Frankenthal TSV Eppstein und das Prinzip Hoffnung

FRANKENTHAL. Die Entscheidungen sind in der Fußball-A-Klasse fast alle gefallen. Die DJK Eppstein feiert vor eigenem Publikum die Meisterschaft. Dritter ist sicher Dirmstein. Der VfR Frankenthal kann im Falle einer Niederlage gegen Mutterstadt noch Viertletzter werden. Bleibt noch die kleine Hoffnung für den TSV Eppstein, dass man im Falle eines Sieges mit dem derzeitigen Viertletzten DJK Schwarz-Weiß Frankenthal gleichziehen könnte. Doch dafür müsste Schwarz-Weiß gegen den Tabellenletzten Sausenheim verlieren. Alle Spiele werden am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen.

Was vor Wochen noch ein Spitzenspiel mit Brisanz hätte sein können, ist nun lockerer Rundenausklang. Eppstein ist Meister. Ruchheim ist Zweiter, bestreitet die Relegation. Beim Mannschaftsessen in Frankenthal, zu der die Pizzeria Da Cono eingeladen hatte, sind die Eppsteiner am Mittwoch zufällig mit Tim Wiese, FCK-Torwarttrainer Gerry Ehrmann und Demir Hotic zusammengetroffen, sagt Trainer Uwe Naßhan. Noch sei Wiese keine Option für das DJK-Tor, scherzt der Coach. Aber die Freude über die Lokalnachbarn war natürlich da. Morgen soll gefeiert werden, das Zelt steht noch vom AH-Turnier. Miss Strohhut Catharina Müller kommt. Und es soll Fußball gespielt werden. „Wir haben 72 Punkte, dies ist meines Wissens Rekord in der A-Klasse. 75 Punkte wären noch schöner“, meint Naßhan. Außerdem wolle das Team zum Abschied von Torhüter Lars Karr unter 20 Gegentoren in dieser Saison bleiben. 17 sind es aktuell. Von einem lockeren Ausklang in Freinsheim geht TuS-Trainer Kai Schäfer aus. Nach mehr als dem derzeitigen dritten Platz haben sie geschielt, trotz einer aus ihrer Sicht nicht nach Wunsch verlaufenen Vorrunde. Sie haben sich wacker geschlagen, aufgeholt, doch zum Sprung auf Platz zwei hat es nicht mehr gereicht. Zufrieden und stolz sei er auf die Mannschaft, sagt Schäfer. Vielleicht gehe es in Freinsheim nicht mehr mit 100 Prozent zur Sache, diese Runde sei im Kopf sicher schon abgehakt. Aber: „Wir wollen uns nichts nachsagen lassen.“ Mit diesem Spiel beginne schon der Blick auf die nächste Saison. Vielleicht mit einer ungewöhnlichen Aufstellung. „Ich habe schon in den vergangenen beiden Spielen ein bisschen was probiert“, so Schäfer. Rechnerisch ist es noch drin, dass der TSV Eppstein mit der DJK gleichzieht. Doch dafür müsste die DJK nun auf eigenem Platz alle Punkte gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten liegen lassen. Dass dies nicht so kommt, davon ist DJK-Trainer Ankido Rwil überzeugt. „Wir werden die drei Punkte holen. Die Jungs sind heiß darauf, im letzten Saisonspiel vor eigenem Publikum zu gewinnen.“ Rwil kann auf alle Stammkräfte zurückgreifen, sodass er sich wohl das Ganze von der Seitenlinie anschauen kann. Sie hatten sich so auf den letzten Spieltag mit Endspielcharakter gefreut, nachdem sie doch noch einmal in Schwung gekommen sind. Doch dann verloren die Eppsteiner gegen die FG 08 Mutterstadt II. TSV-Trainer Thomas Seidenspinner trauert der vergebenen Chance hinterher. „Im Training diese Woche hat man auch gemerkt, dass die Mannschaft ein wenig in Schockstarre ist. Doch wir wollen noch einmal Gas geben, gewinnen“, so Seidenspinner. Insbesondere gehe es jetzt darum, sich nach unten abzusichern, zumindest einen Punkt zu holen, damit Concordia Ludwigshafen nicht gleichziehen kann. Alles andere sind Rechenaufgaben mit Unbekannten. Da muss man sehen, wie es beim Auf- und Abstieg in der A-Klasse und in den anderen Ligen läuft. Ob der TSV in die Relegation muss oder absteigt? Strohhutfest und Entscheidungsspiele: Ein Szenario, bei der sich Seidenspinner nicht so wohlfühlen würde. Beide Mannschaften haben sich durch Siege in der vergangenen Woche einen (fast) entspannten Schlussspieltag beschert. Mutterstadt ist sicher, beim VfR II bleibt die Unsicherheit, wie viele Teams es treffen wird. Deshalb sagt Trainer Tobias Hoffmann: „Wir wollen gewinnen, um zu 100 Prozent auf der sicheren Seite zu sein.“ Unter Umständen müsste sogar noch ein Entscheidungsspiel mit den punktgleichen Freinsheimern ausgetragen werden, falls die auch verlieren. Er wünscht sich ein sofortiges, schönes Saisonende. (nt)

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