Frankenthal Analyse: Hebich mit Hochburgen, Schwarz mit Schwung

72,5 Prozent: Im Stimmbezirk 1246 (Kita Hans-Holbein-Straße) hat Martin Hebich am Sonntag das weitaus beste Teilergebnis eines Kandidaten bei der OB-Wahl erzielt. Anders als der CDU-Bewerber hat es SPD-Kandidat Andreas Schwarz offenbar geschafft, auch viele Wähler zu überzeugen, die sich bei der Kommunalwahl 2014 nicht für seine Partei entschieden: Um bis zu 27 Prozentpunkte besser sind seine persönlichen Ergebnisse (Briefwahlbezirke bleiben bei dieser Betrachtung außen vor). Sollte sich dieser dynamische Prozess fortsetzen, könnte es bei der Stichwahl am 31. Mai noch spannend werden. Hebich kann vor allem in Stimmbezirken auftrumpfen, die seit Jahren als CDU-Hochburgen bekannt sind, vor allem im Frankenthaler Süden. Neben der Kita Hans-Holbein-Straße sind das folgende: Am schlechtesten schneidet der CDU-Mann dort ab, wo der SPD-Konkurrent deutlich vorne liegt. Hebich holt nur Schaut man sich die Ergebnisse der Kommunalwahl 2014 an, liegen Hebichs Ergebnisse meistens nur einige Prozentpunkte über oder – in 19 Fällen – auch leicht unter den Resultaten der eigenen Partei. Die CDU hat ihr 2014 erkennbares Wählerpotenzial also einigermaßen mobilisieren können, aber wohl wenig Zuspruch aus anderen Lagern erhalten. Die auffälligsten Abweichungen: Ein Plus von 17 Prozentpunkten, verglichen mit der Kommunalwahl, wird im Stimmbezirk 1242 (Friedrich-Ebert-Schule) für Hebich ausgewiesen. Andererseits liegt der Kandidat im Bezirk 1231 (Karolinengymnasium) 10,3 Punkte hinter dem Ergebnis der eigenen Partei. Andreas Schwarz holt seine Top-ergebnisse zum Teil in Bezirken, die auch bisher schon SPD-freundlich abgestimmt haben: Die schwächsten Ergebnisse des SPD-Kandidaten finden sich mit Auffällig beim Kandidaten der SPD: In ausnahmslos allen Stimmbezirken hat er besser abgeschnitten als seine Partei bei der Stadtratswahl 2014. Die Zuwächse sind oft deutlich zweistellig. Herausragend: Ein Plus von 27,2 Punkten steht im Bezirk 1311, ein Plus von 26,9 Prozentpunkten im Bezirk 1314 für Schwarz zu Buche (beides Erkenbertschule). FDP-Mitglied Jürgen Maring, der als unabhängiger Bewerber angetreten ist, kommt mit gerade einmal 37 Stimmen im Bezirk 1313 (Andreas-Albert-Schule) auf sein bestes Einzelergebnis: 15,9 Prozent. Bei der Stadtratswahl 2014 holte die Freie Wählergruppe hier mit 14,2 Prozent ihr zweitbestes Resultat. Die Wahlbeteiligung war mit 37,3 Prozent bescheiden, die darin enthaltene Briefwahlquote mit rund 37 Prozent (5162 Briefwähler) hoch. In den von der Stadt ermittelten Beteiligungsquoten der Stimmbezirke fehlen die Briefwähler; man muss sich also zu den Werten einen entsprechenden Anteil dazu denken. Dennoch sehen einige Werte katastrophal aus: 12,9 Prozent im Bezirk 1233 (Neumayerschule), 13,9 im Bezirk 1245 (Kita Jean-Ganss-Straße), 14,6 Prozent im Bezirk 1240 (Friedrich-Ebert-Schule). Die höchsten Quoten gab es in den Bezirken 1330 (Carl-Bosch-Schule) mit 36,2 und 3001 (Kita Studernheim) mit 35,1 Prozent. (spi)

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