Rhein-Pfalz Kreis Stehend und fließend

In Lambsheim gilt innerörtlich Tempo 30. Nicht überall wird diese Reglementierung eingehalten. Wie und wo soll dem begegnet werden? Mit einem Flickenteppich aus Blumenkübeln? Mit alternierend angelegten Parkbuchten oder mit Bodenschwellen? Der Bauausschuss der Ortsgemeinde beschäftigte sich am Dienstag insbesondere mit der Situation in der Fußgönheimer Straße.

Anlass zu der Diskussion gaben Geschwindigkeitsmessungen in der Fußgönheimer Straße zwischen Maxdorfer und Korngärtenstraße. Diese wurden nach Beschwerden von Bürgern durchgeführt. Demnach fahren in der Straße 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer 46 Stundenkilometer und langsamer. Dieser Wert liege für eine 30-Kilometer-Zone tendenziell eher oberhalb des Durchschnitts, so die Verwaltung. Die Verkehrsbelastung sei dagegen für eine Sammelstraße eher als gering einzustufen. Rund 1300 Fahrzeuge wurden an einem Montag und Dienstag gemessen. Problem: Die Fußgönheimer Straße ist eine lange gerade Straße. Bereits 2003 sei wegen des nahen Kindergartens ein Bedarf an Veränderungen gesehen worden, so die Verwaltung. Damals seien Blumenkübel aufgestellt worden. Diese Maßnahme habe zu keiner deutlichen Geschwindigkeitsverringerung geführt. Das Aufstellen weiterer Blumenkübel würde nach Ansicht der Verwaltung zwar eine leichte Verbesserung bringen, doch stelle sich die Frage von Nutzen und Aufwand. Thomas Bauer, Fachbereichsleiter Bürgerdienste bei der Verbandsgemeindeverwaltung, der privat an der Sitzung teilnahm, sah alternierend angelegte Parkflächen als eine bessere Variante an, stellte aber die grundsätzliche Frage, ob geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen nicht nur an bestimmten Punkten installiert werden sollen. „Wir haben genug Provisorien in Lambsheim.“ Die Diskussion war zeitweise diffus, da Ausschussmitglieder, die sich beklagt hatten, dass viele Lambsheimer nicht die Abstellflächen für Fahrzeuge auf ihren Grundstücken nutzen würden, sich jetzt mit einem Lösungsvorschlag konfrontiert sahen, der das Abstellen auf öffentlichen Flächen geradezu fördert. Julian Haller (SPD) gab zu bedenken , dass in vielen Straßen zu schnell gefahren werde, sich der Ausschuss auf viele Anfragen einstellen müsse. Ortsbürgermeister Herbert Knoll (CDU) sagte, dass ihm schon eine weitere vorliege. Eine Geschwindigkeitsmessung an anderer Stelle in der Fußgönheimer Straße wurde angeregt, ein Beschluss noch nicht gefasst. Mit der Schaffung von Parkraum beschäftigte sich der Ausschuss ebenfalls. So sollte ein Beschluss gefasst werden, maximal sechs Parkplätze südlich des Kreisels an der Landesstraße 522 für Friedhofsbesucher zu bauen. Hier soll nach dem Willen des Ausschusses zuerst mit Schildern besser auf die bestehenden Parkplätze nördlich des Friedhofes hingewiesen werden. Die SPD stellte den Antrag, in der Ringstraße auf Brachflächen Parkplätze anzulegen. Dieses Anliegen wurde ebenfalls zurückgestellt, da es laut Knoll einen Interessenten gibt, der an einem Teil der Fläche für eine Gewerbeansiedlung interessiert sei.

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