Frankenthal Belastung in Betrieben steigt

Von der Bildung über die Pflege bis zum produzierenden Gewerbe – überall wird der Spardruck beklagt, der sich teils in der zunehmenden Belastung für die Belegschaft, teils in Entlassungen ausdrückt. So lautete der Tenor von Betriebsvertretern bei einem Treffen des DGB-Stadtverbands.

Bei Siemens wird – wie bereits berichtet – die Belegschaft aufgrund von Auftragsrückgang um rund 30 Mitarbeiter verkleinert. „Wir sind mit der Vorgehensweise nicht einverstanden. Wir hätten das gerne erst einmal mit weichen Maßnahmen abgefangen“, sagte Siemens-Betriebsratsvorsitzender Hilmar Feisthammel. Andere Sprecher berichteten von steigenden Belastungen der Mitarbeiter in den Betrieben. So stiegen aus diesem Grund Mitarbeiter jenseits der 50 verstärkt aus oder ausscheidende Mitarbeiter würden nicht mehr ersetzt. Bei Realschulen sei die Klassenmesszahl statt der üblichen 25 auf 30 festgesetzt worden, berichtete ein Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der die Schulstrukturreform eine „Sparreform“ nannte. Das kurzfristige Denken sei vorherrschend, klagten mehrere Redner. Gut finden die Gewerkschafter den Start des Mindestlohns zum 1. Januar. „Wir haben zehn Jahre für den Mindestlohn gekämpft, nun wollen wir seine Einführung bewusst machen“, so DGB-Stadtverbandsvorsitzender Rüdiger Stein. Deshalb soll es am 12. Januar vor dem Frankenthaler Bahnhof zu einer DGB-Aktion kommen, bei der Informationsmaterial zum Mindestlohn verteilt wird, darunter auch eine Postkarte mit einer Hotline, unter der man sich über den Mindestlohn informieren oder aber beschweren kann, falls er im eigenen Betrieb umgangen wird. Unglücklich findet Stein, dass bereits über die Nachfolgenutzung des KBA-Geländes im Stadtrat gesprochen werde, während dort noch Mitarbeiter tätig seien. Aus Anlass des Internationalen Frauentags will der DGB am Samstag, 7. März, in der Stadtklinik und am Montag, 9. März, vor der Stadtsparkasse rote Rosen verteilen. Die nächste Zusammenkunft der Stadtverbandsvertreter ist auf Dienstag, 20. Januar, 18 Uhr, im Haus der IG Metall (Pilgerstraße) terminiert. (nt)

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