Frankenthal Hebich: Grundschulen an der Grenze

Der Schulentwicklungsbericht umfasst für die Grundschulen die Prognosen bis zum Schuljahr 2024/2025. Alle elf Grundschulen in der Stadt und den Vororten werden demnach wachsen, wobei an einigen Schulen die Anzahl der Schüler am stärksten steigen soll – am stärksten von aktuell 338 Schülern auf 397 Schüler an der Friedrich-Ebert-Schule. Um 49 auf 251 Schüler wird voraussichtlich die Neumayerschule wachsen. An dritter Stelle stehen mit einem erwarteten Plus von 48 Schülern die Carl-Bosch-Schule (von derzeit 153 auf 201 Schüler im Jahr 2024) und die Erkenbertschule, deren Schülerzahl von 114 auf 162 ansteigen soll. „Wie sollen wir das bewältigen?“, fragte der Rektor der Grundschule Eppstein-Flomersheim, Peter Fruth, in dessen Schule die räumliche Situation bereits jetzt mit 80 Schülern in fünf Klassen beengt sei. Bis 2024 sollen es laut Bericht 108 Schüler in sieben Klassen werden. Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) sagte, dass die Grundschulen aktuell an ihre Grenzen stoßen. Seitdem der letzte Schulentwicklungsplan 2012 erstellt wurde, seien die Zahlen infolge von Zuwanderung und höherer Geburtenrate gestiegen. Besonders eng sei es an Grundschulen, die sich ein Gebäude mit einer Förderschule oder einer weiterführenden Schule teilen müssen, sagte Hebich. Dies betreffe die Neumayer-, Pestalozzi- und Robert-Schuman-Schule. „Es müssen zusätzliche organisatorische Möglichkeiten geprüft werden“, erklärte er. Dies könnten Erweiterungen durch Containerlösungen sein sowie An- oder Neubauten. Was der aktuelle Schulentwicklungsbericht nicht enthält: eine Prüfung des Raumbestands im Vergleich zum Bedarf. „2019 soll daher ein Schulentwicklungsplan in Auftrag gegeben werden“, kündigte der OB an. Der werde zeigen, wie sich etwa das geplante Albert-Frankenthal-Quartier zwischen Lambsheimer Straße und Petersgartenweg oder mögliche neue Baugebiete in Eppstein und Flomersheim auf die Schülerzahlen niederschlagen. Der Plan soll auch eine Hochrechnung dafür enthalten, wie sich die Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen entwickeln. Dies solle helfen, zügig Planungsprozesse im Schulbereich in die Wege zu leiten. Neben dem Ausblick bis 2024 bei den Grundschulen zieht der Schulentwicklungsbericht Bilanz für die Gesamtsituation in Frankenthal seit dem Schuljahr 2017/2018. Im Vergleich zum vergangenen Schuljahr besuchen derzeit 100 Schüler mehr die kommunalen Schulen der Stadt, zum Stichtag 23. August 2018 waren es 6557. Den stärksten Anstieg im Schuljahresvergleich der weiterführenden Schulen verzeichnet das Albert-Einstein-Gymnasium mit 81 Schülern mehr und die IGS Robert-Schuman-Schule mit einem Zuwachs von 70 Schülern. Am weitesten gesunken waren die Schülerzahlen am Karolinen-Gymnasium mit 80 Schülern weniger. Bei der berufsbildenden Schule verzeichnet der Bericht einen Rückgang: 82 Schüler weniger als im vergangenen Schuljahr wurden gezählt. Verantwortlich für den Rückgang machte Thomas Kramer, der Rektor der Andreas-Albert-Berufsschule, zum einen das schwindende Interesse an Handwerksberufen. Zum anderen gingen Jugendliche eben auch an andere Berufsschulen, etwa nach Ludwigshafen, erklärte Kramer.