Grünstadt Alte Hasen und junges Gemüse

Die ehemaligen Oppauerinnen Tanja Appel (links) und Sandra Hanke spielen nun in Tiefenthal.
Die ehemaligen Oppauerinnen Tanja Appel (links) und Sandra Hanke spielen nun in Tiefenthal.

«LUDWIGSHAFEN.» Erstmals seit vielen Jahren hat keine Frauen-Mannschaft des TB Oppau an der Faustball-Feldrunde teilgenommen. Oppauerinnen waren in der Zweiten Bundesliga West aber dennoch vertreten. Sechs Spielerinnen waren vor der Saison zur TSG Tiefenthal gewechselt. Zwischenzeitlich spielte das Team um den Aufstieg mit. Jetzt blicken die Neuzugänge positiv auf die erste Saison mit den TSG-Spielerinnen zurück.

Zwei Siege zum Abschluss der Hallensaison 2017/18, Tabellenplatz sechs – das war es dann mit dem Damen-Faustball beim TB Oppau. „Wir gehen heute mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der Halle“, hatte TBO-Angreiferin Vanessa Huber damals an diesem letzten Spieltag gesagt. Sie stand mit ihren Oppauer Vereinskolleginnen Tanja Appel, Sandra Hanke, Lara Storck, Franziska Sauer und Corinna Eschmann vor einem Wechsel zum Konkurrenten TSG Tiefenthal (wir berichteten). Beim TB Oppau kam nach dem Abgang der Spielertrainerin kein komplettes Team mehr zusammen, doch die übrige Mannschaft wollte weiter Faustball spielen. So liefen die Oppauerinnen in der abgelaufenen Saison für das Team von TSG-Coach Robert Happersberger auf – und das recht erfolgreich. Eine Zeit lang spielte das neuformierte Team in der Zweiten Bundesliga um den Aufstieg mit. Der Anfang verlief dabei laut Hanke allerdings „ein wenig holprig.“ „Wir wurden von den Tiefenthaler Mädels zwar super aufgenommen und haben uns direkt sehr gut mit ihnen verstanden, allerdings war die fehlende Eingespieltheit zunächst ein großes Problem für uns“, gibt sie zu. Ein Problem, dass sie gemeinsam als Mannschaft jedoch schnell in den Griff bekamen und dadurch laut Hanke „überraschend schnell“ gut spielten. Nach fünf Spieltagen stand die TSG Tiefenthal mit fünf Siegen und vier Niederlagen auf dem dritten Tabellenplatz. Die theoretische Chance auf den Aufstieg war da noch gegeben. „Die Mischung stimmt einfach. Die Jungen, die schon zuvor in Tiefenthal gespielt haben, können sich bei uns Älteren etwas abgucken. Und umgekehrt hält uns das junge Gemüse fit“, erläuterte Hanke den Erfolg. Nur wirklich nach oben – sprich in die Erste Bundesliga – möchte die neu zusammengestellte Mannschaft noch nicht. „Da, wo wir stehen, sind wir genau richtig. Erfolgreich spielen und Spaß haben ist das Ziel und nicht in der Ersten Liga das Kanonenfutter zu sein“, unterstreicht die TSG-Angreiferin. Mit zwei deutlichen Niederlagen gegen den TV Langen und den TSV Pfungstadt, die mit der österreichischen Nationalspielerin Teresa Spadinger angetreten waren, wurden auch die theoretischen Aufstiegschancen dann letztendlich verspielt. „Langen darf man nie unterschätzen und Pfungstadt spielt einen richtig schönen Faustball. Wir wollen einfach unser Bestes geben und schauen, was dabei herauskommt“, meinte Hanke noch vor den beiden Begegnungen. Am Ende setzte es zwei deutliche 0:3-Pleiten und Platz vier. Der Stimmung im Team hat dieser Rückschlag aber nicht geschadet. Hanke wird zusammen mit den anderen Oppauerinnen auch in der Hallenrunde für die TSG spielen. Nur Franziska Sauer legt aus persönlichen Gründen vorerst eine Pause vom Faustball ein. Der Kontakt nach Oppau besteht aber nach wie vor: Zum einen, weil die Oppauerinnen regelmäßig bei den Spieltagen der Zweitliga-Männer vorbeischauen und zum anderen, weil sie jeden Donnerstag weiterhin auf der Oppauer Jahnanlage trainieren. Ein Comeback einer Oppauer Frauenmannschaft im aktiven Spielbetrieb ist momentan aber nicht in Sicht.

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