Frankenthal TuS-Herren verspielen frühe Führung

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GROSSKARLBACH. Der TuS Gerolsheim beglückt in der Ersten DCU-Bundesliga derzeit die Teams im Tabellenkeller. Nach der Niederlage in der Vorwoche gegen den Vorletzten KSV Kuhardt verloren die Gerolsheimer am Samstag auch beim Drittletzten SKC Monsheim. 5670:5760 lautete der Endstand auf den Bahnen in Großkarlbach.

Die Monsheimer Spieler hüpften am Ende auf der Anlage im Dorfgemeinschaftshaus herum, als hätten sie gerade den Titel gewonnen. Bei den Zuschauern der Gastgeber war die Stimmung ebenfalls blendend. Der Drittletzte hatte sich mit dem Sieg gegen Gerolsheim gerade die theoretische Möglichkeit bewahrt, an den letzten beiden Spieltagen doch noch den Relegationsplatz zu erreichen. „Wir werden alles dafür tun“, kündigte Kapitän Gerd Böss an, der verletzt ausscheiden musste. Leicht wird das allerdings nicht für die Monsheimer. Am letzten Spieltag müssen sie beim KV Wolfsburg auf den ungeliebten Asphaltbahnen antreten. In der Vorrunde hatte der TuS Gerolsheim einen Lauf. Derzeit ist die Luft raus. Martin Rinnert, der am Samstag 923 Kegel fällte, und Dieter Staab (883) merkten auf der letzten Bahn, dass ihre Gegner – Sebastian Klonner (962) und Daniel Dietrich (934) – davonzogen. „Ich habe gesehen, dass auch Dieter im Hintertreffen ist. Auch wenn es eigentlich nicht sein soll: Die Motivation lässt nach, wenn man merkt, dass der Gegner nicht mehr einzuholen ist“, sagte Rinnert. „Mein Gegner hat beim Abräumen schnell zwei Neuner geworfen. Das war der Motivation ebenfalls nicht zuträglich.“ Lediglich 209 Holz holten Staab und Rinnert auf der letzten Bahn unisono. Dabei war das Gerolsheimer Schlusspaar bei Gleichstand auf die Bahnen gegangen. 36 Kegel Rückstand hatten Staab und Rinnert vor der letzten Bahn, 90 waren es am Ende. Wobei Rinnert im Schlussspurt auf der ungeliebten Bahn zwei spielen musste. Die Kugeln driften darauf nach rechts ab, erklärte er. „Vielleicht ist mir am Ende auch ein wenig die Kraft ausgegangen“, meinte Rinnert. Möglich ist aber auch, dass sich die Gerolsheimer zurzeit nicht ganz auf den Sport konzentrieren können. Im Verein sind die Grabenkämpfe zwischen der Kegelabteilung und dem Vorstand wieder aufgeflammt. „Ich habe nach 47 Jahren Mitgliedschaft und rund 1100 Spielen gekündigt“, sagt Dieter Staab. Er ist frustriert. Zu Beginn der Begegnung lief es für die Gäste noch ordentlich. Spitzenspieler Markko Abel (1030) knackte mit dem besten Gerolsheimer Einzelergebnis gleich mal die 1000er-Marke und machte 99 Holz auf den Monsheimer Frank Breyvogel gut. André Maul (964) zog zwar gegen Daniel Krüger (989) den Kürzeren, den Gästen blieb aber noch ein Vorsprung von 74 Holz. Dass sich Monsheims Kapitän Gerd Böss bereits nach sechs Wurf und 22 Holz eine Zerrung zuzog und durch Christian Schenk ersetzt werden musste, irritierte die Gastgeber nicht. Im Mittelpaar machten Schenk (911) und Pierre Schulz (1011) den Rückstand gegen Patrick Mohr (926) und Christian Mattern (944) wett. Dann begann das Spiel bei Gleichstand quasi von Neuem. Vier Punkte Rückstand hat Monsheim nun auf den TuS. In 14 Tagen kommt es zum Kellerduell zwischen Monsheim und Kuhardt. Gerolsheim will zu Hause gegen Wolfsburg gewinnen, um sich den Relegationsplatz zu sichern. „Wir müssen jetzt aufpassen, nicht alles schlecht zu reden“, betonte Mattern. In der Mannschaft gebe es keine gegenseitigen Vorwürfe. Trotzdem sagte auch er, dass man gegen Monsheim 120 bis 140 Holz mehr hätte holen müssen. Das hätte zum Sieg gereicht. Jeder TuS-Spieler sei oft genug auf den Bahnen in Großkarlbach gewesen, um mit deren Tücken klarzukommen.

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