Frankenthal Verkehrsbelastung bleibt Thema

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Es bewegt sich etwas in und um den Vorort Eppstein. Im Industriegebiet Am Römig wachsen die Betriebsgebäude von Kartoffel Kuhn empor, die Erneuerung des Asphalts in Teilen der Dürkheimer Straße kommt, und die Anbindung des Neugrabens an die Isenach ist näher gerückt.

Die Radweganbindung entlang der Landesstraße 524 südlich Eppsteins bleibt unsicher, auch wenn der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) nun wieder ein wenig Hoffnung gemacht hat. „Steter Tropfen höhlt den Stein. Wir müssen das Thema am Köcheln halten.“ Da seien alle Initiativen gut, sagt dazu Ortsvorsteher Uwe Klodt (SPD). Er meint, dass von der Verwaltung alles getan wurde, um das Projekt voranzutreiben. Der Zustand der Feldwege wie am Eichsaatloch müsse verbessert werden, aber: „Gerade dieser wird nie eine Alternative zum Radweg entlang der L 524 sein, weil sein Zustand insbesondere in der Erntezeit nie schlammfrei zu halten ist.“ Gerade mit Blick auf das Industriegebiet am Römig sei der Radweg wichtig. Einige Eppsteiner sind nach den Fortschritten auf der Baustelle jetzt über die Größe der Betriebshallen von Kartoffel Kuhn erschrocken. „Hier müssen wir immer die Verkehrslage im Blick behalten“, betont Klodt. Es sei nicht in erster Linie der Lkw-Lieferverkehr ins Industriegebiet, der Eppstein treffe, sondern eher der Sekundärverkehr – An- und Abfahrt der Arbeitnehmer und der sonstige Verkehr, den ein solches Industriegebiet und die geplanten Ansiedlungen auf Ruchheimer Gemarkung auslösen. Der Verkehr war eines der Topthemen im Vorort, das wird es wohl auch nach dem Ausbau von Teilen der Dürkheimer Straße, der voraussichtlich im Mai stattfindet, bleiben. Selbst die langersehnte Neuasphaltierung, die mit einer Vollsperrung einhergeht, bleibt nicht ausgespart. „Das ist hart für die örtlichen Geschäftsleute, die erhebliche Einbußen erleiden“, sieht Klodt Probleme nahen. Nachdem die Dürkheimer Straße durchgängig nur noch mit Tempo 30 befahren werden darf, müsse man nun schauen, ob nicht der Verkehr im Studernheimer Weg abgebremst werden könne. „Das ist eine Rennstrecke“, sagt der Ortsvorsteher. Überlegungen einen Radrandstreifen anzulegen, bringe das Problem, dass Parkplätze entlang der Häuser im Außenbereich wegfallen. Kleinere Projekte sind in Eppstein im Werden, so das Baugebiet Im Bornfeld in dem rund zwölf neue Grundstücke bebaut werden können. Klodt sieht in Zukunft einen darüber hinausgehenden Bedarf an Bauflächen. Das soll jedoch kein Großprojekt sein. „Wir wollen Eppstein sanft weiterentwickeln.“ Nachdem der örtliche Bäcker geschlossen habe, sei das Einkaufsangebot im Vorort eingeschränkt, aber Kiosk und Metzger hielten noch einen Teil des täglichen Bedarfs bereit. Für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes gebe es wohl kaum Chancen. Noch seien die nächsten in Flomersheim und Studernheim nicht so weit. „Zudem müssten die Eppsteiner das Angebot vor Ort nutzen“, ist Klodt skeptisch. Wie seine Flomersheimer Kollegin Heike Haselmaier (CDU) sagt Klodt, dass die ärztliche Versorgung in den Vororten im Blick behalten werden müsse. „Hier müssen wir vorausschauend handeln.“ Etwas näher gerückt sei der Anschluss des in Richtung Studernheim abgeschnittenen Neugrabens an die Isenach im Westen Eppsteins. Klodt hofft dadurch auf eine gewisse Entspannung bei den Grundwasserproblemen und auf eine landschaftliche Aufwertung am Ortsrand von Eppstein durch eine entsprechende Gestaltung der Randbereiche des Grabens. Der Friedhof sei mit seinem alten Baumbestand ein Ruhepunkt und für viele Eppsteiner ein besonderer Ort. „Wir müssen schauen, dass die Pflegeintervalle erhöht werden“, so Klodt. Einige Veränderungen wie das Anlegen von Rasenurnengräbern seien geplant, sollen demnächst bei einer weiteren Friedhofsbegehung besprochen werden. Nach einer Vision abseits des derzeit vielleicht finanziell Möglichen befragt, nennt Uwe Klodt den Umbau des Feuerwehrgerätehauses am Neuköllner Platz zu einem Treffpunkt für die Eppsteiner. Das würde Veranstaltungen wie den Adventsmarkt oder das Maibaumfest erleichtern. Dies solle jedoch keine Konkurrenz für die Veranstaltungsräume der Vereine sein, betont Klodt. Denn beim Angebot der Vereine sieht der Ortsvorsteher Eppstein gut aufgestellt. „Welcher Ort dieser Größe hat schon zwei große Sportvereine, die fast 1200 Bürger einbinden?“ Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen funktioniert nach Ansicht von Klodt im Ortskartell, das sich erst kürzlich als eigener Verein auf neue Füße stellte, gut. (nt) Serie: Vorort-Perspektiven Was wurde 2014 erreicht, was wird im laufenden Jahr wichtig? Darüber sprechen wir mit den Ortsvorstehern der Frankenthaler Vororte. Die abschließende Folge vier gilt Eppstein mit seinen 2571 Einwohnern.

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