Frankenthal Erkenbert-Museum: Neuzugang der Sammlung ist als „Objekt des Monats“ im Netz zu sehen

Eine ausgeklügelte Bildkomposition wie bei „Landschaft mit Bäuerin und Enten“ war im 17. Jahrhundert sehr beliebt.
Eine ausgeklügelte Bildkomposition wie bei »Landschaft mit Bäuerin und Enten« war im 17. Jahrhundert sehr beliebt.

Ein Gemälde, das schon einmal im Frankenthaler Erkenbert-Museum leihweise zu sehen war, und vor Kurzem wieder den Weg zurück gefunden hat, ist das „Objekt des Monats“ August. Auf der Museumswebseite gibt es die „Landschaft mit Bäuerin und Enten“ des Frankenthaler Malers Johannes Urselincx ab sofort zu sehen.

Das Bild ist eine von nur vier bekannten signierten Arbeiten des Frankenthaler Künstlers Johannes Urselincx. Anfang Juli hatte der Altertumsverein das Werk aus dem 17. Jahrhundert im Kölner Auktionshaus Van Hamm für das Erkenbert-Museum ersteigert. Entstanden ist es vermutlich um 1650 in Amsterdam. Für Frankenthal hat es eine besondere Bedeutung: Laut Erkenbert-Museum belege das Gemälde, dass sich die Frankenthaler Maler nicht nur auf die Darstellung von Waldlandschaften festlegen lassen.

Sein Schöpfer bleibt allerdings ein Geheimnis: Urselincx wurde 1598 als Nachkomme niederländischer Glaubensflüchtlinge als eines von zehn Kindern in Frankenthal geboren. Über sein Leben und Werk ist nur wenig bekannt. Er starb 1664 in Amsterdam.

Obwohl das Gemälde der jüngste Zuwachs zur Sammlung des Museums ist, ist es nicht zum ersten Mal in der Stadt. Bereits 1995 war es anlässlich der Ausstellung „Frankenthal um 1600“ hier zu sehen. Damals befand es sich aber noch in Privatbesitz.

Das titelgebende Motiv im Vordergrund des Bilds ist in zartem Pinselstrich ausgeführt und mit Details ausgeschmückt. Es ist mit der Landschaft im Hintergrund kunstvoll verschränkt, erklärt das Team des Erkenbert-Museums. Die Bäume einer Allee schieben sich in den Vordergrund und teilen das Bild in zwei Hälften.

Doch der Blick auf die von Bäumen gesäumte Straße ist durch ein verfallenes Holzgatter versperrt. In der linken Bildhälfte reicht der Blick dagegen Hunderte Meter weit. Die Silhouette einer Stadt erhebt sich am Horizont in zartem Hellblau. „Die ausgefeilte Komposition zeugt von Raffinement und Kennerschaft zeitgenössischer Kunstproduktion“, teilt das Museumsteam mit. Solche Kompositionen seien im Europa des 17. Jahrhunderts sehr beliebt gewesen.

Im Netz

Zu sehen ist das Objekt des Monats unter www.frankenthal.de/erkenbert-museum.

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