Donnersbergkreis Yalcin: Ballbesitz bedeutet nicht, dass man auch Tore schießt

«STEINWENDEN.» Mehr Ballbesitz alleine reichte am Samstagmittag dem TuS Rüssingen nicht, um das Auftaktspiel beim Aufsteiger SV Steinwenden zu gewinnen. 0:1 (0:0) unterlag der Vorjahreszehnte verdient, da vorne die Durchschlagskraft fehlte. Zu allem Überfluss kassierte Sencer Koc nach dem Spiel die Rote Karte.

Rüssingens Trainer Akgün Yalcin war nach dem Abpfiff bedient. Seine Mannschaft hatte in der zweiten Hälfte klar mehr Ballbesitz, kaum noch eine Chance des Landesliga-Meisters zugelassen, unterlag dennoch 0:1 und kassierte nach dem Schlusspfiff zudem eine Rote Karte, da Sencer Koc seine Emotionen in Richtung Schiedsrichter nicht im Griff hatte. Noch Minuten nach dem Spiel saß der Trainer wie versteinert auf seinem Stuhl an der Auswechselbank. Jedoch wusste Yalcin, dass diese Auftaktniederlage alles andere als unverdient war, da der Aufsteiger vor dem Tor deutlich mehr Gefahr ausstrahlte und die besseren Möglichkeiten in der Begegnung besaß. „Steinwenden hatte den Sieg heute einen Tick mehr aufgrund ihres Einsatzes und ihres Lattentreffers verdient“, gestand er ein. „Allerdings hätten wir auch durch Krasniqi oder Sanyang führen können. Ich bleibe aber dabei, dass der Sieg okay war“, ergänzte er. Bereits nach wenigen Sekunden in der frischen Verbandsliga-Saison hätte die Yalcin-Elf 0:1 zurückliegen können, wenn Andre Forsch mehr Druck hinter seinen Kopfball bekommen hätte, den er unbedrängt auf den Kasten von Evandro Rachoni de Lima brachte. Im Gegenzug folgte jedoch die erste Ecke für den TuS Rüssingen, die jedoch wie alle weiteren Standardsituationen von der Defensive des Aufsteigers geklärt wurde. Wenn der Gast aus dem Donnersbergkreis mal sein schnelles Umschaltspiel über die Flügel – vor allem über den dribbelstarken Yahya Sanyang – aufblitzen ließ, konnte der SV Steinwenden meist nur hinterher rennen, allerdings war an der Strafraumgrenze allzu oft Endstation. Minsol Park prüfte entsprechend Steinwendens Torhüter Benjamin Klein nach einer Viertelstunde aus der Distanz, ehe Sanyang im Strafraum angespielt wurde (24.), jedoch an Klein scheiterte. Im Anschluss daran brach aber die Zeit des Aufsteigers an, der das Heft in die Hand nahm und sich drei absolute Großchancen (29., 32. und 35.) herausspielte, bevor Benjamin Klein kurz vor der Pause sehr stark gegen Abedin Krasniqi nach Vorlage von Sanyang parierte. Nach einer taktischen Umstellung von Akgün Yalcin zum zweiten Spielabschnitt rollte der Ball hauptsächlich auf das Tor der Hausherren, ohne jedoch wirklich in die Gefahrenzone zu kommen. Auf der anderen Seite knallte Florian Bickinger einen Freistoß an die Latte (53.), ehe von Steinwenden erst wieder eine Viertelstunde vor dem Ende Torgefahr aufkam, die direkt im 1:0 durch Sebastian Schäfer (76.) mündete. Lediglich Ante Zurak hatte in der 88. Minute den Ausgleich nach einer Ecke auf dem Kopf, doch meisterte das Defensivkollektiv des Landesliga-Meisters die Situation. „Ballbesitz bedeutet nicht, dass man auch Tore schießt. Da müssen wir einfach noch zielstrebiger nach vorne spielen. Wir hatten in 90 Minuten lediglich drei, vier Chancen. Das reicht einfach nicht“, kritisierte Yalcin sein Team. So spielten sie TuS Rüssingen: Rachoni de Lima - Rzeszut, Mashadi, Tavares de Souza, Park (46. Ghergar) - Zurak, Lee (79. Dzijan) - Sanyang, Koc, Cardoso dos Santos - Krasniqi.

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