Donnersbergkreis Wasser und Strom als nächste Anliegen

KIRCHHEIMBOLANDEN. Afrika in der Stadthalle: Das wird’s am Oktobermarkt-Sonntag geben. Von 11 Uhr an wird ein buchstäblich buntes Programm aus Musik, Tanz, Ständen mit Büchern, Kunsthandwerk und anderen Dingen geboten. Der Erlös ist für das Kinder- und Jugendprojekt geplant, das die in Kirchheimbolanden lebende Felicia Stevens seit etlichen Jahren mit Hilfe vieler Spenden Zug um Zug in ihrer früheren Heimatregion, dem Imo State in Nigeria, verwirklicht. Mit ihrer Mitstreiterin Claudia Thur-Giudice, im Hauptberuf Standesbeamte im Kirchheimbolander Rathaus, die den Afrika-Tag organisiert hat und auch moderieren wird, sprach Barbara Till.

Frau Thur-Giudice, bringen Sie uns auf den aktuellen Stand: Was ist bisher schon geschafft von dem Projekt, was soll als nächstes folgen, wofür also wollen Sie am Sonntag Geld sammeln?

Vor einem Jahr sind Kindergarten und Grundschule eröffnet worden, die im Moment 50 Kinder besuchen. Ein Teil von ihnen kann hier bis zur dritten Klasse unterrichtet werden. Dreimal in der Woche erhalten die Kinder, die aus drei Dörfern kommen, hier auch ein warmes Mittagessen. Das allerwichtigste Anliegen ist jetzt die Wasserversorgung, die momentan über Fässer erfolgt, und der Stromanschluss. Dieses Großprojekt hat sich in diesem Jahr unser Arbeitskreis Jugend der Verbandsgemeinde zu eigen gemacht, so können wir auch mit Zuschüssen vom Land rechnen und sind überdies auf der „Eine-Welt-Seite“ des Landes präsent. Aber vor allem werden wir weiter auf Spenden angewiesen sein, mit denen auch der laufende Betrieb der Einrichtung bestritten wird. Und diese ist ja auch selbst noch im Werden: Felicia Stevens möchte in einem zweiten Gebäude, das im Rohbau steht, ein Ausbildungszentrum schaffen, um jungen Menschen eine Zukunftschance zu eröffnen. Hilfe zur Selbsthilfe also. Darüber hinaus suchen wir auch noch Paten für das Projekt und für einige der acht Halbwaisen, die momentan den Kindergarten besuchen. Und für all diese guten Sachen soll am Sonntag beim Afrika-Tag buchstäblich die Werbetrommel gerührt werden... Ja, tatsächlich, wir haben sogar nigerianische Trommler mit Original-Instrumenten und -masken im Programm, auf die freue ich mich besonders. Es wird aber noch viel mehr geboten. Erwähnen möchte ich wenigstens, weil es so sinnvoll zum Projekt passt, den Kindergarten „Villa Kunterbunt“ und die Grundschule Stetten, die beide einen Tanz einstudiert haben. Unser Anliegen im Vorfeld war ja schon, Kinder für so ein Projekt zu sensibilisieren. Die Grundschule Stetten hat sich mit Afrika beschäftigt, Bilder gezeigt und Trommeln gebastelt. Allen Gruppen, die uns unterstützen am Sonntag, gilt schon einmal unser Dank. Dazu gehören ebenfalls Felicia Stevens’ Freundinnen, die ein afrikanisches Büfett vorbereiten, und alle Kuchen-Spender. Bedanken über den Afrika-Tag hinaus möchten wir uns aber auch bei drei Jugendlichen der BBS Alzey, die uns für das Nigeria-Projekt eine eigene Website kreiert haben. Unter www.nigeriaprojekt.wix.com/nigeria kann man sich dort nun über unsere Arbeit und auch über Spendenmöglichkeiten informieren. (Foto: Stepan)

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