Donnersbergkreis Van Ruiten erfüllt sich den Titel-Traum

Kastellaun. Zum Abschied von der rheinland-pfälzischen Dartbühne gab’s eine Gala: Im Winter verkündete Frank van Ruiten seinen Wechsel ins Saarland, jetzt ließ er es bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Kastellauner Tivoli noch mal krachen. Der „fliegende Holländer“ von der SG Zillbachtal mit Sitz in Schweisweiler bezwang im Finale das hessische Bundesliga-Ass Tobias Höntsch mit 6:4. Van Ruiten verteidigte damit seine Spitzenposition im RPDV.

Am Sonntagmittag hatte Frank van Ruiten ein breites Grinsen im Gesicht. Er stapfte gemütlich durch die Halle, schüttelte hinter der Boardanlage Dutzende Hände. Kaum 24 Stunden war es her, da hatte sich der Niederländer oben auf der Bühne gleich zwei große Träume erfüllt – den Einzelerfolg bei der RPDV-Meisterschaft, dazu den Wertungssieg als Ranglistenerster zum Saisonende. Selbstverständlich war das nicht gewesen. Schließlich hatte „Tulpi“ van Ruiten 300 Punkte aus dem Vorjahres-Finale zu verteidigen. „Ich bin natürlich mega stolz“, sagte er mit Blick aufs Finale. „Das war kein besonders gutes Spiel, aber egal. Ich habe mich stark gefühlt, wollte unbedingt dorthin kommen.“ Den Triumph schaffte er mit Eleganz und Nervenstärke. Im Halbfinale schaltete er Bundesligist Dirk Becker vom DV Kaiserslautern aus. Als im Endspiel van Ruitens zweiter Dart in die Doppel-20 flatterte, schrie er laut und ballte die Faust. Ein 6:4 über Tobias Höntsch, ebenfalls Bundesliga (Bären Flörsheim). Es war ein starkes Feld mit 96 Meldungen. „Über den ganzen Tag hab’ ich gut gespielt. Letztes Jahr bin ich schon knapp am Sieg vorbei“, so der Noch-Zillbachtaler aus Obernheim-Kirchenarnbach im Kreis Südwestpfalz. Neben mehreren 180ern trumpfte van Ruiten mit einem 140er-High-Finish sowie einem 16-Darter im Finale auf. Für die restlichen Pfeilewerfer aus dem Donnersbergkreis lief der RPDV-Titelkampf eher bescheiden: Der Lohnsfelder Dominik Appel (DVK) flog, wie Simon Pfeiffer vom DSV Donnersberg, bereits in den letzten 32 raus. Auch die Halbfinalisten von 2016, René Wünsche (SGZ) und Christoph Eckel (DSV), setzten wenige Glanzpunkte. Während der Rockenhausener Wünsche noch ins Achtelfinale marschierte, war für Eckel in den letzten 48 Schluss – obwohl er in der Gruppe den amtierenden RPDV-Meister Benjamin Freudenreich 2:0 geschlagen hatte. „Natürlich hätte es besser sein können. In der Gruppe lief es richtig gut. Aber dann hätte ich schon mein bestes Dart auspacken müssen“, sagte Eckel nach dem 1:4 gegen Peter Mayer, der für ein Leg nie mehr als 20 Darts brauchte. Bei den Damen scorte sich Sabrina Tuchel (Kirchheimbolanden) zu Bronze. Für eine Überraschung sorgten Niko Springer (DSC Bandits) und Doppelpartner Peter-Pascal Portz (LA Steelers Lautersheim, Bolanden): In einem starken 28-Paarungen-Feld heimsten sie den Vize-Titel ein. Mit 2:3 verloren sie um 0 Uhr gegen Dirk Becker/Wolfgang Henn (DV Kaiserslautern) – nach sieben versiebten Matchdarts zum 3:0. Ärgerlich. „So locker wie heute haben wir selten gespielt, das war richtig stark“, betonte der erst 16-jährige Siefersheimer Springer. Für beide ist es die Debütsaison im Steeldart. Unter anderem warfen sie das Doppel Appel/Wünsche raus und schließen die Jahresdoppelrangliste hinter Becker/Henn auf Platz zwei ab. |ppp

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