Rhein-Pfalz Kreis 16 Winzer planen gemeinsamen Laden

16 Wormser Winzer wollen ab dem kommenden Frühjahr gemeinsam eine Vinothek in zentraler Innenstadtlage betreiben und damit Einheimische wie Touristen zum Kosten und Kaufen ihrer Weine verführen. Unterkommen soll die neue Vinothek in einem der beiden sogenannten Verkehrshäuschen am Lutherplatz.

„Nichts ist festgeschrieben, da sind noch Dynamik und Bewegung drin“, sagte Winzer Christian Spohr bei der Vorstellung des Projekts am Donnerstagnachmittag in der Wormser Industrie- und Handelskammer. Die Idee zur Vinothek sei vor etwa einem Jahr entstanden, berichtete Spohr. An den Details werde noch bis zur Eröffnung gefeilt. Von Anfang an mit im Boot: der Stadtmarketingverein mit Stadtmanager Kai Hornuf und Professor Knut Scherhag vom Fachbereich Touristik/Verkehrswesen der Hochschule Worms. Kai Hornuf sieht in der Wormser Vinothek eine Nachfolgerin des früheren, ebenfalls von den örtlichen Winzern betriebenen Stiftkellers im Andreasstift am Weckerlingplatz, der wegen baulicher Mängel geschlossen werden musste. „Der Stiftskeller war immer sehr gut frequentiert“, sagte der Stadtmanager. Neben der Präsentation und der Vermarktung der lokalen Weine sei ein weiteres Ziel des Projekts, die Weinstadt Worms stärker in den Fokus der Besucher und auch der Einheimischen zu rücken. Nach ersten gemeinsamen regelmäßigen Verkostungen in der Strandbar am Rhein und beim Wormser Wochenmarkt soll nun ein stationärer eigener Standort folgen, der jede Woche an sechs Tagen geöffnet sei, erklärte Hornuf. Entschieden habe man sich für das im Wormser Sprachgebrauch Verkehrshäuschen genannte Domizil am Lutherplatz am Übergang zum Obermarkt. Das kleine Gebäude habe man ab dem 1. März 2019 für fünf Jahre angemietet. Zurzeit ist dort noch die vom Rheindürkheimer Spitzenkoch Wolfgang Dubs initiierte Wurstküche beheimatet. Immerhin 16 von über 20 im Stadtgebiet ansässigen Winzern wollen das Risiko mittragen und haben Anteile an der eigens gegründeten Wormser Vinothek GmbH erworben, die als Betreiberin der Vinothek fungiert. Als Gesellschafter könnten auch Nicht-Winzer zeichnen, erläuterte Hornuf. Der Gesellschaftervertrag sehe aber vor, „dass die Winzer immer die Mehrheit haben müssen“. Wie die Innenausstattung des denkmalgeschützten Gebäudes aussehen wird, darüber sind sich die Partner noch nicht einig. Unter anderem auch darum soll sich ein Dreierteam als vorläufiger Gesellschafterausschuss kümmern. Dieses wird von den Winzern Christian Spohr und Heidi Wachter sowie Stadtmanager Kai Hornuf gebildet. Von Dubs könne man die vorhandene Küche übernehmen, denn neben rund 80 Weinen – von jedem Winzer fünf Sorten – sollen zur Verkostung auch kleine Speisen angeboten werden, informierte Hornuf. Die Kosten für die Ausstattung des 50 Plätze umfassenden Gastraums mit einer etwa gleichen Anzahl an Plätzen im Freien sollen „deutlich unter einem sechsstelligen Betrag liegen“, so Hornuf. Geplant sei die Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführers, der die Vinothek in Absprache mit den Winzern betreiben soll. Jeder Winzer habe das Recht, einmal jährlich den Raum für eine eigene Veranstaltung zu nutzen, auch solle die Anmietung für Familienfeste oder Feiern möglich sein. „Angeboten werden die Weine zum Weingutspreis“, berichtete Spohr. Der Winzer hofft, dass die Vinothek schnell zu einem Treffpunkt für Wormser und zu einem Anziehungspunkt für Touristen wird und auch kostendeckend betrieben werden kann.

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