Frankenthal Zuversicht bei Gleis 4

Ohne Minus will das Frankenthaler Kulturzentrum Gleis 4 dieses Jahr abschließen. Geschäftsführer Tiemo Feldmann zeigte sich im Kulturausschuss am Mittwochabend zuversichtlich, weil Besucherzahlen und Einnahmen im ersten Quartal deutlich über denen von Anfang 2016 lägen. Im Vorjahr verzeichnete das 2014 eröffnete Kulturzentrum noch ein Defizit von 3300 Euro.

In seinem Jahresbericht für 2016 verwies Feldmann, der das Kulturzentrum gemeinsam mit Beate Vogel leitet, auf 111 Veranstaltungen mit 8000 Besuchern (2015: 90 Veranstaltungen und 7500 Besucher). Die meisten Künstler kamen laut Bericht aus der Region, ein Schwerpunkt lag in den Bereichen Rock, Pop und Jazz. Die Jazztage in Kooperation mit der IG Jazz, die 2016 erstmals stattfanden, seien ein voller Erfolg gewesen und sollen im November erneut über die Bühne gehen. Auftreten sollen dann unter anderem die Weinheimer Pianistin Anke Helfrich und der niederländische Trompeter Ack van Rooyen. Ob das Land die hochkarätige Veranstaltung auch dieses Jahr wieder mit 5000 Euro fördere, sei derzeit noch offen. Freuen konnte sich das Kulturzentrum Anfang Juni über Bundesmittel in Höhe von 9000 Euro für eine neue Anlage. Die Stadt unterstützt das Kulturzentrum gemäß eines Stadtratsbeschlusses mit 25.000 Euro plus einer Spendenverdoppelung bis maximal 15.000 Euro. Der Gleis-4-Umsatz lag laut Bericht 2016 bei gut 250.000 Euro (2015: 201.000 Euro). Für gestiegene Einnahmen sorgten laut Feldmann Ticketverkauf, Barbetrieb und Spenden. Allerdings sei es ein Trugschluss, dass das Gleis 4 nun nicht mehr auf Unterstützung angewiesen sei. Deshalb wolle man den 60 Mitglieder starken Förderverein mit neuer Leitung noch enger einbinden. Bei zahlreichen Veranstaltungen kooperiere das Kulturzentrum mit anderen Einrichtungen der Stadt. Beispielhaft nannte Feldmann das Schülerbandfestival Soundcheck, bei dem am 18. Juni erneut junge Musiker auftreten. Mit dabei sind diesmal unter anderem Gruppen aus dem Musikhaus Am Strandbad, von der Music-Academy, die Feldmann leitet, aber auch aus dem Karolinen-Gymnasium und vom Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation. Bei städtischen Veranstaltungen, etwa zuletzt beim Strohhutfest und in der Kunst- und Einkaufsnacht, bringt das Kulturzentrum sich ein. Seit Herbst 2016 ist das Gleis 4 außerdem ein Ausbildungsbetrieb. Philipp Hahn arbeitet dort im Rahmen seines dualen Studiums für Messe-, Kongress- und Eventmanagement. Das Gleis 4 sei eine Bereicherung für die Stadt, sagte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) im Kulturausschuss. Lob für das enorme private Engagement von Feldmann und Vogel gab es von allen Fraktionen.

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