Grünstadt Sonnenhut oder kühles Fußbad

Mindestens zwei Liter trinken, besser mehr.
Mindestens zwei Liter trinken, besser mehr.

Wenn draußen die Sonne vom Himmel brennt, muss jeder auf sich aufpassen. Genug trinken ist da nur einer von mehreren Tipps, die Dr. Sigrid Göttlicher, Sektionsleiterin der Geriatrie am Evangelischen Krankenhaus in Bad Dürkheim, gerade auch älteren Menschen mit auf den sommerlichen Weg gibt.

„Für alte Menschen gilt, was für jeden gilt: Man sollte die große Mittagshitze meiden“, sagt Göttlicher als allererstes zu dem Thema. Soll heißen: Bitte nicht mittags um 12 Uhr im Garten Unkraut jäten. „Menschen aus Südeuropa machen uns den richtigen Umgang mit der Hitze vor: Siesta in der Mittagshitze und morgens und abends raus.“ Auch ein Sonnenhut oder ein kühlendes Fußbad seien eine gute Idee. Außerdem sollte man versuchen, das Haus kühl zu halten – also nachts lüften, tagsüber die Rollläden schließen. Ratsam sei auch, große Menschenmengen in geschlossenen Räumen zu meiden, die Hitze und die dünne Luft können Kreislaufprobleme verursachen. Natürlich steht auch viel Trinken auf dem Hitze-Schutz-Programm. „Zwei Liter sind normal, drei wären gut, wenn man das schafft.“ Ein Hinweis darauf, ob man genug getrunken hat, ist laut Göttlicher, sich jeden Morgen etwa zur gleichen Zeit zu wiegen. Das Gewicht sollte einigermaßen stabil bleiben. Schwankt es, könnte das darauf hindeuten, dass man zu wenig Flüssigkeit aufgenommen hat. Das verlorene Gewicht kommt dann auch vom Wasserverlust durchs Schwitzen. Angehörige älterer Menschen, die oftmals das Trinken vergessen, können einen Plan machen, in dem jedes getrunkene Glas abgehakt wird, oder eine Uhr stellen. „Wer regelmäßig ab morgens um 8 Uhr jede Stunde ein Glas Wasser trinkt, kommt gut auf drei Liter“, rechnet Göttlicher vor. Wer nachts nicht zu oft raus will, kann das bis gegen 18 oder 19 Uhr durchziehen, danach nur noch ein oder zwei Gläser trinken, bis er ins Bett geht. Drei Liter trinken – das gilt aber nicht für Menschen, die unter Herzkreislauferkrankungen leiden. Die sollten die richtige Trinkmenge mit ihrem Hausarzt besprechen. Gleiches gilt, wenn Patienten wassertreibende Medikamente einnehmen. Deren Dosierung kann bei großer Hitze verändert werden müssen, aber auch das darf nur in Absprache mit dem Hausarzt erfolgen. Zur Ernährung rät Göttlicher zu leichter Sommerkost mit viel Gemüse und wenig Fett. Auch ein Eis darf auf den Speiseplan. „Kühlendes ist immer gut, auf Eis muss man nicht verzichten“, sagt sie.

Medizinerin Sigrid Göttlicher gibt Tipps.
Medizinerin Sigrid Göttlicher gibt Tipps.
Auf ein Eis muss man nicht verzichten.
Auf ein Eis muss man nicht verzichten.
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