Frankenthal Flotte Geburtstagsüberraschung

Eine Geburtstagsüberraschung bescherten ausgewählte Tänzerinnen der Hallodria-Garden dem Elferrat ihrer KG Hallodria bei der Kurpfälzer Narrenschau am Samstagabend im Dathenushaus. Der Verein feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen.

„60 Johr – Graue Hoor, trotzdem ganz kloor“ – das war das Motto an diesem Abend. Im anfangs gut gefüllten Dathenushaus begrüßte Sitzungspräsident Markus Schweitzer Gäste und Mitwirkende. Eine echte Überraschung für den Elferrat war dann der Auftritt der Hallodria Tanzgruppe. Als übergroße Baby-Dolls mit aufgeblähten Kostümen kam sie auf die Bühne, und beim anschließenden Tänzchen mit dem Elferrat zeigte sich, wie schwierig es ist, sich in diesen Kostümen zu bewegen. Die Garden der Hallodria haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und so einige tänzerische Talente hervorgebracht. Chantal Tremmel und Jennifer Schramm sind zwei Tänzerinnen, die immer wieder mit brillanten Choreografien auffallen. Jennifer Schramm zeigte als Solotänzerin Principessa Danzatrice einen fernsehreifen Auftritt mit sehr schwierigen tänzerischen Abfolgen und Figuren. Auch die große Garde glänzte mit einem schnellen Marsch. Als Dankeschön für den Erlös der letztjährigen Thalerwoog hatte auch der Kindergarten Jakobsplatz gleich zu Beginn einen Auftritt. Die Kids hatten mit ihren Erzieherinnen drei Tänze einstudiert und begeisterten in ihren selbst genähten Kostümen den ganzen Saal. Die Ü30-Garde des Bobenheimer Carnevalvereins Zellerieköpp bot unter dem Titel „Eine Reise durch das wilde Kurdistan“ einen abwechslungsreichen Showtanz. In der Bütt präsentierten Angela Storzum und Fernando Perrone, beide Garanten für hochkarätige Beiträge, einen literarischen Beitrag, der um den Nachlass des großen Dichters Friedrich Schiller kreiste: Perrone als literarisch Unwissender trifft im Zugabteil auf die gebildete Antiquitätenjägerin, die auf dem Weg ist, einen Schreibtisch von Schiller zu erstehen. Die Räuber schaffen seiner Meinung nach alle beim Finanzamt, und dass Schiller auf dem Schreibtisch die Maria Stuart bearbeitet hat, fasst Perrone ganz klar anders auf als gemeint. Schade, dass Perrone stellenweise akustisch sehr schlecht zu verstehen war. Da blieben leider so manche humorvolle Andeutung und mancher versteckte Witz in den Lautsprechern des Saales stecken. Auch „Babbelgosch“ Elvira Langensteg von den Altrhoischnooke trat mit völlig neuem Programm auf. Ihrem Ehegatten gestand sie, warum sie ihn nur dreimal betrogen hat: „einmal wegen dem Baugrundstück, einmal wegen der Baugenehmigung“ – und einmal, weil ihrem Mann bei der Wahl in den Vorstand noch 13 Stimmen gefehlt hätten. Als Engelchen und Teufelchen buhlten Pamela Neuscheler und Karola Walk um die Gunst des Publikums. Sie erklärten, wer wann warum in den Himmel oder in die Hölle kommt. „Hitler putzt bei mir die Treppen, Stalin darf die Kohlen schleppen“, so der Alltag in der Hölle. Imker Sascha Solf von den Flomersheimer Zwiwwelböck klärte das Publikum über seine drei doppeldeutigen Bienen auf, die in Mainz, Köln und Leverkusen leben. „Wenn sie brummt, hat sie genug“, so lautet seine Erkenntnis. Bienenstich am falschen Ort behindert den Matratzensport, war seine Botschaft an die Zuhörer. Was eine Sportlerin bei Olympia so alles erlebt, erzählte Karin Herbst vom 1. KV Limburgerhof. Für musikalische Auflockerung sorgten die Elwetritsche aus Heuchelheim, die mit ihren Liedern das Publikum zum Mitmachen bewegten. Musiker Günther Frosch tat sich dagegen schwer, die richtigen Einsätze nach Wunsch des Elferratspräsidenten zu finden. Sitzungspräsident Schweitzer fand dazu aber immer die passenden Worte, hatte stets ein flottes Sprüchlein auf Lager und nahm sich selbst nicht allzu wichtig. Insgesamt ist der KG Hallodria ein abwechslungsreiches Programm gelungen, was aber nicht verhinderte, dass der Saal gegen Ende doch nur noch halbvoll war. Die traditionelle Schlussnummer „Die Hitparade“ vereinte alle wieder im Gesang, und die ersten Tänzer fanden sich vor der Bühne ein. (ssa)

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