Frankenthal Freundliche Grüße von der Queen

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Wahrhaft königliche Post hat die Klasse 6c des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) Mitte Januar erhalten. Das Wappen von Königin Elizabeth II. von England ziert ein Schriftstück, mit dem die Schüler so nicht gerechnet hatten.

Begonnen hatte es damit, dass Angie Maurer, die Englischlehrerin der Klasse, in einer Schulstunde im vergangenen Jahr vom britischen Königshaus und der Queen erzählte. Und davon, dass ihre eigene Lehrerin damals vorhatte, mit der Klasse einen Brief an die Queen zu schreiben, was dann aber nie geklappt hat. Die 6c war Feuer und Flamme. Das, was Maurer in ihrer Schulzeit nicht umsetzen konnte, sollte nun passieren. „Die Klasse ist für solche Sachen schnell zu begeistern“, erklärt Maurer. Im Rahmen des Englischunterrichts wurde der Text für eine Weihnachtskarte entworfen und ein Bild aufgenommen, das die Klasse mit Nikolausmützen zeigt. Die Anrede auf der Karte lautete „Dear Madam“. Die Kinder berichteten der Königin von ihrer Klasse, ihrer Lehrerin, dass sie England toll finden und das Land irgendwann besuchen möchten. Sie schrieben, dass sie die Queen und auch den kleinen Prinz George sehr mögen und beendeten den Brief mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen. Am 20. Dezember wurde er zum Briefkasten gebracht, und nun begann das Warten. Wie die Sechstklässler selbst erwarteten auch deren Eltern und Freunde höchstens eine vorgedruckte Dankeskarte als Antwort. An einem Tag Mitte Januar legte Angie Maurer vor jeden Schüler ihrer Englischklasse ein umgedrehtes Blatt auf den Tisch und präsentierte es als unangekündigte Hausaufgabenüberprüfung. Zur Überraschung der Kinder stellte sich heraus, dass es Kopien des Antwortschreibens der Queen waren. Aus den mehreren hundert Briefen, die die Königin jeden Tag erhält – zur Weihnachtszeit sind es weit über tausend – bekommt sie täglich eine kleine Auswahl zusammengestellt. Die Klasse geht davon aus, dass sie die Karte aus Frankenthal persönlich gelesen haben muss. Denn Lady Susan Hussey, eine der Hofdamen der Königin, die auch ihre Korrespondenz erledigen, hat in ihrem Namen geantwortet: „The Queen wishes me to write and thank you for your Christmas card and kind message – Die Königin wünscht, dass ich Euch schreibe und Euch für die Weihnachtskarte und die freundliche Mitteilung danke.“ So beginnt der Brief, der laut Briefkopf in Sandringham House geschrieben wurde, wo die königliche Familie traditionell die Weihnachts- und Silvesterzeit verbringt. Einige Tage nach dem Brief sorgte ein zweiter Umschlag mit dem Stempel der königlichen Poststelle für Erstaunen. Diesmal war es eine Postkarte mit einem vorgedruckten Gruß aus dem Kensington Palast, auf der Vorderseite ein Bild von Prinz William mit Familie. „Ich bin stolz, dass wir das gemacht haben und glücklich über die Antwort“, meint Nico (elf). Seine Klassenkameradin Natalie (zwölf) findet: „Es war eine schöne Erfahrung, dass man was schaffen kann, wenn man es will.“ Angespornt vom Erfolg der Aktion plant die Klasse nun ein Unterrichtsprojekt über die königliche Familie und bereitet den nächsten Brief nach England vor. Wenn das zweite Kind von Prinz William und Kate geboren ist, wollen sie ein Glückwunschschreiben in den Kensington Palast schicken. Dazu meint die Englischlehrerin scherzend: „Das machen wir jetzt so lange, bis wir eingeladen werden.“ Woraufhin Malte (elf) kommentiert: „Dann können Sie endlich Prinz Harry treffen, Frau Maurer.“ Die Geschichte über die Post aus England wird in der nächsten Schülerzeitung des AEG und auch auf der Homepage des Gymnasiums zu lesen sein.

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