Donnersbergkreis Verschiedenes Fazit in der A-Klasse

Die Nummer 9, ein Torjäger: Sippersfelds Christian Hartmüller, hier in der Partie gegen den TSV Dörnbach.
Die Nummer 9, ein Torjäger: Sippersfelds Christian Hartmüller, hier in der Partie gegen den TSV Dörnbach.

«BOLANDEN.» Der TuS Bolanden hat die A-Klasse-Saison wie schon im Vorjahr auf Platz drei beendet. Aufsteiger FC Eiche Sippersfeld, Rückkehrer nach 36 Jahren, wurde mit vier Zähler Rückstand Sechster und stellt in Marc Windecker den Torschützenkönig. Am letzten Spieltag den Klassenerhalt eingetütet hat Liga-Neuling SG Appeltal, wo die Ära Lothar Kreis zu Ende ging. Der TSV Dörnbach muss nach großer Zäsur als Tabellenletzter absteigen. Meister wurde der FV Rockenhausen (wir berichteten ausführlich über den Titelträger).

Mit 54 Punkten, vier weniger als in der Vorsaison, schließt der TuS Bolanden zum zweiten Mal in Folge als Dritter die A-Klasse ab. Christian Bauer sieht diesen Erfolg als Bestätigung. Rockenhausen und Morlautern seien schlichtweg besser gewesen. Seiner Truppe attestiert er über die gesamte Saison hinweg eine gute Leistung, obgleich der Coach die Disziplin kritisiert: „Daran müssen wir arbeiten. Die muss bei allen besser werden.“ In der Fairnesstabelle liegt der TuS wieder auf dem letzten Platz, allerdings nur knapp hinter Rockenhausen, Otterberg und Niederkirchen. Die Brüder Martin (23 Tore) und Christoph (21) Ruppert bildeten ein verlässliches Sturmduo. Mit einer Riesen-Euphorie ob des Aufstieges nach 36 Jahren ist der FC Eiche Sippersfeld im Sommer in die Runde gestartet. Der Trainerwechsel, Klaus Schäffler folgte auf Marcus Stolze, tat dem keinen Abbruch. Zwischen dem siebten und 15 Spieltag grüßte Grün-Weiß, der Herbstmeister, von der Tabellenspitze, holte 34 Punkte in der Hinserie. Nur noch 16 kamen in der Rückrunde dazu – unter anderem verlor man viermal gegen den zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzten -, sodass am Ende der Absturz auf Rang sechs folgte. Dieser sei laut Schäffler für einen Aufsteiger gut, doch „mit ein bisschen mehr Ehrgeiz und Trainingsfleiß nach der Winterpause wäre sicher mehr drin gewesen. Ohne Grundlagen geht es eben nicht.“ Im Großen und Ganzen ist der bald 60-Jährige, der in der kommende Runde von Peter Maue abgelöst wird, aber zufrieden. Die Zuschauer sahen in den 30 Partien mit Sippersfelder Beteiligung sage und schreibe 175 Tore (im Schnitt rund sechs Stück). Spektakel. In Torschützenkönig Marc Windecker (27 Treffer), Christian Hartmüller (18) und Marc-André Bartels (16) stellt die Eiche das torgefährlichste Sturm-Trio der Liga. Nur Vize-Meister SV Morlautern II erzielte mehr Treffer, allerdings kassierte der FC auch die zweitmeisten Gegentore. Die SG Appeltal, vor erst drei Jahren gegründet, schrieb seine kleine Erfolgsgeschichte weiter. Nach zwei Aufstiegen hintereinander von der C- in die A-Klasse verabschiedete sich Trainerfuchs Lothar Kreis mit dem Nichtabstieg. Sieben Punkte aus den letzten drei Saisonspielen warfen den Rettungsanker. Rang 12. Auffällig: In der Offensive drückte bei den Kombinierten der Schuh. 36 erzielte Tore – kein anderes Team traf seltener. Dirk Frantz, Hardy Leisenheimer und Tobias Engert sind mit fünf (!) Treffern die Top-Torschützen ihrer Farben. Letzterer kam aufgrund einer Hand-Operation auf nur zehn Saisoneinsätze und wurde wie weitere Langzeitverletzte schmerzlich vermisst. Daher stuft Coach Kreis den Klassenerhalt höher ein als die beiden Meisterschaften: „Das Jahr war ziemlich hart. Wir konnten nie mit der besten Mannschaft spielen.“ Der 57-Jährige ist froh, die SG nicht als Absteiger übergeben zu haben und wünscht seinem Nachfolger, dass „er genauso ruhig arbeiten kann wie ich in den erfolgreichen drei Jahren.“ Ab Juli übernimmt Patrick Schäffler, bis zur Rückrunde noch für Sippersfeld aktiv, ehe ihn eine Leistenoperation außer Gefecht setzte, als Spielertrainer das Zepter an der Appel. Einen großen Kampf bis zum bitteren Ende lieferte der zu Rundenbeginn total neuformierte TSV Dörnbach. Nahezu die komplette Stammelf ging, viele Neue kamen. Darunter reihenweise Jugendliche und Unerfahrene, die ihr erstes Aktiven- und/oder A-Klasse-Jahr hinter sich brachten. Mit einer guten Hinserie und 16 Punkten überraschte der TSV, der im Vorfeld als Absteiger Nummer eins gehandelt wurde. Doch im neuen Jahr folgte der Bruch. „Fakt ist: Die Winterpause hat uns stark zurückgeworfen“, bedauert Münzel. Nur noch zehn Zähler kamen in 2017 dazu. 26 Punkte macht Tabellenplatz 16. Letzter. Ein Sieg am letzten Spieltag bei der SG Appeltal, und der TSV wäre gerettet gewesen. Trotz 13 Treffern von Kevin Kerth und elf von Münzel stellt Dörnbach die zweitschwächste Offensive. Auswärts holten sie nur magere drei Remis. Münzel: „Wir haben zu viele Punkte unnötig verschenkt. Trotz allen Umständen konnten wir dennoch mit allen mithalten. Das ist sehr ärgerlich.“ Letztendlich zollte man im Rockenhausener Ortsteil der Unerfahrenheit junger Spieler, allerlei Verletzungen und Schichtarbeitern Tribut. „Das hat uns viel Kraft geraubt. Das kann man sich als Außenstehender nicht vorstellen. Die Leute sehen nur die Tabelle und wissen angeblich, was los ist“, betont der 34-Jährige, der trotz des Abstiegs stolz auf seine Truppe ist. „Vor der Runde hat jeder gesagt: Wir holen kaum Punkte. Dennoch haben wir bis zum Schluss mitgehalten, obwohl fast die komplette Mannschaft weg war.“

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