Frankenthal Stadt: Beim Bewässern von Bäumen auf Trockenheit reagiert

Wassersäcke wie diese sind auch an Jungbäumen in Frankenthal angebracht.
Wassersäcke wie diese sind auch an Jungbäumen in Frankenthal angebracht.

Jeder der rund 400 Frankenthaler Jungbäume bekommt in diesem Jahr 24 Mal Wasser – dreimal so häufig wie sonst üblich. Das betont die Verwaltung im Nachgang der Diskussion im Planungs- und Umweltausschuss. Vertreter von SPD und Grünen hatten angesichts der anhaltenden Trockenheit von der Stadt mehr Engagement gefordert.

Vor dem Gremium hatte Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU) von wöchentlichen „Wassergängen“ gesprochen, bei denen Bäume, die jünger als fünf Jahre sind, versorgt würden. Einen besonderen Notgießplan für den Fall extremer Dürre, nach dem die SPD sich in einer Anfrage erkundigt hatte, gebe es nicht, hieß es dort. Mehr als das Geleistete und bei externen Firmen Beauftragte sei nicht möglich.

Jetzt hat die Stadt ihre Darstellung ergänzt: Im Frühjahr seien für die 410 Bäume zunächst acht sogenannte Wassergänge bestellt worden. Anfang Juni seien weitere acht hinzugekommen. Und – unter dem Eindruck der langen Hitzewelle ohne nennenswerte Niederschläge – Anfang August habe die Verwaltung noch einmal dieselbe Anzahl nachgeordert.

„Für 2022 sind damit insgesamt bereits 24 Wassergänge beauftragt. Damit wurde die Anzahl der Bewässerungsgänge (...) verdreifacht. Daher ist die Aussage nicht korrekt, dass in Frankenthal nicht auf die Hitze reagiert wird“, hält die Verwaltung in ihrer Stellungnahme fest. Pro Runde erhielten die Jungbäume 80 Liter Wasser. Teilweise seien an deren Stämmen Säcke angebracht, die das Nass nach und nach in den Boden sickern ließen. Einige dieser Behältnisse hätten Unbekannte durchlöchert, sodass sie nicht mehr funktionierten, beklagte Knöppel in der Sitzung.

Auf Trockenheit reagiert

Auch beim Wechselflor – gemeint sind die bepflanzten Beete am Rathausplatz, am Speyerer und Wormser Tor sowie in Bahnhofsnähe – tut die Stadt nach eigener Darstellung mehr als in früheren Jahren. Mit der Bewässerung dieser je nach Jahreszeit unterschiedlich bepflanzten Flächen sei der Eigen- und Wirtschaftsbetrieb beauftragt worden. Vereinbart wurden hier 35 Wassergänge.

„Diese Anzahl wurde in den vergangenen Jahren nicht ausgeschöpft – gewässert wird je nach Bedarf und auf Anweisung, bei kühleren Temperaturen und Niederschlägen entsprechend weniger“, heiß es in der Mitteilung aus dem Rathaus. In diesem Jahr sei in besonders heißen Zeiten auch zweimal wöchentlich gewässert worden, „vermutlich“ würden die maximal 35 Wassergänge ausgeschöpft.

Nicht zuletzt bekämen auch 119 teils ältere Bäume Wasser, die in der Stadt an sogenannten Extremstandorten wachsen, wo der Untergrund keine aufsteigende Feuchtigkeit biete und damit keine natürlichen Bedingungen. Es handele sich zum Beispiel um Gewächse in der Fußgängerzone und am Stephan-Cosacchi-Platz.

Tipps für Bürger

Für Bürger, die beim Bewässern von Bäumen, Stauden und Gehölzen helfen möchten, hat die Verwaltung ein paar Tipps: Ältere Bäume erreichten mit ihrem weit verzweigten Wurzelwerk meist den Grundwasserspiegel. Am besten nähmen sie Feuchtigkeit im Bereich der Kronentraufe auf – jener Fläche am Boden, die der Ausdehnung der Krone entspreche. Ebenfalls hilfreich laut Stadt: früh morgens die Blätter der Baumkrone wässern. Bei Stauden und Gehölzen könnten bereits zehn bis 20 Liter Wasser am Tag „das Überleben der Pflanzen sichern“. Die Folgen der sommerlichen Hitze seien vielfach zu beobachten: Pflanzen zeigten erste Trockenschäden, „indem sie ihre Blätter einrollen oder sogar frühzeitig fallenlassen“.

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