Grünstadt Zur Sache: Die Renaturierung des Eisbachs bei Ebertsheim

Insgesamt 1,234 Millionen Euro Kosten sind für die Renaturierung des Eisbachs zwischen Eisenberg und Ebertsheim veranschlagt. Der vom Reichsarbeitsdienst in den 1930er Jahren begradigte Bach soll danach auf 850 Meter Länge wieder in Schlangenlinien fließen. Außerdem sollen ein Rückhaltebecken mit einem Volumen von 16.500 Kubikmeter, ein ökologischer Bachentwicklungsraum sowie ein Erlebnisbereich und Spielplatz angelegt werden. Es wird mit einer Landesförderung in Höhe von 90 Prozent über die Aktion Blau plus gerechnet, schließlich werden auf der insgesamt 4,6 Hektar großen Fläche die Anforderungen des Hochwasserschutzes und der Ökologie voll erfüllt. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium würde bei einer 90-prozentigen Förderung etwa 1,1 Millionen Euro zahlen, aus dem Ebertsheimer Gemeindesäckel kommen – neben einem Grundstückstausch – etwa 20.000 Euro, von der Verbandsgemeinde zirka 125.000 Euro. Hochwasserschutz Bei Starkregen wird das Wasser über Riegel im neuen mäandernden Bett gezwungen, sich den Weg über die großen Flächen zu suchen; das Regenrückhaltebecken hat ein Volumen von etwa 16.500 Kubikmetern. Außerdem vermindert ein mäanderndes Gewässer die Fließgeschwindigkeit, bei Regen kommt nicht mehr so viel Wasser des Bachs auf einmal an: zum Beispiel im alten Ebertsheimer Ortskern. Dort laufen immer wieder Keller voll. Ökologie Auf einem 60 Meter breiten „Bachentwicklungsraum“ entlang des Gewässers sollen schon nach wenigen Jahren Röhricht, Stauden und Gehölze wachsen. Die weitere Vegetation übernimmt die Natur. Projektplaner Andreas Valentin: „Was und wie es sich am Ende aber wirklich entwickelt, kann man nicht abschätzen. Auf jeden Fall wird es vielfältig.“ In dem Mosaik unterschiedlicher Lebensräume gedeihe nicht nur eine artenreiche gewässertypische Vegetation, „es werden auch Kinderstuben für Fische und Amphibien geschaffen“, so Valentin. Naherholung Neben einem Rundwander- und Dammweg mit Sitzgelegenheiten sowie Aussichtsturm sollen eine Furt, ein Wasserspielbereich und ein naturnaher Kinderspielplatz entstehen. Dieser ist Ausgleich für den weggefallenen Kinderspielplatz in der Königswiese.

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