Frankenthal Auf Platz eins? Frankenthal!

Frankenthal

wird Julia Klöckner im Gedächtnis bleiben, so viel ist jetzt schon sicher. Den Vormittag und die Mittagszeit verbrachte die CDU-Landeschefin und -Landtagsfraktionsvorsitzende gestern hier – Frankenthal war ein ganz normaler Zwischenstopp bei ihren Kreisbereisungen. „Wir haben überall das gleiche Konzept“, bekennt die Unionspolitikerin. Dass ihr Parteifreund Martin Hebich hier in ein paar Wochen zum neuen Oberbürgermeister gewählt werden möchte, hat bei ihrer Etappenwahl sicher auch eine Rolle gespielt. Und Hebich darf sich auf Klöckners Unterstützung freuen, das liegt auf der Hand. Ebenfalls keine Überraschung: Klöckner traut Hebich eine Menge zu. Soweit alles alles im normalen Politikrahmen. Dass Frankenthal für den Wow-Effekt sorgte, ist den hiesigen Frauen zu verdanken. Denn ein Punkt in Klöckners Fahrplan ist der „Ladies Lunch“. Oder anders gesagt, also in den Worten Klöckners: „Knackige 90 Minuten“ für die Politik aus der Sicht der CDU-Landesvorsitzenden, verbunden mit einer Stärkung natürlich und der Gelegenheit zur Diskussion. „Der Netzwerkgedanke ist da ganz wichtig“, so Klöckner. In Frankenthal haben die Frauen auf ein solches Angebot offensichtlich gewartet, denn das Brauhaus Zur Post war mit 140 Interessierten komplett gefüllt. „Das ist enorm, wenn sich sonst die Hälfte gemeldet hatte, war das schon viel.“ Na also: Dieser Spitzenplatz in Klöckners Kreisbereisungshitliste geht klar an Frankenthal. Nicht nur deshalb überrascht ihr Fazit nicht: „Das ist doch ein schönes Städtchen.“ Klöckner war angetan von ihren Eindrücken: „Die Gastronomie ist hier sehr wichtig. Es ist goldig, wie viele ältere Leute sich hier treffen, das ist ein wichtiger sozialer Aspekt.“ Hebich begleitete Klöckner beim Rundgang ebenso wie Christian Baldauf (Landtagsabgeordneter) und Theo Wieder (Oberbürgermeister) und unterstreicht: „Wir haben eine hohe Grundzufriedenheit, vor allem wenn es um örtliche Themen geht.“ Klöckner wollte da nicht widersprechen, im Land möchte sie ja nächstes Jahr die SPD ablösen und sieht etliche Punkte, wo sie ihrer Meinung nach die Kommunen besser unterstützen würde als die aktuelle Landesregierung. Beispiele? Klöckner kommt da etwa zum Thema Flüchtlinge. Ihr zufolge bekommen die Städte zu wenig finanzielle Unterstützung. Außerdem plädiere sie dafür, von Flüchtlingen bei der Ankunft etwa den Beruf zu erfragen, damit diese vor Ort sich dann auch einbringen könnten. „Das sind Menschen, keine Manövriermasse.“ Nicht nachvollziehen können die CDU-Politiker, dass das Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) mit seinem Modellprojekt, hörende Kinder zu integrieren, „hängen gelassen wird“ (Baldauf). „Inklusion geht in zwei Richtungen“, sagt Klöckner. Hebich ergänzt: „Das PIH hat so positive Erfolge, das muss man fördern.“ Klöckner berichtet von Kindern in der Stadt, die sich in der Gebärdensprache unterhielten. „Das ist das, was man mitnimmt. Das ist einfach anders, als Fakten auf dem Papier.“ Sagt’s, und geht weiter – die Frauen warten ja schon ...

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