Donnersbergkreis Tischtennis: Zellertaler Frauen marschieren voraus

«Zellertal.» Man müsse „die Kirche im Dorf lassen“, fordert Christel Diefenbach. Wenn es so leicht wäre: Nach dem Remis der direkten Verfolger aus Gau-Odernheim und Winnweiler ist ihrer TSG Zellertal die Oberliga-Meisterschaft kaum zu nehmen. Das Polster wächst. Finanziell kann das erfahrene Team einen Aufstieg jedoch nicht stemmen – und wird dem Staffelleiter eine Absage erteilen. Am Samstag gab es ein 8:1 über den TTC Nünschweiler.

TSG Zellertal – TTC Nünschweiler 8:1.

Das verpönte Wort will keiner hören: Aufstieg. Für die TSG ist der keine Option. „Die Diskussionen hatten wir vor 30 Jahren schon mal. Wir können uns das nicht leisten. Und was, wenn jemand ausfällt?“, sagt Christel Diefenbach. Es würde für das Quartett der 64-Jährigen aber so weit kommen, wenn es nicht verzichtet: Mit sechs Minuspunkten Vorsprung wartet die TSG an der Spitze auf die Konkurrenz – nur kommt da nichts. Das 8:1 gegen den TTC Nünschweiler war ein Schaulauf. Eigentlich hatte Diefenbach sich schonen wollen, ein entzündeter Nerv im Fuß hemmte sie. Als sie sah, dass der TTC mit Eins Lisa Girolimetto kam, die ihr 2018-Debüt gab, bandagierte sie das Gelenk – und gewann zwei Einzel. „Nünschweiler hat auf jeden Fall starke personelle Probleme“, sagte Diefenbach. Bei der TSG zeigte sich Sylke Bayer in Hochform: Durch Siege über Girolimetto und Isabelle Schütt steht sie auf 9:1 in der Rückrunde. Nur Sabrina Scherrer gab am Samstag ein Einzel ab. Punkte TSG: Scherrer/Bayer, Diefenbach/Ghoul, Bayer 2, Diefenbach 2, Ermel, Scherrer. TTC Winnweiler – TSV Gau-Odernheim 7:7. Tischtennis ist ein Materialsport: Noppen, Anti-Top – das wirkt sich sofort auf die Flugkurve des Balles aus. Hat das Gegenüber Material aufs Holz geklebt, weiß man das nach dem Einspielen. Oder man sollte es zumindest, um sich einzustellen. Der TTC vergeigte das am Samstagabend, als die Rheinhessinnen mit Ersatz Sarah Harter aufkreuzten. Es brauchte dreieinhalb Spiele, bis die Winnweilerinnen stutzig wurden, Harters Beläge begutachteten – und feststellten, dass sie einen glatten Anti-Top spielt. Bis dato hatte sie schon zwei Einzel gegen Marcella Franck und Tanja Schultz geholt. „Wenn Tanja das von Anfang an gewusst hätte, hätte sie nie verloren. Sie kann gut auf Material“, meinte Katharina Dinges, die gegen Harter dank der späten Kontrolle eine Pleite im Verfolgerduell abwenden konnte. Dinges war mit drei Einzelsiegen eifrigste TTC-Punktesammlerin. „Mit einem engen Ergebnis war zu rechnen. Wir haben einige knappe gewonnen, aber auch welche verloren“, sagte sie. Platz zwei steht. Bis zu Rang sieben sind es aber nur zwei Punkte. Punkte TTC: Radetz/Schultz, Dinges 3, Schultz, Franck, Radetz.

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