Frankenthal SPD findet Pausenhof-Pläne zu teuer

Die gepflasterten Hochbeete um die Platanen auf dem Hof der Robert-Schuman-Grundschule sollen ersetzt werden. Die Planer würden
Die gepflasterten Hochbeete um die Platanen auf dem Hof der Robert-Schuman-Grundschule sollen ersetzt werden. Die Planer würden sie gerne mit aus Holz gefertigten Podesten umbauen lassen.

Weniger Beton, mehr Grün: Die Stadt möchte den mehr als 3500 Quadratmeter großen Pausenhof der Robert-Schuman-Grundschule neu gestalten und mit einem Zaun vor Vandalismus schützen. Kostenpunkt: rund 345.000 Euro. Im Planungs- und Umweltausschuss äußerte die SPD Zweifel am geplanten Umfang der Sanierung. Bis zur Entscheidung im Stadtrat soll der mit dem Entwurf beauftragte Landschaftsarchitekt jetzt noch einmal mögliches Einsparpotenzial suchen.

Die Pläne von Bernd Hofmann vom Limburgerhofer Büro Hofmann/Röttgen , die er dem Ausschuss am Dienstag vorgelegt hat, sehen eine Reduzierung der mit Knochensteinen gepflasterten Fläche um gut die Hälfte vor. Auf dem übrigen Gelände schweben ihm ein Fußballspielfeld, ein Bereich mit Geräten fürs Klettern und Balancieren sowie eine Ecke als Rückzugsort mit Hängenetzen vor. Die bisher in gepflasterten Hochbeeten stehenden fünf Platanen sollen mit aus Holz gefertigten Podesten umbaut werden. Den befestigten Teil des Hofs reduzieren und gleichzeitig mit unterschiedlichen Zonen den Grundschülern Orientierung auf dem Areal geben – so beschrieb der Landschaftsarchitekt den Geist seiner Pläne für die Schuman-Schule. Um Vandalismus und Vermüllung – bisher ein großes Problem – vorzubeugen, soll das Gelände eingezäunt werden. Die für das Projekt veranschlagten Kosten von rund 345.000 Euro bezeichnete SPD-Sprecherin Alis Hoppenrath in der folgendenden Debatte als „ein wenig atemberaubend“. Man sei grundsätzlich dafür, die Pausenhöfe zu sanieren. Angesichts von nur 76 Kindern, die derzeit dort zur Schule gingen, sei die vorgesehene Investitionssumme ein „Wahnsinnsbetrag“, sagte Hoppenrath. Sie führte außerdem ins Feld, dass das Ziegelhofgebiet im Vergleich zum restlichen Stadtgebiet am besten mit Spielplatzflächen versorgt sei. Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) hielt dem entgegen, dass der Schulbezirk inzwischen geändert worden sei, sodass wieder mehr Kinder angemeldet würden. Außerdem beginne in dem Quartier ein Generationswechsel, mit dem wieder junge Familien mit Nachwuchs dorthin zögen. OB Hebich bezeichnete den Vandalismusschutz als „stichhaltiges Argument“ für den vorgesehenen Zaun . Er schlug vor, den Planer Sparmöglichkeiten suchen zu lassen. „Aber nach Luxus sieht mir das nicht aus“, sagte er. Selbst die „langweiligste Planung würde noch richtig Geld kosten“, fügte der OB hinzu. Der Chef des städtischen Fachbereichs Grundstücke und Gebäude, Frank Hubertus, verteidigte den Plan und die Umzäunung: Mit den 150.000 Euro, die seit einigen Jahren im städtischen Haushalt für die Sanierung von Grundschulhöfen stünde, sei es nicht getan. Im konkreten Fall sei das Gelände gut doppelt so groß als bei anderen Projekten. „Außerdem sind die Baupreise insgesamt gestiegen“, sagte Hubertus. CDU-Fraktionssprecherin Gabriele Bindert sagte, sie könne die „Diskussion nicht nachvollziehen“. Die bisher im Haushalt enthaltenen Beträge seien mit dem Ziel eingesetzt worden, die Höfe attraktiver und angepasst an moderne pädagogische Aspekte zu gestalten. Im Falle der Schuman-Grundschule stehe aber eine Generalsanierung des mit Stolperfallen übersäten Areals an. Gegen die Einwände der SPD argumentierte auch Gerhard Bruder (Grüne/Offene Liste): Schule bekomme für die heutige Kindergeneration eine immer größere Bedeutung, insofern müssten auch die Pausenhöfe anders gestaltet werden. Zudem dürfe man größere nicht mit kleineren Höfen vergleichen, sagte Bruder. Dem widersprach wiederum Alis Hoppenrath: „Die Größe animiert dazu, besonders viele Ideen zu haben.“ Auf eine Abstimmung über den Baubeschluss, über den der Stadtrat nun am 7. November endgültig zu befinden hat, wurde im Planungs- und Umweltausschuss verzichtet.

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