Donnersbergkreis „Vom Beruf erfüllt“

«Ramstein/Rockenhausen.» Traurige Nachricht aus dem Krankenhaus in Landstuhl: Dort ist Monsignore Ludwig Müller am Samstag auf der Palliativstation im Alter von 76 Jahren verstorben. Mehr als 30 Jahre war er Pfarrer in Rockenhausen, verabschiedete sich dort 2012 und zog nach Ramstein-Miesenbach. „Er war von seinem Beruf erfüllt, hat sich dafür eingesetzt und alles gegeben“, würdigte ihn gestern Krankenhausseelsorger Johannes Hendricks, ein langjähriger Wegbegleiter Müllers.

Es war ein besonderer Moment im vergangenen Jahr, als am 15. Oktober 2017 der 100. Geburtstag der katholischen Kirche Sankt Sebastian in Rockenhausen gefeiert wurde. Als die Geistlichen in das Gotteshaus einzogen, war auch Ludwig Müller unter ihnen. Er strahlte, begrüßte so manches bekannte Gesicht persönlich. Es war ihm eine Freude, an diesem Festtag nach Rockenhausen zurückzukehren – fünf Jahre, nachdem er sich in den Ruhestand verabschiedet hatte. Der Kontakt nach Rockenhausen war aber ohnehin nicht abgerissen, wie Christel Mayer, stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats, sagt – insbesondere zur katholischen Frauengemeinschaft. Und da gab es noch einen weiteren Moment im vergangenen Jahr: Als Müller im Juni mit einem Gottesdienst seinen 75. Geburtstag feierte, überraschte ihn eine Gruppe aus der Nordpfalz. Davon war er so überwältigt, dass er Tränen in den Augen hatte. „Er war ein offener Mensch, in erster Linie nicht nachtragend“, erzählt Mayer. In Müllers Zeit in Rockenhausen war sie 20 Jahre lang Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Natürlich gab es da viele Begegnungen. „In seinen jungen Jahren war er sehr impulsiv. Als die Kirche offener wurde, mochte er das nicht so“, sagt sie. Müller, zudem von 1992 bis 2004 Dekan im Donnersbergkreis, erkrankte kurz nach seinem Abschied in den Ruhestand schwer. „Es ist schade, dass er von seinem Ruhestand so wenig genießen konnte. Es ging bergauf und bergab“, berichtet Pfarrer Hendricks. Er beschreibt Müller als eine „schlichte“ Person. „Er hat sich nie in den Vordergrund gedrängt. Es ging ihm immer nur um die Sache.“ So sei es auch bei seinem 50. Priesterjubiläum gewesen, das er im April feierte. „Im September wollte er eigentlich wieder mit seinem Kollegen-Jahrgang in Urlaub fahren. Er war noch voller Pläne ...“, so Hendricks. Christel Mayer hatte Ludwig Müller noch am Dienstag im Krankenhaus besucht. Die Tage danach habe sich der Zustand aber verschlechtert. 1968 war Müller zum Priester geweiht worden, wirkte dann als Kaplan in Dudenhofen, Kaiserslautern und von 1969 bis 1971 auch in Rockenhausen. Dort und in Imsweiler war er dann von 1981 bis 2012 Pfarrer, gegen Ende dieser Zeit auch für Gerbach, Bayerfeld und Ruppertsecken mit zuständig. Am 7. Februar 2002 wurde ihm der Titel „Päpstlicher Ehrenkaplan“ (Monsignore) verliehen. Müller liebte den Kontakt zu den Menschen. Vielen unvergessen sind die Mittagessen im Café Bossong. „Ich habe hier als Seelsorger Gott und den Menschen dienen dürfen“, sagte er über seine Zeit in der Nordpfalz. Worte, die wiederum viel über Monsignore Ludwig Müller sagen. Info —Am Freitagabend wird um 18 Uhr ein Sterberosenkranz für Ludwig Müller in der katholischen Kirche Rockenhausen gebetet. —Am Samstag finden um 9.30 Uhr Totenoffizium und Requiem in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Ramstein statt. Anschließend ist die Beerdigung auf dem Friedhof in Ramstein. Von Rockenhausen aus möchte man gemeinsam mit einem großen oder mehreren kleineren Bussen zu den Trauerfeierlichkeiten fahren. Weitere Informationen hierzu und Anmeldung bei Christel Mayer, Telefon 06361 5233.

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