Donnersbergkreis Wenn der Rebensaft schmeckt

Viele Weinliebhaber und prominente Gäste erlebten in der Donnersberghalle bis Mitternacht die Verkostung von 23 Naheweinen unter dem Motto „Essen und Wein“.

Welche Bedeutung der Rebensaft in der Region noch immer hat, das zeigte sich schon an den vielen Ehrengästen, die Bürgermeister Karl-Heinz Seebald begrüßen durfte. Darunter der Bundestagsabgeordnete Xaver Jung (CDU), Landtagsabgeordnete Simone Huth-Haage (CDU), Landrat Winfried Werner (SPD), der Kuseler Kreisbeigeordnete Egbert Jung (FWG) sowie erstmals Michael Cullmann (SPD) als Verbandsbürgermeister. Auch der Alsenz-Obermoscheler Beigeordnete Dittmar Keller (SPD) und einige Gäste aus der französischen Partnerstadt Rognac waren gekommen. Die Weinprobe lenke ab vom „raulischen Wetter“ und sei das Beste, was man am zweiten Freitagabend machen könne, sagte Seebald. Es wurde ein gelungener Abend durch den der langjährige Moderator Landwirtschaftsdirektor Udo Bamberger führte. Die schönen Bilder von Barbara Schubert aus Münchweiler, die sieben Musiker der Jazzband vom Rhein „Viva Creole“ und die Naheweinkönigin Barbara Wollschied aus Altenbamberg gaben dem Abend zusätzlichen Flair. Bamberger belohnte die Malerin und die für die schöne Dekoration verantwortliche Martina Maue-Heckmann mit je einem Blumenstrauß. „Ich wollte unbedingt hierher kommen. Es ist ein Heimspiel für mich“, sagte die Weinkönigin. Sie erinnere sich noch an Traktoren mit ROK-Nummern, weil ihr Heimatort einst zum Landkreis Rockenhausen gehört habe. Udo Bamberger sagte, das Thema „Wein und Speisen“ habe die Organisatorin Beate Klein-Liebheit angeregt. Er berichtete zunächst über die Entwicklung des Jahrgangs 2014. Reifebeginn war am 13. August und jetzt hoffen die Winzer auf Ende des Regens. 23 Weine der Weingüter Wolf & Guth und Schmidt (Obermoschel), Lahm und Lötzbeyer (Feilbingert), Keller (Niedermoschel), Hahnmühle (Mannweiler-Cölln), Bart (Meisenheim) und Rohr (Raumbach) warteten auf die Weinfreunde. Erst nach einer knappen Stunde kamen die ersten beiden in die Gläser, gegen Ende ging es schnell voran, damit doch bis 24 Uhr alle dran waren. Begleitet wurde das Geschehen mit toller Musik der Jazzband „Viva Creole“. Seit 1992 zaubert die Band eine spritzige Melange aus Rhythm & Blues und Boogie-Woogie, New Orleans und Karibik auf die Bühne. Auch hier begeisterte sie die Zuhörer, die sich auch Kulinarisches vom „Hotel am Schloss“ holen konnten. Angeboten wurden fünf Tapa-Arten und Brezeln mit Spundekäs. Nach der zwölften Probe stand die Preisverleihung an. Vor zwei Jahren wurde das Gebiet der Teilnehmer vom alten Landkreis Rockenhausen um das Glangebiet bei Meisenheim ausgedehnt. „Das Niveau hat sich gehoben, die Ergebnisse fielen knapp aus“, sagte Bamberger. Seebald dankte den beteiligten Betrieben. Die Jury sei hervorragend besetzt, die Weine zeichneten sich durch hervorragende Qualität aus. Die Mehrfachgewinner erhielten Blumen. Zum Abschluss der Weinverkostung gab es einen 2012er Riesling Eiswein vom Weingut Schmidt. Eiswein sei eine absolute Ausnahme, sagte Bamberger, weil seine Herstellung mit hohem Risiko verbunden sei. Er sei sehr exotisch mit tollem Konzentrat von Inhaltstoffen. Mit dem Spruch „Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken, zum Essen erst recht“, beendete Bamberger die Weinprobe. Seebald lobte die große Bandbreite der Weine, dankte den Winzerinnen und Winzern und allen, die zum Gelingen des Abends beitrugen. Erstmals habe es auch ohne Erich Herr gut geklappt, dafür mit vielen jungen Einschenkerinnen. (fr)

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