Eisenberg Gienanth will investieren

Szene aus der Produktion: Hier wird Magnesium in den Stahl eingebracht.
Szene aus der Produktion: Hier wird Magnesium in den Stahl eingebracht.

Die Umsatzsteigerung schafft Spielraum für Investitionen. Geschäftsführer Hans-Jürgen Brenninger will 2018 rund fünf Millionen Euro ins Eisenberger Werk stecken. In den nächsten vier Jahren sind sogar über 16 Millionen Euro Investitionen geplant. 2018 wird zunächst die Sandaufbereitung erweitert, es soll Verbesserungen im Maschinen- und Handformguss (700.000 Euro) geben, auch wird in großem Umfang in die Qualitätssicherung (1,4 Millionen) investiert. Ein Grund für die guten Zahlen: Weltweit konnte Gienanth mehr Motorblöcke und Kleinteile verkaufen. „Das ging soweit, dass wir sogar einige neue Kunden gewinnen konnten, die bei uns Motorblöcke ordern, unter anderem den japanischen Baumaschinenhersteller Komatsu“, berichtet Brenninger. Für das Jahr 2018 habe der japanische Konzern bereits 900 Motorblöcke bestellt. Insgesamt konnten im Vorjahr 34 Neuaufträge, 2017 bislang schon über 40 neue Aufträge generiert werden. Darunter seien sechs komplett neue Kunden. Auch Daimler ordert mittlerweile Teile in Eisenberg. „Das sind nicht immer die größten Mengen, aber über solche Aufträge weltbekannter Unternehmen freuen wir uns sehr“, so Brenninger. Im Kleinteilebereich konnte die Gießerei rund drei Prozent zulegen. In der Handformerei hingegen liegen die Werte bei über 20 Prozent Steigerung. „Hier wurden auch mehr als 20 neue Mitarbeiter eingesetzt.“ Brenninger berichtet, dass im Februar 2016, als es Gienanth nicht besonders gut ging, Mitarbeiter aus der Handformerei abgezogen wurden. „Ein Teil dieser Kollegen sind jetzt zurückgekommen, außerdem haben wir Leiharbeiter und Auszubildende übernommen sowie zusätzliche Kräfte eingestellt.“ In der gesamten Gienanth-Gruppe werden derzeit rund 850 Mitarbeiter beschäftigt, am Standort Eisenberg sind es 683, darunter 50 Leiharbeiter. 35 Auszubildende werden in der Lehrwerkstatt in den Berufsfeldern Gießereimechaniker und Industriemechaniker an die Tätigkeiten bei Gienanth herangeführt. Drei Industriekaufleute und ein IT-Fachmann werden außerdem in Eisenberg ausgebildet. Brenninger hatte bereits bei der Jubilarehrung vor knapp zwei Wochen angekündigt, dass die Ausbildungswerkstatt wieder auf dem Betriebsgelände untergebracht werden soll. „Wir werden entweder neu bauen oder versuchen, bestehende Räumlichkeiten im Werk zu nutzen“, so Brenninger. Jetzt entstehe etwas Druck, denn das Unternehmen Johnson, das Oerlikon übernommen hat (wir berichteten), hat Gienanth die Räume in seinem Verwaltungsgebäude gekündigt. „Wir müssen da Gespräche führen, gleichzeitig die Weichen stellen, um im eigenen Haus Platz zu schaffen“, so Brenninger. Vorgesehen war, 2018 zu planen und 2019 einen Neubau zu realisieren. Jetzt will Gienanth im Januar prüfen, ob Möglichkeiten bestehen, in den ehemaligen Arbeiterhäusern und im Gebäudetrakt gegenüber der Verwaltung die Lehrwerkstatt zu integrieren. „Das wäre nicht unsere Wunschlösung. Wir hoffen, die Verträge mit Johnson doch noch verlängern zu können, müssen aber im zeitigen Frühjahr dann die politisch Verantwortlichen ins Boot holen, um gemeinsam eine schnelle Zukunftslösung zu erarbeiten“, so Brenninger.

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