Donnersbergkreis Von der Burg zum Wein

Im Volksmund „Schloss“ genannt: Am 1. August startet die Lesertour auf der Moschellandsburg.
Im Volksmund »Schloss« genannt: Am 1. August startet die Lesertour auf der Moschellandsburg.

«OBERMOSCHEL.» Für die RHEINPFALZ-Lesertour auf „Schusters Rappen“ ist in Obermoschel alles bestens vorbereitet: Treff ist am Mittwoch, 1. August, um 9 Uhr auf der Moschellandsburg, die im Volksmund eigentlich nur „Schloss“ genannt wird. Das Motto der Wanderung könnte auch heißen von der „Burg zum Wein“.

Denn als Ziel wird das sanierte Wingertshäuschen in der Spitzenlage des Moscheler Weinbaues, dem Silberberg, anvisiert und dann der neue Weinpark des seit 1753 bestehenden Weingutes Schmidt, wo dann auch der Wein probiert werden kann. Doch die Tour hat weit mehr als diese beiden Stationen zu bieten. Wanderführer Gerd Kunz sowie RHEINPFALZ-Mitarbeiter Arno Mohr, ehemaliger Bürgermeister der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, werden auf der Strecke in die kleinste pfälzische Stadt viel Interessantes zu erzählen haben. Etwa, dass der früheste urkundliche Beleg für Weinbau in Obermoschel aus dem Jahr 1339 stammt. Im 15. und 16. Jahrhundert war die Moschellandsburg der größte Weinbaubetrieb in der Region. Es gab allerdings nur wenige Rebsorten. Oder dass Obermoschel im Mittelalter eine bedeutende Abbaustätte von Erzen wie Quecksilber war und dass der Bergkegel unterhalb der Moschellandsburg mit zahlreichen Gängen und Aufweitungen aus der damaligen Abbauzeit durchzogen ist. An mehreren Mundlöchern und Stollenöffnungen vorbei wird die Wandertour über den Geo-Kultur-Pfad, der vor allem jungen Wandergästen gefallen wird, führen: An etwa 30 interaktiven Stationen gibt’s Informationen zur Region, zu Natur und Umwelt. Dazulernen, Mitmachen, Ausspannen und Spaß haben, so lautet die Devise auf diesem Teil der Strecke. Vorbei an der Landsbergschule geht’s dann kurz vor dem Marktplatz ins Keiper-Haus, wo zu Ehren des Gründers der früheren Keiper-Werke, Fritz Keiper, das Gebäude eingerichtet wurde. Genau an dieser Stelle befand sich früher die väterliche Schmiede samt Wohnhaus. Sie wurde zurückgekauft, aufwendig saniert und ist heute ein Schmuckstück für die Region. Im Haus selbst lässt sich die Firmenentwicklung seit der Gründung der Firma im Jahr 1920 in Remscheid bis zu dem global tätigen Automobilzulieferer mit mehreren Niederlassungen in aller Welt sehr gut nachvollziehen. Eine weitere hochinteressante Sammlung wartet dann am Marktplatz mit dem Radiomuseum des Tüftlers und Sammlers Hermann Nagel. Geboten wird hier eine Zeitreise des Rundfunks, angefangen in Berlin 1923 bis in die heutige Zeit. Nagel überrascht immer wieder mit wechselnden Ausstellungen und war schon überregional bei vielen Terminen ein gefragter Aussteller, hat er doch zahlreiche sehr seltene Exemplare in seinem Besitz. Und alle Radios oder weitere technischen Geräte sind von ihm instandgesetzt worden und können direkt eingeschaltet werden. Der frühere Kfz-Meister verfügt über ein hohes technisches Wissen, gerade auf diesem Gebiet. Anschließend wird die Wandertour durch die Stadt weiterführen über den Weinlehrpfad zum sanierten Wingertshäuschen im Sel-(Silber-)berg mit traumhaft schöner Ausblick auf die Stadt mit dem alten Peterstürmchen als einzig verbliebenes Relikt der alten Stadtbefestigung und den beiden Kirchen. Zurück geht es dann in den Weinpark im Weingut Schmidt, wo der Abschluss mit einer kleinen Weinprobe vorbereitet ist. Die Teilnehmer werden gebeten, ihre Autos auf dem Parkplatz am Obermoscheler Sportplatz abzustellen und von dort zu Fuß auf die Moschellandsburg zum Treffpunkt zu gehen. Eine Rückfahrt zu den Autos ab dem Weingut Schmidt ist organisiert. Info —Für unsere Wandertour am Mittwoch, 1. August, können Sie sich am heutigen Donnerstag ab 10 Uhr unter Telefon 06361 91316 anmelden. Die Teilnahme erfolgt wie bei allen RHEINPFALZ-Lesertouren auf eigene Gefahr. Festes Schuhwerk ist erforderlich.

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