Donnersbergkreis Steigerung kommt zu spät

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Kirchheimbolanden. Nach einem besonders im letzten Viertel begeisterndem Spiel verlor der TV Kirchheimbolanden gegen den Oberliga-Absteiger und Tabellendritten vom Ergebnis her unverdient hoch mit 77:90 (35:42). Die Gastgeber handelten sich im ersten Viertel einen Acht-Punkte-Rückstand ein, dem sie bis zum Schluss hinterher liefen.

Der TVK musste ohne die beiden Routiniers Slavko Strock (verletzt) und Carsten Bauer (erkrankt) auskommen, die Trainerin Eva Krause-Lott gerne dabei gehabt hätte. Aber die Mannschaft konnte die Ausfälle gut kompensieren, vor allem Lukas Ruther, einmal mehr erfolgreichster Korbjäger, und der bärenstarke Dennis Nap ragten aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung hervor. Nach einem wie so häufig nervösem Beginn hielt der TVK im ersten Viertel lange gut mit und führte sogar nach vier Minuten mit 11:10. Aber die Gäste nutzten wie im Vorspiel Ballverluste und Fehlwürfe zu erfolgreichen Fastbreaks. Lukas Ruther fand nicht ins Spiel, wurde aber auch von seinem Gegenspieler Hillmeier nicht immer sauber verteidigt. Sergej Nap beschäftigte die Defensive der Gäste mit mutigem Zug zum Korb, trotzdem führte eine zu langsame Rückwärtsbewegung der TVK-Spieler wieder zu leichten Punkten für die TG, so dass es mit 18:26 in die Viertelpause ging. Im zweiten Viertel fand der TVK besser ins Spiel, obwohl immer wieder hochprozentige Chancen selbst im zweiten und dritten Versuch nicht genutzt wurden. Trotzdem kämpften sich die Spieler durch eine gute Defensive und einige Fastbreaks zurück ins Spiel. Sven Radloff traf aus der Distanz, auch Moritz Braun leistete seinen Beitrag, so dass der TVK nach 5:30 Minuten auf 32:33 an Ingelheim heran kam. Aber wie so oft brachten die Gastgeber durch leichtsinnige Fehler sich selbst aus dem Rhythmus, was der Gegner mit neun Punkten in Folge in nur 90 Sekunden bestrafte und bis zum Ende des zweiten Viertels wieder auf 35:42 davon zog. Mit Beginn des dritten Viertels legten die Gastgeber eine kleine Pause ein und erzielten während der ersten fünf Minuten auch genauso wenige Punkte. Es wurden wieder viele hochprozentige Chancen liegen gelassen und schlechte Wurfoptionen gewählt. Zu häufig marschierten die schnellen TG-Spieler durch die TVK-Abwehr und erzielten zu leicht ihre Punkte. Durch effektive Spielzüge der Ingelheimer schafften sie es immer wieder, einen Mitspieler an der Dreierlinie zu ungehinderten Würfen zu verhelfen, die auch meist versenkt wurden. Dank Lukas Ruther, der nun endlich im Spiel angekommen war, hielt der TVK den Rückstand in Grenzen und lag am Ende eines schwächeren dritten Viertels mit 52:63 zurück. Im letzten Viertel zeigte die Mannschaft endlich, was sie kann. Sie berappelte sich und steigerte sich zum Ende des Spiels spät aber gewaltig. Klasse die kämpferische Einstellung von Dennis Nap, der überall zu finden war, er eroberte verlorene Bälle, spielte gescheite Pässe und erzielte auch selbst noch Punkte. Es ging ein Ruck durch die Mannschaft, Lukas Ruther lieferte Punkt um Punkt, Sven Radloff hatte wieder sein lockeres Händchen gefunden und traf aus der Distanz. Die zahlreichen Zuschauer gingen begeistert mit und hätten am liebsten jeden Wurf im Korb gesehen, aber die ausgebufften Gäste spielten ihre Routine aus und hielten den TVK meist im zweistelligen Bereich auf Abstand. Kurz vor Schluss beim Stand von 77:85 fiel durch ein unsportliches Foul mit Freiwürfen und Ballbesitz Ingelheim die endgültige Entscheidung zum Endstand von 77:90. Die Niederlage fiel letztlich zu hoch aus, wieder einmal lief die Mannschaft einem Rückstand aus dem ersten Viertel hinterher. Großartig die 29 Punkte von Lukas Ruther, davon 23 allein in der zweiten Halbzeit. Eklatant die Freiwurfschwäche: Lediglich 55 Prozent der Würfe fanden ihr Ziel, mit diesen fehlenden Punkten hätte es durchaus zu einem Sieg reichen können. TVK-Trainerin Eva Krause-Lott: „Ich bin sehr zufrieden mit dem guten Spiel meiner Jungs. Sie haben sich gegen zwei der stärksten Mannschaften in der Liga sehr gut verkauft und sich sowohl in der Offensive als auch in der Defensive stark verbessert. Zeigt die Mannschaft gegen die direkten Abstiegskonkurrenten Ludwigshafen, Heidenheim und Zweibrücken ähnliche Leistungen, werden wir die Liga halten können“. Schade, dass die beiden Schiedsrichter mit dem guten Niveau des Spiels nicht mithalten konnten und mit einigen Entscheidungen für Ärger und Unverständnis sorgten. So spielten sie TV Kirchheimbolanden: Ruther (29 Punkte), Radloff (15), Dennis Nap (8), Sergej Nap (8), Friedrich (8), Braun (4), Danner (3), Dreyer (2), Kupczyk.

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