Frankenthal Zwei Spiele in 24 Stunden

Frankenthal. Zwei Spiele, zwei Punkte – das ist die bisherige Bilanz von Hallenhockey-Erstligist TG Frankenthal. Am Wochenende wollen die Pfälzer das Konto aufstocken. Dazu hat die Turngemeinde gleich zweimal Gelegenheit. Heute, 14 Uhr, tritt das Team beim Münchner SC an. Am Sonntag, 13 Uhr, ist die Mannschaft von Fabian Rozwadowski bei Aufsteiger Nürnberger HTC gefordert.

Nein, einfach werden auch diese beiden Aufgaben nicht. „In dieser Gruppe sind alle Gegner gut. Wir sind aber auch gut“, sinniert der TG-Coach, der sich das Spiel gegen den SC Frankfurt 1880 nochmal auf DVD angeschaut hat. „Da waren wir in der ersten Halbzeit wirklich dominant. Wir haben aber zwei, drei unnötige Chancen zugelassen.“ Von außen, betont er aber auch, habe das anders ausgesehen. Der Knackpunkt waren, wie schon zum Saisonauftakt beim Mannheimer HC, die 20 Minuten direkt nach der Halbzeitpause. „Wir waren zu statisch und zu berechenbar. Wir haben den Ball nicht laufen lassen“, analysiert der Übungsleiter. Die Folge: Frankfurt habe relativ einfach Zugriff bekommen. „Rechnet man jeweils die Ergebnisse der 20 Minuten nach der Pause in den beiden Spielen zusammen, verlieren wir da 4:8“, rechnet der TG-Trainer vor. Als eine Ursache dafür meint Rozwadowski den emotionalen Druck ausgemacht zu haben, der auf seinen Spielern laste. Im Training gehe alles lockerer. Aber wenn es zur Sache gehe, herrsche hohe emotionale Anspannung. „Und wir haben kontraproduktiv darauf reagiert. Sind noch unbeweglicher geworden.“ Gegen München und Nürnberg muss die Spannung 60 Minuten lang hoch gehalten werden. Beeindruckt hat Rozwadowski die Stimmung beim ersten Heimspiel. „Das hat bei uns schon Event-Charakter. Phänomenal.“ So richtig bekomme er das, während das Spiel läuft, aber gar nicht mit. Ursache: die Stresssituation am Seitenrand. Obwohl: „Ich merke, dass ich richtig schreien muss. Da funktionieren nur Schlagworte als Anweisungen.“ Im Trainingsbetrieb ist das einfacher. Auch die Spieler beeindruckt die Stimmung. „Auf dem Spielfeld sind wir fokussiert. Aber wenn man auf der Bank sitzt, bekommt man das natürlich schon mit“, meint Paul Zettler. Der Münchner SC ist nach zwei Niederlagen punktlos am Tabellenende der Süd-Gruppe. Doch dank der Drei-Punkte-Regel könnte der MSC mit einem Sieg an der TG vorbeiziehen. „Das dürfen wir nicht zulassen“, sagt Rozwadowski und sieht die Partie in der bayerischen Landeshauptstadt als „richtungsweisendes Spiel“. Er rechnet mit einem hitzigen Duell bis zur letzten Minute. Die Münchner haben mit Nikolai Duda, Maximilian Stephan und Florian Michel erfahrene Akteure in ihren Reihen, die wissen, worauf es im Kampf gegen den Abstieg ankommt. Nicht mit von der Partie sein wird Eike Bumb, der laut MSC-Trainer Stefan Kermas während der Hallensaison aussetzt. Auch die Aufgabe einen Tag später in Franken wird kein Selbstläufer. Der Nürnberger HTC hat mit Christopher Wesley einen A-Kader-Spieler in seinen Reihen und mit Steffen König einen exzellenten Torwart. „Die Mannschaft ist technisch top ausgebildet und auch athletisch gut“, erläutert Rozwadowski. Aber er hat auch eine Schwäche bei den Franken ausgemacht: „Sie kontern gut, manchmal aber auch unbedacht, sichern nicht ab.“ Das soll seine Truppe am Sonntag ausnutzen. Auch die Kondition könnte ein Faktor werden. Für beide Mannschaften ist es die zweite Partie innerhalb von 24 Stunden. Für die nötigen Tore sollen Christian Trump und Timo Schmietenknop sorgen, vor allem nach Kurzen Ecken. Die waren bislang fast sicher gleichbedeutend mit einem TG-Treffer. Vor allem dank der Abgezocktheit von Christian Trump. Mit sieben Toren teilt er sich aktuell Platz drei der Torjägerliste der Ersten Bundesliga mit Julius Heimanns (Düsseldorfer HC). Einen Wechsel wird es auf der Torwartposition geben. Carsten Peikert ist aus beruflichen und privaten Gründen verhindert. Stattdessen wird der tschechische Nationaltorhüter Filip Neusser, der bislang aufgrund eines Zehenbruchs fehlte, sein Debüt im TG-Dress geben. Auf einen Ersatztorwart verzichtet Rozwadowski. Sven Becker fällt mit seinem gebrochenen Finger weiter aus. Die gute Nachricht: „Er muss offenbar nicht operiert werden“, sagt der TG-Coach. Wenn es gut laufe, könne Becker Anfang Januar wieder mitspielen. „Er fehlt uns als Mittelmann.“ Der vergangene Woche noch grippegeschwächte Can Yurtseven ist wieder bei 100 Prozent.

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