Frankenthal SPD und Grüne wollen bepflanztes Dach

Hier kommt der neue Kindergarten hin: das inzwischen gerodete Gelände an der Weidstraße.
Hier kommt der neue Kindergarten hin: das inzwischen gerodete Gelände an der Weidstraße.

Vor dem Bau des Kindergartens in der Eppsteiner Weidstraße hat die Verwaltung noch einmal die Pläne nach möglichem Einsparpotenzial durchforstet. Im Stadtrat stieß am Mittwochabend beispielsweise der Vorschlag, das begrünte Dach einer konventionellen Konstruktion zu opfern, aber auf die Kritik der Grünen und der SPD.

Die Verwaltungsvorlage listet für das auf 4,6 Millionen taxierte Projekt – wie bereits berichtet – Einsparungen in Höhe von rund 240.000 Euro auf (siehe „Zur Sache“). Zufrieden angesichts der vorgelegten Zahlen zeigte sich CDU-Fraktionsvorsitzende Gabriele Bindert. „Ich würde sagen: Gerade nochmal die Kurve gekriegt“, sagte sie. Zur Erinnerung: Die Christdemokraten, allen voran auch Oberbürgermeister Martin Hebich, hatten bei der Präsentation der Pläne im Planungs- und Umweltausschuss Ende Februar angesichts der Gesamtsumme auf einer nochmaligen Prüfung gepocht. Bindert danke insofern der Verwaltung, „dass die Sache kritisch hinterfragt wurde“. „Sehr gefreut“ hat sich nach Darstellung von Ratsmitglied Tanja Mester die FWG-Fraktion über die Sparbemühungen. „Wir hätten es begrüßt, wenn die Gesamtsumme noch ein bisschen höher ausgefallen wäre“, sagte sie. Das Ergebnis dieser Prüfung entsprach tatsächlich nicht in allen Aspekten den Vorstellungen des Stadtrats: Rainer Schulze (Grüne/offene Liste) gestand zu, dass der Neubau „dringend notwendig“ sei. Er kritisierte, dass mit dem geplanten Verzicht auf ein begrüntes Dach ökologische Aspekte vernachlässigt würden. Alis Hoppenrath lobte einerseits den „erkennbaren Willen zu wirtschaftlichem Handeln“ bei der Verwaltung, wunderte sich aber ebenfalls über das Streichen des Gründachs. „Wir drücken uns um etwas, was wir von unseren Bürgern verlangen: das Versickern des Oberflächenwassers auf dem eigenen Grundstück“, sagte sie. Der Hintergrund: Regenwasser vom Dach des künftigen Kindergartens soll nach den aktualisierten Plänen über ein Rohr in den benachbarten Moosgraben fließen. Oberbürgermeister Hebich sagte, er sehe diesen Aspekt nicht als kritisch an. Durch die künftige Anbindung des Neugrabens an die Isenach sei ein Abfluss selbst bei Starkregen garantiert. Eppsteins Ortsvorsteher Uwe Klodt (SPD) bat angesichts dessen um Aufklärung der von Hochwasserproblemen besonders betroffenen Anlieger, zu denen auch der TSV Eppstein zähle. Als weitere Vorteile eines begrünten Dachs hatte Alis Hoppenrath noch ins Feld geführt, dass ein damit ausgestattetes Gebäude im Sommer nicht so stark aufheize, das Raumklima insgesamt konstanter sei. Diskutiert wurde im Rat auch über die Frage, ob die neue Kita Kunst am Bau bekommt. SPD-Frau Hoppenrath, die auch Vorsitzende des Kunstvereins Die Treidler ist, stellte fest, dass die Eppsteiner Kita die vierte sei, bei auf diese Ausstattung verzichtet werde. Oberbürgermeister Hebich sagte, dass im Förderbescheid des Landes Mittel dafür enthalten seien. Auf Widerspruch traf Hoppenraths Vorstoß beim grünen Fraktionssprecher Gerhard Bruder: Er sei „kein Kunstbanause“, in der aktuellen finanziellen Situation Frankenthals halte er Kunst am Bau aber für verzichtbar. Er erinnerte an seine Forderung zu mehr Mut, „Standards in Frage zu stellen“.

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