nun bald drei Jahre alte Vereinbarung noch gebunden ist oder einen anderen Provider mit günstigeren Konditionen beauftragen kann. Die Verbandsgemeinde lässt dazu auf Anfrage mitteilen: Dabei handele es sich um Privatrecht. Das müsste direkt mit Inexio geklärt werden.

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