Frankenthal Luthers Lieder

Alte Musik und Literatur einem breiteren Publikum zugänglich machen: Das ist seit 2011 das Anliegen der Wormser Reihe „Wunderhoeren“. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Musik der Renaissance und Reformation. Auftakt ist im März mit zwei Konzerten. Bis Oktober sind mehrere Veranstaltungen geplant.

Zeitlich sind alle Veranstaltungen am Ende des Mittelalters und am Übergang zur Neuzeit verortet. Man wolle damit auch die Feierlichkeiten zur Lutherdekade bereichern, sagt der Wormser Kulturkoordinator Volker Gallé als Organisator. Vorgetragen werden beim diesjährigen Festival unter anderem Luthers Hochzeitsmusiken vom preisgekrönten Bläserensemble Capella de la Torre, es gibt ein Ostermusik-Konzert des englischen St Albans Chamber Choir, der eine Partnerschaft mit der Wormser Kantorei unterhält, sowie ein Konzert im Wormser Dom mit Werken von unter anderem Claudio Monteverdi. Während der Langen Einkaufsnacht am Samstag, 1. Juli, können Bürger bei einem offenen Singen in der Dreifaltigkeitskirche Lutherlieder einstudieren. Musik und Literatur früherer Epochen im historischen Ambiente aufzuführen gehört zum Wunderhoeren-Konzept. Gleich zum Auftakt gibt es zwei besondere Veranstaltungen. Am Samstag, 4. März, um 18 Uhr präsentiert das mittelaltermusik-erfahrene Duo Marais Consort in der katholischen Kirche Pfeddersheim Orgel- und Diskantviole-Musik, die den Umbruch vom Mittelalter in die Neuzeit hörbar macht. „Umbrüche“ ist auch der Titel des Programms von Ingelore Schubert an der historischen Stummorgel und Hans-Georg Kramer, der mit der italienischen Renaissance-Diskantviole eine spezielle Gamben-Art zum Klingen bringt. Der Eintritt für dieses Konzert ist frei. Das renommierte Baseler Renaissancetanz-Ensemble RenaiDanse unter der Leitung von Véronique Daniels kommt mit seiner Inszenierung „Mit Züchten und mit Ehren“ am Sonntag, 26. März, 17 Uhr, in den Saal des Roten Hauses der Friedrichsgemeinde (Römerstraße 76). Die Tänzer interpretieren zu ausgewählten Texten aus dem Tagebuch des reformierten Arztes Felix Platter (1536 bis 1614) auf akribischem Quellenstudium beruhende Tanzrekonstruktionen der Renaissance. Sie werden von einem Bassa-Capella-Ensemble musikalisch begleitet. „Bassa Capella“ bezeichnet in der Regel ein Ensemble, in dem „leise Instrumente“ wie Flöten, Streich- und Zupf- sowie andere sanfte Instrumente zusammenspielen. Für Schüler von der Grundschule bis zur Oberstufe gibt es Anfang November ein Programm mit kostenfreien Konzerten, Seminaren und Workshops, die sich thematisch am Festivalprogramm mit alter Musik und Literatur orientieren. Vorverkauf Tickets für den Auftritt von RenaiDanse gibt es im Ticketservice Worms, Telefon 06241 2000450. Informationen auch unter www.wunderhoeren.de. |soj/rhp

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