Donnersbergkreis Tarif-Runde: Keine Einigung bei Lohn für Zivilbeschäftigte

KAISERSLAUTERN. Die Tarifgespräche für die Zivilbeschäftigten der ausländischen Streitkräfte sind vertagt worden. Beim ersten Treffen der Verhandlungspartner konnte keine Einigung erzielt werden. Betroffen sind davon auch viele Arbeitnehmer bei den Streitkräften in Kaiserslautern und Ramstein.

Die Arbeitgeber boten bei den Verhandlungen Ende August in Bonn ein Prozent mehr Lohn an, die Arbeitnehmer fordern drei Prozent, mindestens aber 90 Euro. „Ein Prozent ist deutlich zu wenig“, sagt Pia Müller, bei der Gewerkschaft Verdi für die bei den Streitkräften arbeitenden Zivilbeschäftigten zuständig, auf Anfrage. Wie bereits berichtet, laufen derzeit die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 17.000 Zivilbeschäftigten, dazu zählen die bei den US-Streitkräften in Ramstein und Kaiserslautern Beschäftigten. In der Pfalz arbeiten rund 6000 Menschen bei den US-amerikanischen Streitkräften, vorwiegend in der Westpfalz. Die Arbeitnehmer-Vertreter hatten im Vorfeld mitgeteilt, sich bei ihren Forderungen am Abschluss für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu orientieren. Daran angelehnt ist die Forderung nach drei Prozent mehr Lohn, mindestens aber 90 Euro mehr pro Monat. Diese Erhöhung soll laut Müller auch „tabellenwirksam“ sein. Das bedeutet, dass bei zukünftigen Verhandlungen immer das dann beispielsweise um drei Prozent höhere Gehalt zu Grunde gelegt wird. Müller wertet den Verlauf der ersten Runde als Abtasten: „Die Verhandlungen laufen nach einem gewissen Ritual ab. Zunächst wird ausgelotet, wo Spielraum ist.“ Vonseiten der Arbeitnehmer sei man „auf eine längere Verhandlungsrunde eingestellt“, so Müller. Das nächste Mal an den Verhandlungstisch soll es am 30. September in Berlin gehen. „Die Arbeitgeber erklärten, Zeit zum Nachdenken und für Rücksprachen zu benötigten. Deshalb sei die Fortsetzung vor dem 30. September nicht möglich“, heißt es in einem Infoblatt von Verdi. Laut Müller steht die Arbeitnehmer-Seite unter Druck: Da demnächst insbesondere in Bayern Standorte geschlossen werden, sind die Arbeitnehmer an einem schnellen Abschluss interessiert. „Es sollen auch die Arbeitnehmer von dem Abschluss profitieren, die demnächst ihren Arbeitsplatz verlieren werden.“ In Kaiserslautern sollen laut Verdi bei der US Army im nächsten Jahr knapp 700 Stellen gestrichen werden. Zudem stünden 20 Stellen bei der US-Luftwaffe in Ramstein vor dem Aus. Die Kündigungen werden für Oktober erwartet. (bld)

x