Grünstadt Autoren und ihre Inspiration

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Mit Michael Bauer hat sich Natascha Huber gleich einen der renommiertesten Pfälzer Autoren zu ihrer neuen Lesebühne eingeladen. Die Wahlfrankenthalerin, selbst Lyrikerin und seit November stellvertretende Vorsitzende des Literarischen Vereins der Pfalz, startet die neue Reihe am Donnerstag, 26. Januar, um 20 Uhr im Kulturzentrum Gleis 4.

Natascha Huber hat 2014, da noch als Leiterin der Ludwigshafener Sektion des Literarischen Vereins, die Frankenthaler Schreibwerkstatt Wortwerk gegründet, die sich ein Jahr später mit einem Lyrik-Tetris und anderen Aktionen bei den Kulturtagen in der Erkenbertruine vorstellte. Der Verein, der laut Huber um die 140 Mitglieder hat, will die Literatur in der Region und den Austausch der Autoren fördern. So auch Huber in ihrem Frankenthaler Dichtertreff, der allerdings derzeit pausiere, nachdem einige der Autoren längerfristig erkrankt seien. „Ich will das aber wieder zum Laufen kriegen“, sagt sie. Auf der Lesebühne will Huber jeweils zwei Autoren quer über alle Genres vorstellen: Verfasser von Kurzgeschichten, Krimis, Fantasyromanen oder Lyriker. 20 Minuten soll jeder Gast aus seinen Arbeiten lesen, dann gibt es ein offenes Gespräch mit dem Publikum über die Texte, über Inspiration und Motivation, erzählt Huber im Gespräch. Sie moderiert die Lesebühne und stellt sich auch selbst bei der Premiere im Januar als zweite Autorin neben Michael Bauer vor. Und weil die Literatur allein doch auf Dauer etwas trocken sei und um die Zuhörer ein wenig verschnaufen zu lassen, werde der Abend musikalisch umrahmt von Patrick Müller an der Akustikgitarre. Initiiert wurde die neue Reihe durch Beate Vogel von Gleis 4, erzählt Huber. Die beiden hätten seit geraumer Zeit in lockerem Kontakt gestanden. Das Konzept hätten sie dann gemeinsam ausgearbeitet. Huber zeichnet neben der Moderation für die Einladung der Autoren verantwortlich. Sechsmal im Jahr soll nun in Gleis 4 die Lesebühne stattfinden. Angelehnt ist die Veranstaltung an die gleichnamige Reihe im Literaturhaus Darmstadt, wo Huber 2015 an den Seminaren der Textwerkstatt von Kurt Drawert teilnahm und 2016 das Merck-Stipendium erhielt. „Dort habe ich viel dazugelernt“, sagt die Lyrikerin im Gespräch. So wurde sie denn auch bei ihrer zweiten Bewerbung für den Nachwuchswettbewerb Literarischer März 2017 eingeladen. Hier wird der Leonce-und-Lena-Preis vergeben. „Große Gefühle, bunte Tattoos“, betitelte die RHEINPFALZ das Porträt von Natascha Huber 2014 angesichts ihres schillernden Äußeren. Die Lyrikerin wurde 1986 im niederbayerischen Landkreis Passau geboren. Nach Frankenthal zog sie 2009, um als Shopgirl und Piercerin in einem Tattoostudio zu arbeiten. Auch sie selbst ist mit der Körperkunst reichlich ausgestattet. Nach Veröffentlichungen in Anthologien soll im Februar der erste eigene Lyrikband „Die Nacht trägt Flutsplitter aus Malachit“ erscheinen (Verlag 3.0, 14,50 Euro). Ihn hat Huber mit Marina Maggio, einer befreundeten Autorin aus Würzburg verfasst. In acht Kapiteln mit je zehn Gedichten befasst er sich mit der Liebe und den Kreisläufen des Lebens, die Huber nach eigenen Worten als Gezeitenwechsel zwischen Ebbe und Flut interpretiert und Maggio als Lebenskreis von der Geburt bis zum Tod. Michael Bauer, Gast der ersten Frankenthaler Lesebühne, ist Lyrik-Kolumnist bei der RHEINPFALZ am SONNTAG, Rundfunk- und Theaterautor. Der im südpfälzischen Herxheim lebende Schriftsteller gehört zu den renommiertesten der Pfalz. Viel beachtet wurde auch seine CD „Lyrik und Jazz“. In seinem gerade erschienenen Gedichtband „Plauderwelsch und Pfalzgezeter“ (Wellhöfer Verlag Mannheim; 9,95 Euro) wird auf Pfälzisch und Hochdeutsch lustig geplaudert, kritisch gezetert und nachdenklich geplauscht. Mit Gedichten und Prosastückchen geht es kreuz und quer durch Politik und Heimatliebe. Die RHEINPFALZ schrieb über das Buch: „Nirgendwo ist die Blue Note so wunderbar zu Sprache geworden wie in den Mundartversen von Michael Bauer. Sein Pälzisch, das ist Blues in Reinkultur. Man hört den melancholischen Swing schon beim Lesen mit.“ Informationen zu Michael Bauer finden sich im Internet unter www.dodedom.de. Karten Nur an der Abendkasse zu fünf Euro.

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